*Ignorierst du mich?!*

Ich lege mich wieder auf den Rücken. Denk nichtmal dran da hoch zu gehen Hanna!

Verdammt. Und wenn ich morgen Stress bekomme, weil ich ihm jetzt nicht sein blödes trinken bringe...?

Ich krabble aus dem Bett, ziehe meine schwarzen Shorts an und meinen Cardigan über das T-Shirt und verlasse das Zimmer.

An der Rezeption hole ich zwei Flaschen Wasser, eine Cola und zwei Bagel.

Als ich endlich vor Harrys Türe stehe, halte ich kurz inne bevor ich mich durchringen kann zu klopfen.

Die Türe fliegt regelrecht auf, als Harry sie öffnet. Er mustert mich von oben bis unten, packt mich am linken Handgelenk und zieht mich in sein Zimmer.

Bevor ich weiß was passiert stehe ich mit dem Rücken an der Wand. Harry direkt vor mir. Seine Hände ruhen rechts und links von meinem Kopf und seinen Augen starten mich verärgert an. Verdutzt lasse ich die Flaschen fallen und sie landen mit drei lauten Schlägen auf dem Boden.

Mein Herz pocht und meine Gedanken rasen. Was wird das?

Ich mache einen Schritt nach rechts und versuche mich unter seinem Arm durch zu ducken, als Harry mich an den Handgelenken packt und sie über meinem Kopf gegen die Wand presst.

„Harry! Spinnst du?!"

"Leg nie wieder einfach auf!", zischt er durch seine Zähne hindurch, „Ich dachte wirklich du bist anders."

„Was?", verwirrt schaue ich in seine Augen. Sie sind etwas rot und glasig. Er hat tatsächlich getrunken. Im Aufzug sah er doch noch nicht so aus?

„Warum hast du es Matt so einfach gemacht?!"

„Einfach?!", Ärger steigt in mir auf und ich versuche seine Hände abzuschütteln, „Ich habe es niemandem einfach gemacht! Mal davon abgesehen, geht es dich überhaupt nichts an was ich wann und mit wem mache! Also: LASS MICH LOS!"

Seine Gesichtszüge werden weicher und sein Griff lockert sich. Ich nutze die Gelegenheit, befreie mich und haste in Richtung Zimmertür.

Seine Arme Schlingen um meine Taille. Mit einem Ruck werde ich zurück gezogen und herumgewirbelt. Harry steht wieder direkt vor mir und versperrt den Weg zur Tür. Unwillkürlich mache ich einen Schritt zurück, weiter ins Wohnzimmer hinein.

Er macht mir Angst.

„Was willst du Harry?", meine Stimme ist nur ein leises flüstern und ich bin unsicher, ob er mich überhaupt gehört hat.

Er kommt einen Schritt auf mich zu und ich weiche einen weiteren zurück. Seine Augen weiten sich und Verwirrung spiegelt sich auf seinem Gesicht wieder.

„Du hast Angst?", es klingt mehr wie eine Feststellung als eine Frage.

„Was willst du?", frage ich, dieses Mal lauter.

„Ich... Ich dachte du bist anders. Ich dachte du bist klug genug um dich nicht auf den erstbesten Vollidioten einzulassen.", mit der rechten Hand fährt er sich angespannt durch die Haare und fängt an auf und ab zu laufen.

„Was bildest du dir eigentlich ein?", schreie ich, „Du kennst mich nicht! Du hast kein Recht dir irgendeine Meinung über mich bilden zu dürfen! Du redest nicht mit mir, beleidigst mich wo du nur kannst und meinst jetzt bestimmen zu können auf wen ich mich einlasse?"

„Also habe ich recht?", er bleibt vor mir stehen und durchbohrt mich mit seinem Blick.

„Nein!"

„Warum kamst du dann aus seinem Zimmer? Mit seinen Klamotten?"

„Warum interessiert es dich?", ich mache einen Schritt auf ihn zu und lege den bösesten Blick auf, den ich zustande bringe. „Warum klingelst du mich mitten in der Nacht aus dem Bett um mich solche persönlichen Dinge zu fragen?"

„Hanna, ich...", er rauft sich die Haare, „Du kennst die Leute nicht. Du bist Frischfleisch, weist du das? Und dein Outfit heute!"

„Was zum...?"

„Jeder versucht buchstäblich der erste zu sein, um bei dir zu landen!"

„Und du wärst gern der erste und bist jetzt gekränkt?!", ich stemme die Hände in meine Hüfte. Mein Gesicht strahlt nichts als Abneigung und Hass aus. Der ganze Frust der letzten beiden Tage spiegelt sich darin wieder.

„Nein! Natürlich nicht!", autsch. Seine Antwort trifft mich, zugegebenermaßen, mehr als gedacht, „Aber... Matt ist..."

„Du kennst Matt nicht!"

„Aber du?", er seufzt und senkt die Schultern, „Pass einfach auf dich auf, okay? Ich wollte dir nur sagen, dass du vorsichtig sein sollst. "

„Warum interessiert dich das überhaupt?", ich starre ihm in die Augen in der Hoffnung ihn zu verstehen. Doch sein Blick ist, verglichen mit Matt's, vollkommen ausdruckslos. In Matt's Gesicht konnte ich fast jede seiner Gedanken ablesen. Harry's Emotionen hingegen lassen sich einfach nicht deuten. Was sind seine Absichten?

„Hanna..."

„Harry?"

Er stößt einen weiteren Seufzer aus, „Danke für die Getränke."

Oh nein! Er beendet das Gespräch jetzt auf keinen Fall einfach so! Ich brauche antworten. Was meint er mit alldem und wenn etwas wahres dran wäre, warum würde es ihn interessieren?

„Nein! Du antwortest mir jetzt!", ich packe ihn am Arm, als er an mir vorbei laufen will, um eine der Flaschen aufzuheben.

Mein Griff bringt ihn dazu sich umzudrehen und mich wieder anzuschauen. Harry ist fast einen Kopf größer als ich und schaut mit seinen grünen, nun müde wirkenden, Augen auf mich herunter.

Sein Körper ist meinem so nah. Zu nah. Ich spüre die Hitze, die von ihm ausgeht und etwas das sich wie ein knistern anfühlt. Als er die rechte Hand hebt und mir zögerlich eine herausgefallene Strähne hinters Ohr streicht, zucke ich nicht zurück. Unter der sanften Berührung läuft mir einen Schauer über den Rücken und ich schließe für einen Moment die Augen.

„Gute Nacht Hanna.", sagt er dann sanft und verschwindet den Flur hinunter.

Okay, Mr. Styles Where stories live. Discover now