two

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Ich lehne immer noch an der Wand. Die Kühle, die sie ausstrahlt, lässt mich ruhiger werden. Jedoch nur bis Christina laut an die Tür klopft und eintritt.

»Miss Hanson, ich habe hier noch Ihre Tasche«. Sie hält mir meine Tasche vor die Nase und lächelt freundlich.
»Ähm, Christina? Ich bin Sadie«. Lächelnd halte ich ihr meine Hand entgegen, die sie erleichtert annimmt.
»Freut mich Sadie. Und herzlich Willkommen auch von mir«, antwortet sie.

»Danke, auch für meine Tasche. Ist nett von dir, dass du sie mir aus dem Besprechungsraum geholt hast«, bemerke ich.
»Ach das? Das war ich nicht. Mr. Williams hat sie mitgebracht. Ich muss auch wieder. Bis später«, flötet sie und ist schön fast wieder raus.
»Bis später, und danke nochmal«, rufe ihr ihr noch hinterher.

Warum hat er mir die Tasche nicht selbst gegeben, wenn er sie schon mitbringt? Ich setze mich an meinen Schreibtisch und prüfe erst einmal den Inhalt meiner Tasche. Handy, Schlüssel, Geldbeutel - sieht bisher alles okay aus. Schminkbeutel, Deo, Bürste, Karte, Kondome - hmm.. sind die noch haltbar? Egal, Buch. Moment, Karte?

Cole Williams Blabla Blabla... den Rest lese ich gar nicht mehr. Da steckt er heimlich eine Visitenkarte in meine Tasche? Ich lasse meinen Kopf in meine Hände fallen und atme laut aus. »Warum macht er das?«

Ich habe keine Zeit mehr mit darüber Gedanken zu machen. Schließlich kommt der Bürobote und übergibt mir meinen Laptop sowie die Unterlagen, die ich bereits unten in meinem ersten Büro hatte und ich kann anfangen mich einzuarbeiten. Schade, eigentlich wollte ich mit Lisa zu Mittag essen. Aber jetzt weiß ich nicht mal mehr, ob ich noch mit ihr zu tun haben werde.

Ich checke meine Mails und entdecke eine Mail von Cole. Kann er nicht einfach über den Flur Gehen und mit mir sprechen? Ich atme tief ein und öffne sie.

Cole Williams:
Liebe Sadie, ich hoffe du konntest dir mittlerweile einen Überblick verschaffen und möchte dich bitten mit mir mittags essen zu gehen. Ich lade dich natürlich ein. Es handelt sich um ein geschäftliches Essen.
Gruß
C. W.

Ich muss mich wohl damit abfinden, dass ich mit ihm zu tun haben werde, obwohl ich bis jetzt in keinster Weise weiß, wie ich das mit meinem Privatleben hinbekommen soll. Ach Mann. Ich weiß nicht, ob ich jetzt auch noch ein Essen mit ihm durchstehe.

Ist ja nicht so, dass er weniger attraktiv ist als damals. Eher im Gegenteil. Er ist muskulöser und scheint mehr auf sich zu achten. Das Babyface ist zu einem männlichen, markanten und hübschen Gesicht geworden. Nur seine Augen haben sich nicht verändert und sind immer noch so wunderschön und verspielt  wie damals. Ich schüttele den Kopf. Nicht einmal drei Stunden und ich bin schon wieder total durch den Wind wegen ihm.

Sadie Hanson:
Hey Cole, vielen Dank für die Einladung. Ich konnte bereits die Unterlagen durchsehen. Wann soll es los gehen?
Gruß
Sadie

Es dauert keine zwei Minuten und meine Tür springt auf. Er schaut interessiert auf mich herab und schiebt seine Hände in die Hosentaschen.

»Jetzt!«, teilt Cole mir mit und schenkt mir ein leichtes lächeln. Er sieht etwas entspannter aus und hat seine Krawatte abgelegt sowie die ersten Knöpfe seines Hemdes geöffnet. Ich schnappe mir noch meine Handtasche und folge ihm so schnell meine hohen Schuhe es zulassen Richtung Fahrstuhl.

Während der Fahrt nach unten sprechen wir nicht viel. Er grüßt ab und zu jemanden, schüttelt Hände und dann steigen wir schon aus. In der Tiefgarage steuert er auf einen schwarzen Audi zu und öffnet mir die Tür. Während der Fahrt fühle ich mich unwohl. Er mustert mich ab und zu von der Seite. Um die Stille zu brechen ergreife ich das Wort.

LOVE RECOVEREDWhere stories live. Discover now