Lloyd x Kai: Ich bin für dich da

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Für: Ayleeninal

Kai's Sicht:

Seit dem Tag an dem Sensei Garmadon sich für die Rettung Ninjago opferte und somit in der Verfluchten Welt verschwand, ist Lloyd ziemlich schlecht gelaunt, wenn nicht sogar schon depressiv. Ich verstehe ja, dass er traurig ist, weil er seinen Vater verloren hat. Aber es wurde von Tag zu Tag schlimmer. Lloyd aß immer weniger, er war fast die ganze Zeit nur in seinem Zimmer und ließ sich nie blicken, er schlief kaum noch und war einfach mies drauf.

Im Moment saßen wir alle vor dem Esstisch und aßen, naja außer Lloyd. Der grüne Ninja stocherte mit seiner Gabel im Gemüse herum. Da meinte ich: "Lloyd, du musst mal was essen, es wird dir gut tun." "Will aber nicht...",murmelte er. "Komm schon, das ist voll lecker!",entgegnete Jay. "Ich habe keinen hunger...!"
"Du wirst irgendwann umfallen wenn du so weiter machst. Schau dich doch mal an, du bist ohnehin viel zu dünn!",sprach Cole nun ernst. Lloyd stand wütend auf und knurrte: "Lasst mich doch in Ruhe! Das ist mein Problem, nicht euer!" Dann verließ er das Esszimmer. "Lloyd, warte!",rief ich ihm hinterher. Ich seufzte und blickte zu Cole. "Das hast du ja mal wieder gut gemacht!"maulte ich. Cole rollte nur mit den Augen. "Was denn?! Ist doch wahr!"
Ganz unrecht hat er ja nicht. Lloyd ist wirklich in schlechten gesundheitlichen Zuständen.

Nach dem Essen beschloss ich nach Lloyd zu sehen. Hoffentlich redet er mit mir.

Lloyd's Sicht:

Ich lag in meinem Bett und weinte, bestimmt schon seit 15 Minuten.
'Die verstehen mich doch gar nicht! Die haben keine Ahnung was ich gerade durchmache!',dachte ich verzweifelt.
Schließlich hielt ich es nicht mehr aus. Hektisch riss ich meine Schublade auf und packte mein Taschenmesser, welches da drinnen lag. Zitternd ließ ich die Klinge mit festem Druck auf meinem linken Handgelenk gleiten.
Ich zuckte wegen dem Schmerz zusammen.
Das Blut tropfte auf meine Kleidung, auf mein Bett und den Boden.
Das Ritzen tat ich schon seit einer oder zwei Wochen.
Ich hatte schon so viele Wunden an den Armen, aber bis jetzt hat es noch niemand bemerkt.
Das Messer putzte ich kurz ab und versteckte es in meiner Schublade wieder.

Warum ist das Leben nur so scheiße!?
Ich wollte einfach nicht mehr, ich konnte nicht mehr. Alles war zu viel für mich. Wenn mein Vater nicht bei mir ist, macht mein Leben doch keinen Sinn mehr! Er war der wichtigste Mensch für mich.
Obwohl, es gibt da noch jemand der mindestens genauso wichtig für mich ist...

Plötzlich klopfte es an der Tür, doch ich fauchte: "Geh weg! Ich will jetzt niemand sehen!"
"Ich bin's!",hörte ich Kai.
Ich verharrte kurz in meiner Position, aber stürmte dann zur Tür und sperrte sie zu.
"Lloyd, lass mich bitte rein! Ich will nur mit dir reden!",meinte er und drückte die Türklinge nach unten.
"Ich will aber nicht!",schluchzte ich.
Es herrschte kurz Stille, ehe Kai sagte: "Bitte, Lloyd. Ich mach mir schon die ganze Zeit Sorgen um dich. Das kann doch nicht so weiter gehen!"
Er macht sich Sorgen um mich?

Langsam und zögerlich öffnete ich die Tür, woraufhin ich ihn herein ließ.
"Danke."
Ich sagte nichts und setzte mich auf mein Bett.
Der Feuer-Ninja nahm ebenfalls neben mir Platz.
Nach langem Schweigen fing Kai an zu reden: "Ich weiß, dass das eine harte Zeit für dich ist. Aber das Leben geht weiter, du kannst nicht für immer so bleiben. Dein Vater würde das bestimmt auch nicht wollen." Wortlos starrte ich zu Boden.
"Lloyd, hörst du mir zu?"
Ich sagte immer noch nichts. Der rote Ninja seufzte. Plötzlich starrte Kai auf meinen Arm.
"Was hast du denn da?",fragte er.
Oh, nein! Die Narben!
Er packte meinen Arm und ich versucht mich panisch aus seinem Griff zu befreien, doch er zog meinen Ärmel hoch.
Geschockt starrte er zuerst auf die Wunden, dann zu mir.
"Lloyd,...hast du dich etwa...geritzt...?",fragte Kai fassungslos.
Ich gab ihm keine Antwort und sah weg.
"Wieso tust du das?! Das ist keine Lösung!",schimpfte Kai.
"I-Ich weiß....a-aber...-",stotterte ich und brach in Tränen aus. Der Ninja nahm mich in den Arm und streichelte mir sanft über den Rücken. Mein Körper zitterte, ich drückte mich näher an meinen Freund.
"Beruhige dich, es wird alles wieder gut",flüsterte er.

Langsam ließ ich ihn los und strich mir die Tränen aus dem Gesicht.
"Versprich mir, dass du dich nicht mehr ritzen wirst.",meinte Kai ernst. Ich zögerte kurz. "Lloyd, ich kann ja verstehen, dass das alles für dich schwer zu verkraften ist. Aber das ist nicht der richtige Weg. Wenn es dir nicht gut geht, dann rede mit mir. Ich bin immer für dich da, dass weißt du doch.",sprach der Feuer-Ninja. Ich nickte und nahm kurz einen tiefen Atemzug. "Also gut, ich verspreche dir, dass ich es nicht mehr tun werde. Danke, Kai. Du bist wirklich ein guter Freund für mich."
Der Ninja grinste. "Nicht nur ein guter Freund, sondern der Beste!"
Ich lächelte nun auch leicht und umarmte ihn fest.
Kai schlang seine Armen um meinen Körper und kam mit seinem Gesicht immer näher zu meinem. "K-Kai..?"
Dann küsste er mich, leidenschaftlich. Zuerst war ich geschockt, doch ich fing an es zu genießen und küsste ihn zurück. Ein glückliches Gefühl durchströmte meinen Körper. Der ganze Schmerz und Trauer war verschwunden. Es war ein unglaubliches Gefühl.
Kai ließ langsam von mir ab und sah mir tief in die Augen.
"Ich hätte es dir schon früher sagen sollen, aber ich hatte nie den Mut dazu.",sagte er. Ich sah ihn mit großen Augen an. "Ich liebe dich, Lloyd. Schon sehr lange." Ich lächelte und küsste den Ninja. "Ich liebe dich auch, Kai!" Seine Augen funkelten vor Freude und ich warf mich in seine Arme, kuschelte mich fest an ihn.
Zum ersten Mal, seit längerer Zeit, fühlte ich mich wieder glücklich.

✨Ninjago Oneshots [REQUESTS CLOSED]Where stories live. Discover now