Kapitel 2: Der neue Beta II

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Die nächsten Tage waren ziemlich hektisch. Moe hatte alle Hände voll zu tun da der neue Beta wohl nur das beste vom besten bekommen sollte, wie sollte das erst beim Alpha werden?!
Das Problem war, dass sich jetzt alle Sorgen machten den Alpha nicht zu finden. Es war Tradition, dass der Beta ein paar Tage vor dem Alpha gefunden wird also musste es bald auch Zeit für den Alpha sein.
Wir bereiteten gerade das Abendessen vor als meine Mutter die Küche betrat.
"Freya, Schätzchen immoment sind viele meiner Mitabreiter krank könntest du uns später beim servierem helfen?" fragte sie.
Eigentlich hasste ich es das Essen zu servieren aber meine Mutter sah jetzt schon so gestresst aus, dass ich zustimmte. "Danke mein Schatz, du weißt ja wo du hin musst. Wir sehen uns später." und schon war sie wieder verschwunden.

Zwei Stunden später stand ich beim Treffpunkt für die Bediensteten und hatte mir schon die Arbeitskleidung angezogen. Sie war schwarz weiß und bestand aus einer schweren Hose, einer weißen Bluse und einem Blazer. Werwölfe, vor allem weibliche hatten meist lange Klamotten an da ihr Mate es nicht anders zuließ. Der Mate ist unser Seelenverwandter und die Männlichen Werwölfe konnten sehr besitzergreifend sein wenn es um ihre Seelenverwandten ging. Ich kann das Gefühl noch nicht. Den Mate kann man erst finden wenn man 18 Jahre alt ist und selbst dann entscheidet das Schicksal ob man sich findet. Ich hatte morgen Geburtstag und war mittlerweile doch etwas nervös. Ich würde zum ersten Mal die Gestalt eines Wolfes annehmen und konnte meinen Mate finden. "Sind alle bereit?" fragte Mrs. Mooner, die leitende Kellnerin und wir nickten. Also lief ich mit Mia, die schon immer in diesem Bereich arbeitete die Gänge ab und brachte den hohen Alpha Tieren die hier untergebracht waren ihr Abendessen. Als wir den ersten Raum betraten staunte ich nicht schlecht. Die hohen Alphas, also Alphas von großen Rudeln hatten es hier wirklich nicht schlecht. Ich war bis jetzt erst einmal gefragt worden ob ich aushelfen könnte deswegen hatte ich die großen und Pompösen Räume bis jetzt nur selten zu Gesicht bekommen. "Stellt es dort ab!" herrschte er uns an. Selbst bei seiner normalen Stimme schien Mia Probleme zu haben sich ihm nicht zu unterwerfen, was sie letztendlich auch tat. Mir aber machte das noch keine Angst. Wir brachten ihm sein Essen da war nichts verbotenes dran. Ich stellte das Tablett für ihn und seine Mate auf den Tisch und ging dann wieder heraus.

"Wie hast du das geschafft?" fragte Mia überrascht "Was denn?" fragte ich verwirrt, hatte ich irgendwas falsch gemacht? "Freya, er hat mit seiner Alphastimme gesprochen und du hast so getan als wäre nichts!" sagte sie verblüfft. "Hat er das? Ich hatte das Gefühl er hat ganz normal gesprochen" kritisch sah Mia mich an zuckte aber dann mit den Schultern und ging weiter. Die nächsten Räume verliefen ähnlich, manche waren nett zu uns, manche fauchten uns mit ihrer Alphastimme an und Mia sagte mir später das ich auf keinen einzigen unterwürfig reagiert hatte, komisch. Normalerweise hatten diese Resistenz nur Werwölfe die selbst Alphas waren.

Da wir im Schloss arbeiteten gehörten wir zu dem Rudel von Alpha Max. Er war eigentlich ganz nett, ich hatte ihn aber noch nie gesprochen. Heute sollten wir ihm aber Essen bringen und er unterhielt sich ein bisschen mit uns. Er lachte sogar über Mias gesengten Kopf, schien aber nicht zu bemerken, dass ich mich ihm nicht unterwarf. Ich schob es darauf, dass ich vielleicht bald zu einem anderen Rudel wechseln würde was ich aber selbst nicht wirklich glaubte. Das kam extrem selten vor vor allem wenn man den selben Stand behielt in den man auch geboren wurde.

