Sein Name ist Jimin

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Seojoon schlief, als ich mich vor zehn Minuten aus seiner Umarmung befreite und mich im Wohnzimmer ans Fenster setzte.
Der Boden war kühl, weshalb ich meine Beine an meinem Körper angewinkelt hatte. Heute war es für mich unmöglich gewesen einzuschlafen. Meine Gedanken hielten mich wach und spielten mit mir fangen.
Ich war erschöpft von mir selbst und wollte eigentlich nur einschlafen.
Mir war das alles einfach zu viel um damit alleine umzugehen. Ich wünschte mir jetzt so sehr jemanden dem ich mich anvertrauen konnte. Doch stattdessen saß ich hier alleine und fühlte mich so als sei ich wieder auf dem Dach des Hochhauses gefangen.
Mit der linken Hand umschloss ich das Goldene Herz um meine Hand, während mein Kopf auf meinen Knien ruhte.
So lange fühlte ich mich schon alleine, obwohl ich es doch eigentlich nicht war. Seojoon war für mich da. So wie es Jimin damals war.
Dennoch konnte ich mich ihm noch nicht komplett anvertrauen, da ich Angst hatte er könnte mich dann nicht mehr mögen.
In Wirklichkeit wollte ich ihm so gerne von meinen Problemen erzählen, doch wer würde es schon mögen etwas über den Exfreund seines Freundes zu hören.

In meinen Gedanken gefangen merkte ich nicht wie sich mir jemand näherte. Erst als sich eine Decke um meine Schultern legte, schreckte ich auf.
Seojoon ging neben mir in die Hocke und streichelte über meinen Rücken.
„Kannst du nicht schlafen?" fragte er selbst müde.
Ich schüttelte den Kopf und verzog dabei traurig das Gesicht.
„Hey... was ist denn los? Tut dir was weh?"
Er setzte sich direkt neben mich und schob vorsichtig meinen Kopf gegen seine Schulter.
„Es ist... nichts" flüsterte ich und bemühte mich nicht allzu traurig zu wirken.
„So sieht es aber nicht aus" klang seine Stimme flüsternd in meine Ohren.
Wir schwiegen für ein paar Minuten, bis Seojoon wieder zu mir sprach und sich dabei genauso verhielt wie er es tat als ich mich mit Taehyung gestritten hatte und er mir geraten hatte mich zu entschuldigen.
„Weist du wenn irgendetwas ist dann kann ich dir vielleicht helfen."
Ich schüttelte den Kopf.
„Ich will nicht darüber reden."
„Du meinst du willst nicht mit mir darüber reden" er legte den Kopf leicht zur Seite, so dass er mir in die Augen blicken konnte.
„Ich glaube einfach nicht dass es dir gefallen würde, was mich beschäftigt."
Er blickte wieder gerade aus.
„Es ist immer noch er oder?"
Ich zog die Lippen ein und nickte zurückhaltend.
„Tut mir leid."
„Es muss dir nicht leid tun. Es ist... okay. Er muss dir wirklich viel bedeutet haben. Und ich dachte du bist über ihn hinweg."
„Das bin ich auch. Naja... zumindest weis ich dass ich nie wieder etwas mit ihm zutun haben will."
„Erzähl mir mehr von ihm."
„Sicher?"
„Ja. Wenn es dir hilft und außerdem will ich für dich da sein. Deine Probleme sind meine Probleme."
Ein paar mal atmete ich ein und aus. Ich mochte diese Seite an Seojoon. Sie erinnerte mich an...
„Sein Name ist Jimin. Er war der erste Mensch für den ich romantische Gefühle hatte. Wir haben uns Anfang Sommer getroffen und ich habe mich dann in den Ferien in ihn verliebt. Ich dachte er hat das auch. Er war für mich da so wie niemand zuvor, zumindest dachte ich das..."
Ich erzählte Seojoon in groben Sätzen etwas mehr über Jimin, als er bereits wusste. Dabei lies ich natürlich einiges aus, doch das ich ihn vorher belogen hatte und der Typ vorher kein Schulkamerad sondern Jimin war, erzählte ich und beobachtete dabei genau seine Gesichtszüge.
„Das war er?"
Ich nickte.
„Ich hätte mir den irgendwie größer vorgestellt und naja... er wirkte recht langweilig."
Ich zuckte mit den Schultern.
„Also so wie du mir das jetzt geschildert hast klingt er nach einem noch viel größeren Idioten als zuvor. Er hat dich so sehr verletzt.
Ich kann gar nicht verstehen dass du immer noch an ihn denkst. Ich hätte so jemanden schon längst vergessen. Er ist es doch nicht wert noch an ihn zu denken."
„Du hast ja recht. Er ist der größte Fehler meines Lebens gewesen, aber ich schaffe es nicht ihn zu vergessen."
„Du musst ihn ja nicht vergessen, aber du solltest damit abschließen."
„Und wie soll ich das machen?"
„Versuche einfach zu vermeiden ihm über den Weg zu laufen. Die Zeit erledigt den Rest."
„Das lässt sich machen" meinte ich und begann zu gähnen.
Eine halbe Stunde später war ich dann doch endlich in Seojoons Armen eingeschlafen.

Maybe more than friends| Jikook Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt