LOVE RECOVERED

thirty

Meine Hand fest in seiner läuft Cole mit schnellen Schritten über den Gang zum Besprechungsraum. Mein Herz schlägt mir bis zum Hals und ich blicke immer wieder für eine Sekunde zu Cole, der heute sogar auf seine Krawatte verzichtet hat. 

Vor der Tür bleibt er stehen, schaut mich mit einem erhobenen Mundwinkel an, nickt als Frage, worauf ich seine Hand drücke und ebenfalls nicke. SHOWTIME! Und das Beste weiß selbst Cole noch nicht.

»Guten Morgen!«, ruft Cole und nimmt mich mit an seinen Platz. Ich hätte mir wirklich andere Schuhe heute anziehen sollen. Ich habe Mühe mit ihm Schritt zu halten und klammere mich an seinem Arm fest.

An dem großen Tisch sitzen bereits Cole's Onkel, Martin, seine Tochter Janine sowie Colton und Mr. Daniels. Wobei ich mich frage, was er hier zu suchen hat. Er ist doch aus der Personalabteilung. 

Cole ergreift gleich das Wort. Er hat mir erzählt, dass er mit Colton bereits gesprochen hat und dieser auf seiner Seite ist. Er würde alle seine Entscheidungen befürworten - egal was es ist. 

»Ihr wisst sicher, warum wir hier sitzen«, beginnt er mit Blick in die Runde und Martin verschränkt unwillig seine Arme vor der Brust. »Ich werde nicht auf eure Spielchen eingehen. Entweder du, Martin, arbeitest mit uns unter meinen Bedingungen weiter zusammen, oder du lässt es. Ich werde jedenfalls nicht deine verlogene Tochter heiraten oder noch in irgend einer Weise unterstützen. Sie wird sowieso jetzt ihre Papiere bekommen und dann war das ihr letzter Termin hier in diesem Haus«, spricht Cole und Mr. Daniels erhebt sich, um Janine einen Umschlag zu überreichen. Ich kann es gar nicht fassen, wie konsequent Cole da jetzt ist... und wie unheimlich sexy.

»Du weißt schon, was das für dich bedeutet? Wir unterstützen dich auch nicht mehr. Wir hatten eine Abmachung, die du damals eingegangen bist. Du... «, erhebt der alte Williams sein Wort.

»Richtig, ich war so dumm immer brav alles zu machen, was ihr von mir verlangt habt. Es war nicht immer alles schlecht - das möchte ich gar nicht abstreiten, aber wegen euch habe ich die tollste Frau der Welt gehen lassen. Habe sie sogar über Monate verletzt, in der Hoffnung, sie hält sich von mir fern, nur weil ihr hier nach New York gehen musstet. Falls ihr es noch nicht wisst - wegen euch habe ich fast die ersten 5 Jahre meines Sohnes verpasst. Das ist mit nichts, mit keinem Geld der Welt zu bezahlen«, redet Cole immer ungehaltener und öffnet die oberen beiden Knöpfe seines Hemdes. Seine Schlagader und die kleine Ader an seiner Schläfe treten hervor. Er ist richtig sauer.

»Aber mit Janine hättest du das alles auch haben können«, wirft Martin ein und jetzt bin ich kurz vorm Platzen.

»Ich bin noch nicht fertig! Außerdem warum Janine. Das ist ein verlogenes, materielles Miststück ohne Herz, das mir eine Schwangerschaft vorgelogen hat. WARUM bitte sollte ich mit ihr eine Zukunft planen wollen. Ganz ehrlich - ja in meiner Studienzeit hatten wir unseren Spaß - aber mehr als dafür ist sie für mich nicht zu gebrauchen gewesen, denn ich habe eh immer nur versucht diese eine Frau aus dem Kopf zu bekommen, weil ich dachte, ich sehe sie nie wieder.« Wieder ergreift er meine Hand und drückt sie fest.

Ich ringe nach Luft. Niemals hatte ich geahnt, dass es Cole so ging, dass er genauso gelitten hat wie ich über die ganzen Jahre. Stumm rinnen mir ein paar Tränen über die Wangen, während ich sprachlos das Schauspiel hier über Much ergehen lasse. Ich bin einfach zu ergriffen von den Worten, die er seiner Familie und deren Freunden gerade vor die Füße spuckt.

»Dann musst du mit den Konsequenzen leben. Wir haben es dir letzte Woche bereits erklärt. Du hast es dir selbst ausgesucht«, spricht der alte Williams sauer und klappt seine Akte zu.

Mein Handy klingelt und ich springe schnell auf um den Besprechungsraum zu verlassen. Es ist Mr. Alesund - er hat sein Wort gehalten. Grinsend steigt er auch schon aus dem Aufzug und grinst mich schon von Weitem an.