"So, das Zimmer ist noch übrig." sagte Mia und schaute auf den Zettel auf dem stand wer, wie viele Tabletts bekam. "Spürst du das auch?" "Was denn?" fragte ich und versuchte zu erkennen wovon sie sprach. "Ich hab irgendwie Schiss da rein zu gehen." sagte sie kleinlaut "Wieso das denn, der kann doch nicht schlimmer sein als die, die wir bis jetzt hatten." erwiderte ich und nahm mir das letzte Tablett auf unserem kleinen schiebe Wagen. Ich klopfte einmal an und betrat den Raum. Er war riesig, viel größer als die anderen Räume und sehr luxuriös eingerichtet. Was mir aber sofort auffiel, es war leer. Niemand schien hier zu sein, aber alle wussten das die Bediensteten um diese Zeit kamen um das Essen vorbei zu bringen und noch andere Wünsche zu erfüllen. "Mia, sicher das hier jemand wohnt?" fragte ich unsicher "Ja, ich" kam eine helle Männerstimme aus einer Nebentür. Die Tür ging auf und heraus kam ein Junge der etwa so alt sein müsste wie ich, er hatte kein Oberteil an und stand nur in Schwarzer Hose vor mir. "Was ist denn los Freya?" Mia kam in den Moment in den Raum und erstarrte als sie den Typ vor uns sah. Er sah sie nur schmunzeln an als Mia sich kurz vor ihn kniete und auf den Boden sah. Verwirrt sah ich erst Mia und dann den Typen an als mir sein Geruch auffiel, auch Werwölfe die sich noch nicht verwandeln können haben die Gabe die Stellung der Personen anhand ihres Geruches zu erkennen. Ich checkte kurz die Lage nur um dann zu stocken, er war ein Beta. Aber nicht irgendein Beta, er war DER Beta, der Beta des Königs. "Freya was zum Geier machst du da?!" fragte Mia flüsternd obwohl wir beide genau wussten, dass er uns hören konnte. Etwas in mir sträubte sich mich ihm zu unterwerfen aber ich senkte letztendlich doch den Kopf. So dumm war ich nicht mich mit dem Königsbeta anzulegen. "Danke ihr beiden, ich bin Liam" Sagte der Beta und ich seh ihm wieder in die Augen. Er schien mir ganz nett zu sein auch wenn ich mich immer noch nicht gerne unterwarf, ich wusste auch nicht wieso. "Wo hättet ihr es gerne Beta?" fragte Mia nun da ich mich immer noch nicht rührte. "Einfach auf den Schreibtisch, danke euch" sagte er und lächelte mich an. Spürte er das auch? Dieses Band, das ich nicht erklären konnte? Irgendwas war zwischen uns ich konnte aber nicht sagen was es war, auf jeden Fall komisch. "Sonst noch irgendeinen Wunsch?" fragte Mia weiter und schaute verwirrt zwischen uns hin und her. "Nein nein, das wars danke" erwiderte er ohne seinen Blick von meinem zu lösen. Mia wartete bestimmt ein paar Sekunden in denen Liam und ich uns nur anstarrten, es war echt gruselig. Mia räusperte sich schließlich und holte uns somit wieder in die Realität zurück. "Ah.. natürlich... ihr könnt gehen" Seine Blicke verfolgten uns bis wir die Tür schlossen hatten und mich verfolgte sie noch viel weiter.

