9. Simón & Ámbar

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"Ámbar, das wird keine gute Idee sein. Können wir nicht noch etwas warten?" bitte ich meine Freundin bestimmt schon zum fünften mal.

"Bitte Simón. Du weißt wie viel es mir bedeuten würde."

"Ich weiß und ich würde auch liebend gern endlich offen damit umgehen, aber deine Patentante hasst mich. Selbst wenn ich nur vor dem Grundstück mal auf Luna warte mordet sie mich mit ihren Blicken. Sie wird mir das illegale wohnen im Schuppen nie verzeihen."

Ámbar wünscht sich, das ich Weihnachten mit ihr und ihrer Patentante feier. Grundsätzlich hätte ich nichts dagegen, aber ihre Tante hasst mich und deswegen bleibe ich der Villa und Ámbar so gut es geht fern, wenn sie da ist.

"Ich wünsche mir nichts anderes, als das du Weihnachten bei mir bist. Nicht heimlich versteckt irgendwo, sondern offiziell als mein Freund." 

"Okay Leute, dann beginnen wir mal mit dem Abschlusstraining für dieses Jahr." unterbricht Juliana unser Gespräch und wir fahren auf die Bahn.

"Bitte überleg es dir bis morgen nochmal, okay?"

"Ich denk drüber nach." erwidere ich und küsse sie auf den Mund, ehe wir mit dem Training beginnen.

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Ich glaube nicht das ich das gerade mache. Ich stehe tatsächlich vor der Villa Benson und werde Weihnachten mit Ámbar und ihrer Patentante verbringen. Zunächst nehme ich aber den Eingang für das Personal, schließlich will ich Luna und ihrer Familie noch frohe Weihnachten wünschen.

Mit einer Weihnachtsmütze auf dem Kopf begrüßt Luna mich mit einer Umarmung an der Tür, ehe sie mich reinlässt.

"Na Weihnachtselfe, hast du schön beim Geschenke verteilen geholfen?" necke ich meine beste Freundin, die mich daraufhin leicht schlägt.

"Simón, fröhliche Weihnachten!" wünscht mir Monica und umarmt mich kurz, ehe Miguel dran ist.

"Ich wünsche euch auch frohe Weihnachten."

"Soll ich dir was vom Essen aufheben, damit du es später mitnehmen kannst?"

"Genau deshalb bist du mein Liebling in der Familie Valente." sage ich, als Ámbar die Küche betritt.

"Hab ich mich also doch nicht verhört." 

"Frohe Weihnachten Ámbar." sagt Luna zu meiner Freundin, die es mit einem einfachen "Danke, gleichfalls." erwidert.

Luna und Ámbar werden sich vermutlich nie richtig gut verstehen, aber immerhin versucht Ámbar es in irgendeiner weise.

Auch Lunas Eltern wünschen der Blondine ein frohes Fest, was sie ebenso kühl erwidert, wie bei Luna. 

Ámbar ist speziell, aber das macht sie besonders und das liebe ich auch an ihr.

Wir bleiben erstmal im riesigen Vorsaal der Villa stehen und Ámbar richtet nochmal meine Fliege. Ich fühle mich für Weihnachten etwas overdressed, aber Ámbar meinte das ist der Dresscode hier, weswegen ich mich natürlich füge.

"Du siehst übrigens wunderschön aus." sage ich und sie beginnt mit grinsen.

"Du auch." erwidert sie und als die Fliege sitzt küsst sie mich.

"Bist du bereit?"

"Ist deine Tante bereit?"

"Ich hab sie vorgewarnt, keine Sorge." schmunzelt Ámbar und wir gehen zusammen ins Wohnzimmer.

"Guten Abend Señora." möchte ich sie freundlich mit einem Händedruck begrüßen, doch sie schaut eher stur an mir vorbei, und murmelt noch irgendwas vor sich hin, was ich zum Glück nicht verstanden habe, denn es war bestimmt nichts gutes.

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