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Louis P.O.V

Herve stand an einem Dorfschild nahe der Straße. "Sind wir schon da?" Müde rieb ich mir die Augen und blickte zu Keav der gebannt auf die Straße schaute. "Ja du Langschläfer." Ich streckte mich und schaute aus dem Auto raus. Herve war ein kleines Dorf in Belgien. Fred hatte hier bekannte, bei denen wir fürs erste unter kommen sollten. Es war schön hier, da es mehr Natur gab. "Sind Lilian und Fred schon da?" Keav nickte. "Seit ca 1 Stunde schon." Ich seufzte auf und wollte mein Handy aus der Hosentasche nehmen, doch dort war es nicht. Verwirrt rutschte ich auf dem Sitz hin und her doch ich fand es einfach nicht. "Suchst du dein Handy?" Ich schaute sofort zu Keav hoch und nickte. "Ich musste es leider entsorgen.." "wie bitte?!" Entsetzt weitete ich die Augen. Keav jedoch blieb ruhig und atmete mehrmals leise ein und aus. "Mr Salomon hat gute Hacker Louis. Wir haben Glück wenn sie nicht schon an unseren Fersen kleben." Natürlich verstand ich ihn, aber hätte er nicht wenigstens mit mir erst sprechen können? Das Auto hielt vor einem alten Holzhaus an. Es war blau übergestrichen und sah sehr gepflegt aus. "Das ist es?" Keav nickte und zog den Zündschlüssel, bevor er Ausstieg und zur Tür ging. Ich machte es ihm nach und trat hinter ihn. Wenn die Tür gleich geöffnet wird, werde ich Lilian wieder sehen... Erst jetzt wurde mir das so richtig bewusst. Ich würde sie nach 13 Tagen, 7 Stunden, 46 Minuten und 19 Sekunden wieder sehen. Ja ich hatte jede einzelne Sekunde,Minute,Stunde und jeden einzelnen Tag gezählt. Vielleicht würden manche jetzt sagen, es wäre verrückt, vielleicht hatten sie sogar regt, letztendlich war mir dies aber egal. Sie fehlte mir, auch wenn man es nicht zu merken scheint. Jede Sekunde ohne sie fühlt sich wie die 2 Jahre ohne sie an. Es war schrecklich, ich fühlte mich allein gelassen, verletzlich und unbrauchbar. Weshalb ich mich mit Frauen vergnügte, nur um leere und sucht nach ihr zu unterdrücken. Tatsächlich hielt ich es die 2 Jahre aus, bis auf Ausnahme der einen Nacht vor 1 Jahr. Ich spüre es immer noch, die Aufregung damals, als sie wieder vor mir stand und mit mir wenige Minuten später die Liebe teilte. Damals hatte ich mir selbst eingeredet, dass es unbedeutend war doch in Wirklichkeit war es viel mehr. Mehr als ich hätte spüren sollen. Als ich aus meinen Gedanken raus kam, war die Tür bereits geöffnet und eine junge Frau unterhielt sich mit Keav. "Kommt rein, die anderen 2 sind auch da." Wir nickten beide, wobei ich mir ein Lächeln abrang, schließlich hatte ich trotz allem Manieren. Wir betraten den warmen Flur, der nach Walnüssen roch. "Ich habe Walnusskuchen gebacken, möchte jemand?" Somit beantworte sich das von selbst, warum es hier so roch. Die Frau, von der ich den Namen nicht wusste, führte uns zur Küche, wo bereits am Tisch ein mir unbekannter Mann, ein kleines Mädchen, Fred und Lilian sich befanden. Lilian hatte eine Wolldecke um sich gewickelt und trank einen Tee wie es schien. Ihr Gesicht zierte ein leichtes Lächeln, als sie dem etwas älteren Mann zuhörte. Er schien von seiner Jugend zu erzählen. "Kind ich sag dir eins, die Jugendliebe ist was schönes und wenn man fest dran glaubt und es festhält ist es auch die wahre! Genauso wie es bei mir und Elizabeth war." Er schaute zu einem Bild auf dem Schrank rechts neben ihm. Dort war eine etwas ältere Frau mit ihm zu sehen. Lilian strich sich eine Strähne hinters Ohr und trank einen Schluck ihres Tees. "Sie war sicher eine tolle Frau." Der Mann nickte. "Wir haben zusammen viel durchgemacht. Du musst wissen,das ich nicht immer so war wie jetzt.Ich dachte ich wäre kein Beziehungsmensch, sonder würde es nur durch meine Arbeit weit bringen. Elizabeth zeigte mir aber vor vielen Jahren etwas anderes. Sie zeigte mir die wahre Bedeutung der Liebe und wie man mit ihr umgehen sollte und obwohl ich ein Sturkopf und Idiot war, der sie mehrmals verletzt hatte, gab sie mich nie auf. Sie machte mich zu einem besseren Menschen und das hatte ich nie wirklich bemerkt. Ehe ich mich versah wurde sie auch schon mit Fiona schwanger. Auch wenn es damals nicht so ausschaute, so war Fiona ein wahres Geschenk, was ich über alle liebte." "Papa du alter Schleimer!" Fiona, so wie ich es raus interpretierte, lachte auf und zog somit die Aufmerksamkeit auf uns. Plötzlich spürte ich wunderschöne Augen auf mir die mich musterten. "Ah wie ich sehe ist der restliche Besuch auch da. Setzt euch!" Der ältere Mann machte Platz und bot uns das sitzen an, was wir lächelnd annahmen. Der ältere Mann schaute wieder zu Lilian und lächelte. "Zurück zu unserem Thema. Hattest du eine Jugendliebe?" Ich schaute zu Lilian und musste leicht Lächeln. Ja in der Tat, das hatte sie. Lilian strich sich verlegen wieder eine Strähne hinters Ohr und nickte. "Ja das hatte ich." "Erzähl Kind!" Lilian schaute nochmal zu mir und schien irgendetwas in meinen Augen zu suchen, was sie jedoch nicht fand, da sie ihre Augen wieder auf den Mann richtete. "Ich war damals noch junge 14 Jahre als ich ihn kennenlernte." "Wie hieß er?" "Louis" Keav schaute mit hochgezogenen Augenbrauen zu mir doch ich zeigte ihm, dass er ruhig sein sollte. "Ich habe keine Ahnung wie ich mich in Louis verlieben konnte, doch irgendwie schaffte der auspupertierende 17 jährige Junge mich zu beeindrucken, wobei einzig und alleine er und seine Präsenz reichten. Meine Eltern waren anfangs eher weniger begeistert als ich Louis mitschleppte, doch unsere Eltern kannten sich schon so lange, das sie es auch genauso schnell akzeptierten. Es waren wundervolle 2 Jahre in denen ich die Bedeutung der Liebe spürte. Es war als würde ich jedes Lächeln, jeden Kuss und jede kleine Berührung in mich einsaugen und nie wieder los lassen." "Das klingt toll, seit ihr noch zusammen?" Lilian lachte schwach, so als würde es sie traurig machen? "Nein.." "wie das?" "Er verließ mich für seine Karriere. So wie sie es damals taten Ronald. Ich würde ihnen ja gerne mehr erzählen bezüglich davor, aber ich bleibe dessen erstmal still. Auf jeden Fall ging er am nächsten morgen ohne Tschüss zu sagen und ließ mich sitzen um seine Karriere zu starten. Ich habe ihn 4 Jahr nicht gesehen. Ich habe alles abgeschaltet und tat das gleiche wie er. Ich konzentrierte mich auf meinen Job. Aber anscheinend hatte es noch nicht gereicht für mein Leben. Ich traf ihn wieder, an meinem Arbeitsplatz und war für ihn und seine Freunde 1 ganzes Jahr zuständig und so naiv wie ich nun mal war kamen wir wieder zusammen und brachen uns wieder gegenseitig das Herz. Als ich endlich dachte, dass ich abschließen könne, kam eine neue Überraschung auf mich zu. Ich war schwanger und zwar von keinem anderen als Louis. Wahrscheinlich hätte jeder andere Frau sofort alles daran gesetzt um es ihm zu sagen, um das Geld einzukassieren. Aber ich war nicht so. Ich hielt es über 2 Jahre geheim, weil ich Angst hatte ihm die Karriere zu zerstören. Ich hatte ja selbst bemerkt, dass ich seiner Karriere im Weg stand. Ich zog mich die 2 Jahre raus aus allem. Ich brauchte eine Auszeit und erhole mich ehe ich zurück kam. Natürlich erfuhr er es, was zu erwarten war, da sie ihm wirklich sehr ähnlich sieht. Als ich dachte, dass er vielleicht doch eine gute Vaterrolle spielen könnte, erfuhr ich, dass er noch ein weiteres Kind hatte. Vielleicht hatte ich Angst, dass er eine glückliche Familie ohne uns haben würde oder ich wollte ihn für meine Tochter allein, für mich allein..." Lilian schaute vorsichtig zu mir. Hatte sie mir gerade indirekt gesagt, dass sie mich immer noch haben wollte? "Und was sagt er dazu? Hast du es ihm je so gesagt?" "Nein.." "Warum?" Ja genau, warum? "Ich hatte Angst, dass er mich auslachen würde, dass er mich hassen würde oder-" "Du denkst doch nicht wirklich das ich dich ausgelacht hätte?!" Ja hier war mein Einsatz gekommen. Ich konnte es nicht länger auf mir sitzen lassen. "Wie?- Wie heißen sie überhaupt? Wir haben uns noch gar nicht vorgestellt- Ronald Brown." "Nett sie kennenzulernen, Louis Tomlinson." Wobei ich Louis besonders betonte. Ronald schien langsam ein Licht aufzugehen eher er sich zu Lilian drehte. "Lass mich raten, ihre scharmante Jungendliebe sitzt mit uns am Tisch." Lilian nickte langsam und spielte mit ihren Händen. "Schön! Dann kann ich euch ja jetzt einen tollen Vortrag halten, wenn man euch schonmal zusammen in einem Raum hat."