"WAS WAR DAS?" schrie Mia mich an als wir die Küche betraten. "Was ist denn los?" fragte Miles der wohl auch schon schluss hatte. Wir treffen uns hier immer zum Abendessen bevor jeder in sein Zimmer geht. "SIE HAT SICH DEM BETA NICHT UNTERWORFEN!" schrie Mia und zeigte entgeistert auf mich. Miles sah mich ungläubig an während ich mich auf eine der Arbeitsplatten setzte. "Mia du meinst doch nicht den Königsbeta oder?" fragte Miles nun an sie gewandt und sah nun Mia an. "Doch, genau den meine ich!" sagte sie fest. Ich starrte an die Wand und versuchte das zu verarbeiten was gerade passiert war, dass war gar nicht so einfach wenn zwei solcher Gackerhühner neben dir stehen. "Freya, das kann deine Tod bedeuten!" sagte Miles und rüttelte an meinem Arm. "Ich habe mich ja unterworfen... aber es war irgendwie komisch" sagte ich verwirrt. "Das hat man gesehen, glaub mir!" sagte Mia und lachte leicht. Ich sah mich in der Küche um aber es war noch kaum jemand hier. Moe wischte gerne die Theke ab, schien sich aber mehr auf das Radio als auf uns zu konzentrieren also fing ich an zu erzählen. "Als er so halb nackt vor mir stand..." "Er war halb nackt?!" fragte Miles aufgebracht. "Ja!" rief Mia begeistert "und das sah echt heiß aus!" "Ihr lenkt vom Thema ab! Wollt ihr das nun hören oder nicht?" meckerte ich und sah sie abwartend an. "Ist ja schon gut Tiger erzähl weiter..." sagte Miles und setzte sich neben mich auf die Arbeitsplatte. " Na ja er sah mich an und ich hab garnicht wahrgenommen, dass er der Beta ist. Ich war zu verwirrt von dem Gefühl was da zwischen uns lag. Es war als würde uns irgendein magisches Band verbinden. Total irre eigentlich..." sagte ich jetzt nachdenklich. "Aber, du hattest nicht das Gefühl du wolltest ihn küssen oder?" fragte Miles nachdenklich. "Nein! Nein auf garkeine Fall" erwiderte ich sofort "Das war anders, als wäre er die Person an die ich mich wenden würde wenn es mal brenzlig wird oder sowas, ach keine Ahnung!" sagte ich und seufzte. "Also ist er schonmal nicht dein Mate?" fragte Mia "Nein ich denke nicht, das er doch gemerkt oder?" fragte ich verwirrt. "ER ist der Königsbeta er hätte dich wahrscheinlich nie mehr losgelassen." stellte Miles fest. "Hat er so eine schwache Presenz?" fragte Miles weiter und sah Mia an. "Auf garkeine Fall ich konnte fast nicht mehr aufstehen und ihm in die Augen zu sehen ging schon garnicht. Er war echt angsteinflößend, obwohl er nichts gemacht hat außer eben Freya die ganze Zeit an zu sehen" sagte sie und sah nachdenklich auf ihre Hände. "Wir werden es schon herausfinden Mäuschen (so nannte mich Miles immer, nur weil er ein Jahr älter war als ich)"
"Heute Nacht ist dein Geburtstag! Da wird es vielleicht einfacher es zu erfahren!"

An diesem Abend saß ich mit meiner Mutter an unserem kleinen Tisch in dem eigentlich engen Wohnzimmer. Uns machte das aber nichts da wir beide Arbeit und etwas zu essen hatten, immerhin besser als einige Omegas. "Schatz, du solltest heute Nacht nach draußen gehen. Eigentlich ist es uns verboten uns außerhalb des Schlosses das erste Mal zu verwandeln aber es ist vielleicht deine einzige Möglichkeit das jemals zu tun!" sagte sie und sah mich lächelnd an. Sie hatte mir oft erzählt, dass wir als mittelständige Wölfe im Schloss selten die Möglichkeit hatten uns zu verwandeln und schon garnicht außerhalb des Schlosses."Ist gut Mom, komme ich hier denn sicher raus?" fragte ich "Und wie merke ich zu welchem Stand ich geworden bin?" "Ich habe das mit Moe besprochen, du kannst durch den Ausgang in der Küche, sie wird ihn heute für dich auf lassen, pass aber auf das dich niemand sieht, das ist sehr wichtig!" sagte sich und legte einen Packen dunkler Kleidung vor mich. "Beim ersten Mal werden deine Kleider zerreißen, das passiert aber nur heute und dannach nie wieder!" erklärte sie weiter " Was das mit deinem Status angeht, du musst dir einen See suchen und deine Augenfarbe überprüfen. Sind sie normal geblieben ist das garnicht gut, dann bist du ein Omega. Wenn sie gelb werden bleibst du eine normalständige. Bei grünen Augen kommst du sofort zu mir, dann bist du die Alpha oder Beta eines Rudels." erklärte sie weiter. "Welche Augenfarbe hat das Königsrudel?" fragte ich sie neugierig. "Der Königsbeta hat eisblaue Augen und der König selbst rote... angsteinflößende, Feuer rote."

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Kapitel Nr. 2 😊
Vielen Dank wenn ihr bis hier gelesen habt. :)

Sxhreibt mir gerne Kritik in die Kommentare. Im nächsten Kapitel geht es dann so richtig los :)

Alpha of the WerwolfsWhere stories live. Discover now