VII🌸

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Jungkook

Taehyung liess sich auf den freien Platz neben mir fallen, mit einem breiten Lächeln im Gesicht. "Und?", fragte er direkt, ohne sich die Mühe zu machen, mich zu begrüssen, "Hat das Tee trinken geholfen?"

Ich lachte leicht und schüttelte dann mit einem kleinen Seufzen den Kopf. Ich hatte es sogar tatsächlich probiert. Nach der Uni war ich nach Hause gefahren, hatte mich in eine Decke gekuschelt und mir eine grosse Tasse Pflaumen-Vanille-Tee gemacht. Doch es hatte mir nichts gebracht. Ich wusste nicht, worüber ich nachdenken sollte, denn ich war mir immer noch nicht sicher, was ich von Taehyung halten sollte.

Er schien nett zu sein, doch Chen war genauso nett gewesen, ehe er mir das Herz gebrochen hatte. 

"Geht so", murmelte ich daher und zuckte mit den Schultern, "Du kannst mir ja dabei Gesellschaft leisten."

Taehyung lachte amüsiert und schenkte mir ein breites Lächeln. Seine dunklen Augen funkelten und er legte den Kopf ein wenig schief. "Wie willst du dann überlegen? Wir werden ziemlich sicher miteinander reden. Dann kannst du dich nicht konzentrieren", lautete seine Antwort darauf und ich zog die Augenbrauen zusammen und schürzte die Lippen. Ich nickte langsam und sah auf meinen Schoss, wo ich meinen Rucksack abgestellt hatte. 

"Ich habe dir gerade angeboten, was mit mir zu unternehmen, aber okay. Du hättest auch einfach nein sagen können, um mir 'nen Korb zu geben", murmelte ich leise, sodass man es durch das Brummen des Motors des Buses kaum hören konnte. Doch Taehyung bekam es trotzdem mit und begann zu lachen, was die Aufmerksamkeit der anderen Leute im Bus auf sich lenkte.

Der Braunhaarige stiess mich leicht in die Seite und ich schlug energisch seine Hand weg, denn ich war dort besonders kitzlig. Allerdings schien er das als Geste des Schmollens aufzufassen und lachte noch einmal dunkel auf. Der Klang liess mich leicht erschaudern und ich warf einen Blick zu ihm rüber, nur um direkt in seine dunklen, glänzenden Augen zu blicken.

"So war das doch nicht gemeint, Jungkook!", meinte er amüsiert und lehnte sich ein wenig in meine Richtung. Ich schnaubte abfällig und drehte nur wieder den Kopf weg. Daraufhin stiess er mich mit dem Finger ein weiteres Mal leicht in die Seite. "Ich unternehme gerne etwas mit dir."

Überrascht hob ich eine Augenbraue und sah aus den Augenwinkeln wieder zu Taehyung, dessen Blick nach wie vor auf mir lag. "Ehrlich?", hakte ich nach, woraufhin er belustigt nickte.

"Du hast mir das Angebot gemacht, hast du etwa erwartet, ich sage nein?", spottete er und lachte leise, kaum hatte er zu Ende geredet. Ich zuckte mit den Schultern und schüttelte dann den Kopf. "Hast du denn nichts vor heute?", fragte ich misstrauisch nach und vernahm einmal mehr sein amüsiertes Lachen.

"Du bist schon sonderbar, Jungkook", bemerkte er amüsiert, "Erst schlägst du ein Treffen vor und dann willst du mich davon abhalten, mich mit dir zu treffen?"

Ich verdrehte die Augen und schüttelte noch einmal den Kopf. "Nein, verdammt, aber... ich will dich nicht stören oder so...", murmelte ich leise und wandte den Blick ab.

"Du bist süss, Jungkook", lachte Taehyung sanft und ich lächelte bitter. "Das hab ich schon oft gehört...", murmelte ich lediglich.

Taehyung wuschelte mir bloss durch die Haare, auf meine Worte hin und erwiderte gut gelaunt: "Wenn's dir nichts ausmacht, muss ich erst noch in die Bibliothek, ein Buch zurückbringen, aber dann hab ich den ganzen Abend Zeit. Wie sieht's denn bei dir aus? Kein Basketball-Training oder so?"

Ich schüttelte den Kopf. "Das hab ich Montag und Donnerstag", erklärte ich sachlich und kam auf die Beine, als wir uns meiner Haltestelle näherten, "Wo kann ich dich heute treffen?"

Taehyung machte mir Platz, um mich durchzulassen und überlegte kurz. "Um sechs Uhr bei der Stadtbibliothek?", schlug er dann vor und ich nickte. Das klang nach einem Plan.

Auf den Lippen des Älteren breitete sich ein riesiges Grinsen aus, welches sich auf mich selbst zu übertragen schien. Dann merkte ich, wie der Bus zum Stillstand kam und die Türen sich öffneten.

"Bis dann, Taehyung", verabschiedete ich mich leise von ihm. Der Braunhaarige hob zum Gruss seine Hand und ich stieg aus, ehe ich Taehyung durch die Fenster des Buses musterte, so wie auch gestern schon. Er schenkte mir ein letztes Lächeln, ehe das Gefährt weiterfuhr und mich zurückliess. 

Mit einem warmen Gefühl in meiner Brust, dass begann, sich bis in meine Finger- und Zehenspitzen auszubreiten, machte ich mich auf den Weg zur Uni, wo ich Jimin und Hoseok begegnete. Hoseok hatte einen Arm um meinen besten Freund geschlungen und schien ihm gerade etwas zu sagen, als Jimins Blick auf mich fiel und sein Lächeln, dass er bereits im Gesicht trug, wurde noch ein wenig grösser.

"Jungkookie!", rief er fröhlich und ich lachte leise und beeilte mich, zu den beiden zu gelangen. Hoseok stützte sein Kinn mittlerweile auf Jimins Kopf ab und lächelte mir ebenfalls zu. "Guten Morgen, Kookie", begrüsste er mich, was ich mit einem zufriedenen Lächeln quittierte. "Hey!"

Jimin zog verwundert eine Augenbraue hoch und kniff anschliessend sofort die Augen zusammen und musterte mich einige Sekunden lang eingehend. Verwirrt erwiderte ich den Blick aus seinen dunklen, Augen, bis er das Wort ergriff: "Du bist seltsam gut gelaunt heute, gibt's was zu feiern?"

Ich lachte leise und schüttelte amüsiert den Kopf. "Ich bin einfach glücklich", antwortete ich schulterzuckend.

Ich würde ihm nicht erzählen, dass er Recht hatte und es sich sogar irgendwie gelohnt hatte, auf seine Worte zu hören und mich mit Taehyung anzufreunden. Er würde mich nur damit aufziehen, dass ich nun glücklich war, ihn heute Abend wieder zu sehen und langsam realisieren zu können, dass Taehyung auf keinen Fall so wie Chen war. 

Cherry Blossoms [Vkook]Where stories live. Discover now