Und er hielt sein Wort. Wir mussten uns gefühlt 2 Stunden einen Vortrag über die wahre Liebe, ihre Handhabung, die Ehrlichkeit und noch vieles mehr anhören. Auch wenn ich vor Langeweile fast einschlafen konnte, so hörte ich mir trotzdem alles an.Am interessantesten war sein einer Satz "Wer an der Vergangenheit hängt, hat sie nicht vergessen." Ich erinnerte mich immer an damals mit Lilian. Wie ich damals neben ihr lag und ihr bei Schlafen zuschaute, wie ich ein Foto machte und letztendlich ging. Ronald war ein weiser Mann. Ich könnte die Vergangenheit nie vergessen, denn sie war mir wichtig, weil es meine und Lilian's Vergangenheit war.
Trotz allem hatten wir einen schönen Abend, den wir langsam am Kamin im Wohnzimmer ausklinken ließen. Lilian und Fiona tranken einen Wein während wir Männer ein Bier in der Hand hielten. Josie, die kleine von Fiona schlief schon oben. Gerade waren wir beschäftigt alte Geschichten aufzuwühlen, als Lilians Handy klingelte. Warum durfte sie überhaupt ihr Handy behalten? Sie schaute rauf und blinzelte mehrmals. "Ich muss da ran." Waren ihr einzigen Worte, ehe sie den Raum verließ. Noch ein Par Sekunden schaute ich ihr nach, ehe ich mich wieder umdrehte und mich meinem Bier witmete.
"Da hat er den Schläger so weit geworfen, dass es unsere damalige Mathelehrerin auf der Tribune erwischt hatte." Wir lachten alle auf. "Louis-" Ich drehte mich erschrocken um. Da die Stimme hinter mir gebrochen und traurig klang. Ich sah Lilian an der Wohnzimmer Tür, wie sie zitternd dort stand und versuchte ihre Tränen zu unterdrücken, doch sie rollten alle nacheinander runter. Sofort stand ich auf und ging auf sie zu. "Was ist los ?" "Ich- Ich-" "es ist was schlimmes passiert..." "was denn?" "Ruby....- sie- " "Was ist mit Ruby?" Ich ahnte schon das schlimmste dich versuchte es herunterzuschlucken. "Lou's...sie ist- sie ist Tod..." als dies Worte über ihre Lippen rollten wurde mir augenblicklich schlecht. Ehe ich mich versah, wurde meine Sicht verschwommen durch die Tränen die sich in Sekunden anbahnten. Sie war Tod? Das durfte nicht sein...nicht Ruby....

So ich habe jetzt mal kein Kommentar zu diesem Kapitel und hoffe innerlich, dass ich keinen Shitstorm in den Kommies bekomme. An alle die meinten (wenn Ruby sterben würde) das sie nicht mehr weiterlesen, kann ich nur sagen, dass ihr trotzdem weiterlesen solltet. Das Leben geht weiter und auch wenn jemand nicht mehr drin vorkommt, heißt es nicht, dass es automatisch schlecht ist. Manchmal ist das besser so...

Teach me to believe {Buch 3} ✔️Where stories live. Discover now