Bastelstunde

427 25 10
                                    

Ich entschied mich für Türkis und Weiß als Hauptfarben für Carl seinen Traumfänger. Ich nahm mir einen größeren Ring, ich schätze er hat 20cm Durchmesser, und umwickelte ihn mit weißer Wolle, bis nichts mehr vom eigentlichen Ring zu sehen ist. Das Ende der Wolle verknotete ich und klebte es zusätzlich fest, damit es sich auch gar nicht wieder lösen konnte. Nun nahm ich mir weißes Garn und spannte dies netzartig um den Ring. Zwischen den einzelnen Fäden fixierte ich unterschiedlich große, türkisfarbene Perlen. Zum Schluss versiegelte ich auch hier alles mit ein wenig Kleber. Anschließend nahm ich mir drei kleine Ringe, sie hatten ungefähr 4cm Durchmesser, und wiederholte hier den Vorgang mit der Wolle und dem Garn. Allerdings ließ ich hier die Perlen weg, wollte ja nicht, dass es überladen wirkt.

Diese drei Ringe befestige ich mit Garn unten und je links und rechts seitlich vom großen Ring. Anschließend band ich verschiedenlange Garne an alle vier Ringe und klebte auch diese fest. Dann fädelte ich verschieden große türkisfarbene und weiße Perlen und die kleinen Muscheln auf die Fäden, die herabhingen. Zum Schluss band ich Federn am unteren Ende des Garnes fest und fixierte auch diese zusätzlich mit Kleber. Nun band ich oben am Traumfänger noch ein Garn fest, befestigte auch an diesem wenige türkisfarbene Perlen und machte oben eine Schlaufe dran. So konnte er ihn aufhängen.

Als ich fertig war, hielt ich ihn vor mir hin und betrachtete ihn. Die Farben harmonierten perfekt miteinander und würden super in seinem in blaugehaltenen Zimmer passen.

„Ist das der Traumfänger? Der sieht fantastisch aus" kam es da verschlafen vom Bett. Lächelnd drehte ich mich zu ihm um.

„Ja. Das ist dein Traumfänger. Können ihn gerne gleich bei dir über dem Bett aufhängen" erwiderte ich und legte diesen vorsichtig auf den Tisch, damit der Kleber noch ein wenig trocknen konnte.

„Dankeschön. Erklärst du mir, wie das geht? Ich möchte dann den für dein Zimmer basteln" erklärte er und holte sich ein Stuhl, damit er sich neben mich setzen konnte.

„Na klar doch. So schwer ist das auch gar nicht" grinste ich schief und strubbelte ihm durch seine Haare, die oft nach dem Schlafen in alle Richtungen abstanden. Verlegen grinsend versuchte er diese mit seinen Händen in den Griff zu bekommen, doch der Versuch war vergebens. Sie blieben in alle Himmelsrichtungen stehen.

„Dann erkläre mal" erwiderte er und sah sich neugierig die Materialen an, die auf den Tisch lagen. Ich erklärte ihm Schritt für Schritt die ersten Schritte, während er sie ausführte. Da wir keine graue Wolle hatten, entschied er sich für die Farben Schwarz und Lila. Nachdem der Ring mit schwarzer Wolle umwickelt war, versuchte er sich nun schon seit einer Weile an dem Netz im Ring. Doch so richtig wollte ihm dies nicht gelingen und immer wieder fluchte er leise auf. Schmunzelnd umfasste ich seine Hände und half ihm dabei. Zusammen schafften wir es schließlich. Als wir damit fertig waren, begann er die herunterhängenden Garne mit Perlen und Federn zu verzieren. Er gab sich allergrößte Mühe, sauber und gewissenhaft zu arbeiten. Obwohl es ja Männer eigentlich nicht so mit Basteln haben, doch er stellte sich gar nicht so blöd an. Und entmutigen ließ er sich auch nicht so schnell, wenn etwas nicht auf Anhieb klappte.

„Fertig" erklärte er und sah mich mit großen Augen an, während er mir den Traumfänger hinhielt. Er hatte sich für einen Ring entschieden. Dieser war umwickelt mit schwarzer Wolle und weißem Garn. An ihm befanden sich weiße, graue und schwarze Perlen und Federn.

„Er schaut wunderschön aus" lächelnd gab ich ihm einen Knutscher auf die Wange. Sichtlich stolz lächelte er zurück. Wir legten den Traumfänger zu seinem, damit auch hier der Kleber noch trocknen konnte.

„Ich gehe eben duschen" erklärte er und verschwand mit frischen Sachen ins Bad. Als ich das Wasser der Dusche hörte, nahm ich mir einen kleinen Ring von etwa 5cm Durchmesser. Ich hatte eben eine Idee, die ich nun ebenfalls in die Tat umsetzen wollte. Diesmal entschied ich mich für ein dunkles Grün und machte mich schnell an die Arbeit. Ich wollte fertig sein, bevor Carl aus dem Bad kam. Die Netze bei den ganz kleinen Ringen waren schon eine kleine Herausforderung, doch nach dem zweiten Versuch schaffte ich es. Ich verzierte auch diesen mit wenigen Perlen und vielen Federn. Anschließend legte ich ihn zu den anderen zum trocknen und räumte meinen Schreibtisch auf. Die Bastelsachen legte ich alle in de Korb zurück. Vielleicht würden wir diese noch einmal gebrauchen.

Gähnend betrat Carl wenig später das Zimmer und legte seinen Kopf auf meine Schulter.

„Bist du immer noch müde?" erkundigte ich mich und strich ihm durch seine noch feuchten Haare. Nickend zeigte er auf den kleinen, grünen Traumfänger.

„Für wen ist der?" fragte er neugierig.

„Der ist für dich. Den kannst du überall mit hinnehmen. Wenn du mal auf Tour bist zum Beispiel. Dann wirst du auch unterwegs vor bösen Träumen beschützt" erklärte ich ihm.

„Das ist eine sehr gute Idee. Dankeschön" erwiderte er leise. „Kann ich später noch einen für Judith basteln?".

„Natürlich. Wenn du dann Hilfe brauchst, sag einfach Bescheid. Hast du Hunger?" fragte ich ihn. Verstohlen glitt sein Blick zum Bett. Wurde er krank, dass er immer noch so müde ist? „Oder wollen wir noch eine Runde kuscheln und schlafen?".

„Ich bin für das letztere" verlegen grinsend ließ er sich ins Bett fallen und hielt seine Arme für mich auf. Schmunzelnd krabbelte ich zu ihm und kuschelte mich an ihn. Legte meinen Kopf auf seine Schulter und meinen Arm um seinen Oberkörper. Als er anfing meinen Rücken zu kraulen, konnte ich mir einen zufriedenen, leisen Seufzer nicht verkneifen.

„Schlaf noch ein bisschen. Ich bleibe hier" erklärte ich ihm. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass er genau diese Gewissheit brauchte. Nickend schloss er seine Augen und es dauerte nicht lange, da ließ das kraulen auf meinem Rücken nach, bis es schließlich ganz aufhörte. Mich störte es nicht, hier zu bleiben. Dafür genoss ich viel zu sehr das kuscheln mit ihm. Spürte, dass er vollkommen entspannt war. Lauschte seinem regelmäßigen Atem. Es dauerte nicht lange, da schlief auch ich noch einmal ein.

Joseline - Mein Weg 2 (Daryl Dixon, Sunrise Avenue, TWD FF)حيث تعيش القصص. اكتشف الآن