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Taehyung

Das Erwachen war anders, als wenn man morgens in seinem Bett liegt und in den neuen Tag startet. Ich hatte Schmerzen, überall, konnte nicht einmal eine Stelle meines Körpers ausmachen, die nicht wehtat. Das erste, was von meinen Sinnen wieder funktionierte, war mein Gehör.

Piepende Geräusche drangen zu mir, ansonsten war es still, wobei ich mir wohl einbildete, dass jemand passend zu meiner Atmung atmete. Dann spürte ich ein Gewicht auf meinem Bauch und wollte mich eigentlich aufrichten, was ich aber aufgrund der Schmerzen direkt wieder aufgab. Ich entschloss mich also, die Augen zu öffnen, was mir nur zaghaft gelang und die Helligkeit blendete mich natürlich direkt. Als ich es dann aber endlich geschafft hatte, sah ich mich zunächst in meiner Umgebung um.

Das letzte, woran ich mich noch erinnerte, war der Moment, in dem ich in Jungkooks wunderschönes, aber vor Sorge verzerrtes Gesicht sah. Danach befand sich nur noch Schwärze in meinem Kopf, als wäre alles ein schwarzes Loch.

Nun befand ich mich aber augenscheinlich in einem Krankenzimmer, wenn man das viele Weiß an den Wänden und Möbeln richtig interpretierte und diese Vermutung wurde bestätigt, als ich Überwachungsmonitore neben dem Bett, in dem ich lag, erspähte. Doch ich wollte noch immer wissen, was für ein Gewicht auf mir lag, weshalb ich meine Augen von den medizinischen Geräten abwandte und zu dem Ursprung sah.

Ich konnte es beinahe nicht glauben, aber es war tatsächlich Jungkooks Kopf, der auf meinem Bauch lag, seine Augen waren geschlossen und nun bemerkte ich auch eine seiner Hände, die meine unentwegt hielt. Er schlief ganz friedlich, seine Atmung ging ruhig und regelmäßig und bis auf den beachtlichen Bluterguss auf seiner Wange sah er auch unversehrt aus.

Ein erleichtertes Aufatmen konnte ich mir nicht verkneifen, es entfuhr mir sogar ein wenig lautstark, wodurch ich den Jüngeren weckte, der blinzelnd verwirrt um sich sah und dann in mein Gesicht blickte.

»Tae!«, rief er freudig und richtete sich auf, aber nur, um sich dann auf meine Brust zu werfen und sein Gesicht in dem Stoff der Decke zu verbergen, während seine Arme meinen Oberkörper umschlangen. »Endlich bist du wach!«

»W-Wie lange war ich denn weg?«, fragte ich mit krächzender Stimme, wobei ich mich an diesen Klang niemals gewöhnen könnte.

»Drei Tage«, gab Jungkook kleinlaut von sich, nachdem er sein Gesicht wieder angehoben und seine Hände an meine Wangen gelegt hatte. Tränen glänzten in seinen Augen und er näherte sich meinem Gesicht. Doch ich musste endlich etwas loswerden, das hatte ich nicht vergessen, während ich so lange bewusstlos war.

»Kookie?«, stoppte ich ihn also, was ihn einen fragenden Blick aufsetzen ließ und geduldig wartete er, dass ich weitersprach.

»Ich liebe dich«, sagte ich dann also endlich, was ihn leicht zum Lächeln brachte, ehe er dann doch unsere Lippen zu einem Kuss verschloss.

𝐂𝐚𝐦𝐛𝐨𝐲│ᴛᴀᴇɢɢᴜᴋ ✓Où les histoires vivent. Découvrez maintenant