3. Matteo & Ámbar

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Mit einem Glas Wasser und zwei Kopfschmerztabletten bewaffnet gehe ich leise in Ámbars Schlafzimmer. Ich lege die Tabletten und das Glas vorher noch auf ihrem Nachttisch ab, ehe ich mit Schwung neben ihr aufs Bett springe.

Als hätte sich ein Schalter in ihr umgelegt schreckt sie hoch und schlägt mich aus Reflex.

"Sag mal spinnst du?!" faucht sie und lässt sich wieder ins Kissen sinken.

"Was machst du hier? Wie bist du überhaupt hier reingekommen?"

"Erinnerst du dich nicht mehr?" frage ich grinsend und stütze mich mit meinem Arm ab.

"Seh ich so aus?" 

"Du siehst ziemlich mitgenommen aus." lache ich und beuge mich über sie.

"Aber du bist trotzdem noch die schönste." sage ich dann und küsse sie kurz auf den Mund.

"Du bist so ein schlechter Lügner Matteo."

"Nicht so frech, ich hab dir sogar was mitgebracht."

Ich drehe mich zur Seite und halte ihr Tabletten und das Wasser hin. Die Blondine setzt sich auf und schluckt die Tabletten mit der Flüssigkeit runter.

"Kannst du mir jetzt mal bitte sagen wie du hier reingekommen bist?"

"Du hast mich angerufen und mir später Audios geschickt, indem du mich vollheulst, das du dein Kleid nicht ausziehen kannst und ich doch bitte vorbeikommen soll, um dir zu helfen." 

"Das hab ich nicht wirklich oder?" fragt sie entsetzt über ihr Verhalten, doch ich nicke lachend.

Ámbar und ich haben uns entschieden den Tag vor Weihnachten getrennt voneinander zu verbringen. Wir haben die letzten Wochen eigentlich immer alles zusammen gemacht und deswegen braucht auch mal jeder einen Tag für sich, oder besser gesagt sie einen Abend mit ihren Mädels und ich mit meinen Jungs.

"Ich glaubs nicht, du bist ja wirklich hier!" begrüßt mich Gastón an seiner Wohnungstür.

"Halt die Klappe." lache ich und gehe mit einem Rempler an die Schulter an ihn vorbei.

Drinnen warten schon Pedro und Ramiro, die aber vertieft sind in ihr Spiel auf der Playstation. 

"Bier? Oder gleich was hartes?" fragt Gastón, doch ich lehne ab.

"Für mich nur alkoholfreies, ich hab Ámbar versprochen nichts zu trinken."

"Im ernst jetzt Matteo? Was ist aus dir geworden? Du stehst ja richtig unterm Pantoffel." beschwert er sich und macht sich ein Bier auf.

"Nein, ich nenne das erwachsen. Ámbar weiß einfach wie es eskaliert, wenn ich was mit euch mache und das will ich ihr an Weihnachten dann nicht antun. Außerdem spart ihr das Taxi."

Wenn ich mit den Jungs mal fort bin, dann ist es immer richtig eskaliert. Danach war ich eigentlich zwei Tage nicht ansprechbar. Manchmal wusste ich gar nicht mehr wo ich bin und wie ich dort hingekommen bin.

Morgen ist Weihnachten und Ámbar hat den Tag streng durchgeplant, was ich zwar übertrieben finde, ihr das aber niemals sagen würde. Sie hat einen kleinen Ordnungstick. Okay nein, er ist größer als der von normalen Menschen. Aber das macht sie irgendwie liebenswert.

Deswegen habe ich geschworen nichts zu trinken, damit ich morgen aufnahmefähig bin. Und für Ámbar verzichte ich gern darauf.

So verbringen wir zwei Stunden bei Gastón Zuhause, wo die Jungs vorglühen, ehe wir zum Club fahren. Ich bin heute natürlich der Chauffeur, womit ich keine Probleme habe.

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