11. Finde es heraus

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"Leute?"

Ich saß zusammen mit Gabriel am Esstisch und steckte mir gerade eine Gabel voll Nudeln in den Mund, als Caleb zu uns in de Raum kam, dicht gefolgt von Jason. Gabriel sah im selben Moment wie ich von seinem Essen hoch und warf mir einen verwirrten Blick zu, den ich sofort erwidern konnte.

"Aimee versucht seit heute morgen wieder alle 20 Minuten anzurufen. Außerdem hat sie eine Nachricht geschrieben in der steht.."

Caleb holte mein Telefon aus seiner Jackentasche und sah auf den leuchtenden Bildschirm um uns die Nachricht vorzulesen: " Lasst mich mit ihr sprechen "

Erleichtert konnte ich wieder durchatmen. Dass Aimee immer noch versuchte mich zu erreichen, zeigte, dass ich ihr noch immer etwas bedeutete. Unsere Freundschaft war also wohl noch nicht endgültig verloren.

Jason war bereits in die Küche verschwunden und ich bemerkte seinen enttäuschten Gesichtsausdruck, als er in den inzwischen leeren Kochtopf blickte.

Dachte der ernsthaft ich würde ihm auch etwas zu Essen kochen?

Tja. Karma ist eine Bitch.

"Warte mal..", meldete sich Gabriel zu Wort, stand von seinem Platz auf und nahm das Telefon an sich.
"Woher weiß sie denn, dass wir mehrere sind? Sie hat doch nur mit Jason gesprochen."

Verwundert erhob ich mich nun ebenfalls und kam zu den beiden Jungs.

"Vielleicht nur Zufall?", vermutete ich und ließ meine Augen zu meinem Telefon wandern. Es gab einen typischen standart Klingelton von sich und leuchtete hell auf. Aimee versuchte erneut anzurufen.

"Es gibt wohl nur einen Weg das rauszufinden", sagte Gabriel sanft und reichte mir mein Handy.
Fast erstarrt nahm ich es entgegen und sah direkt vor mir den nahmen meiner besten Freundin aufblitzen.
Caleb schien kein Problem mit diesem Vorschlag zu haben, da er auch nur neugierig darauf wartete, dass ich ran ging.

"Was? Seid ihr komplett wahnsinnig geworden?"
Völlig entsetzt kam Jason zurück in den Raum gelaufen und ich konnte in seinem Blick erkennen, dass er mir am liebsten das Gerät aus der Hand gerissen und es auf den Boden geworfen hätten, damit es in winzig kleine Teile zerschmetterte.

"Beruhig dich, Jason", murmelte Gabriel und sah zu seinem Freund auf.

"Ich soll mich beruhigen? Zuerst lässt ihr das Mädchen aus ihrem Zimmer und dann soll sie auch noch mit ihrer Freundin telefonieren? Was wenn sie ihr irgendwas verrät?"

"Wir wissen doch garnicht wie viel sie schon über uns weiß.."

"Das ist doch absoluter Schwachsinn!"

"Es reicht!", platzte Caleb dazwischen und sah streng zu Jason.
"Wenn dir nicht passt wie wir arbeiten, kannst du gerne verschwinden. Du weißt ja wo die Tür ist."

Plötzlich war der Blonde komplett still und zog sich beleidigt wieder in die Küche zurück.

"Sam."
Nun wandte er sich an mich.
"Bitte. Geh ran."

Ich presste meine Lippen zu einer dünnen Linie zusammen und atmete einmal tief durch, bevor ich ran ging und den Lautsprecher an machte.

"Hallo?", kam es leise aus meiner Kehle. Es musste schon fast wie ein Krächzen geklungen haben.

"Sam?"

Die Stimme am anderen Ende war alles andere als die zarten Töne die Aimee sonst immer von sich gab. Es war ein Mann dessen raue, tiefe Stimme mir aus irgendeinem Grund einen Schauer über den Rücken laufen ließ.

"Ja? Wer ist da?

Die Jungs tauschten geschockte Blicke aus, wärend ich noch angespannt das Telefon umklammerte.

"Oh mein Gott du kannst dir garnicht vorstellen wie froh ich darüber bin dich zu hören."

"Wo ist Aimee? Mit wem spreche ich hier?"

"Ich bin hier Sam. Hör ihm einfach zu", schrie Aimee aus etwas weiterer Entfernung in den Hörer.

"Sam.."

Der Mann begann erneut zu sprechen.

"Du erkennst mich nicht mehr. Das hatte ich mir schon gedacht, Schwesterchen."

Wie versteinert fiel das Handy aus meiner Hand und ich merkte wie meine Beine schwach wurden und ich kurz davor war auf den Boden zu sinken.

Ab dem Moment waren jegliche Zweifel aus meinem Kopf gelöscht.
Die Person mit der ich gerade sprach war mein Bruder.
Cole.
Er hatte Aimees Handy und war sogar bei ihr.
Wusste sie die ganze Zeit darüber Bescheid?
Wusste sie, dass ich seit 3 Jahren mit einer gigantischen Lüge lebte?

Sofort sammelte Caleb das kleine Gerät auf, wärend Gabriel mich mit einem Arm fest hielt und an sich zog um mir etwas mehr Halt zu gewähren.

Mein Blick war auf das Telefon fixiert, aus dem weiterhin die Stimme meines Bruders kam.

"Hallo? Sam? Samantha?"

"Cole."

Als Caleb diesen Namen aussprach, war er selbst noch nicht über die Tatsache hinweg, mit wem er gerade sprach.

Für einige Sekunden wurde es am anderen Ende still.

"Caleb", sagte die Stimme und wurde dabei so kalt, dass man es durch die Leitung hören konnte.
Er klang zwar wütend, jedoch nicht geschockt.
Ihm war bewusst wo ich mich befand.
"Was wollt ihr von Sam?", murmelte er leise genug um es gefährlich klingen zu lassen.

Zögernd sah Caleb durch die Runde. Die Stimmung war so angespannt wie noch nie zuvor.

Schlussendlich antwortete er mit einem Satz, ehe er meinen Bruder wegdrückte.

"Komm und finde es heraus."

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SCHON MAL FROHE WEIHNACHTEN AN EUCH ALLEEE♡

Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen und feiert schön.
Genießt die Ferien!!!


^^

lg ines

Finding Truth Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt