You are my Home || Jikook

kapitel 27

Jimin pov

Die letzten zwei Wochen sind eigentlich wie im Flug vergangen und auch wenn Jungkook Jetzt nicht mehr in meiner klasse ist, hat sich das nicht negativ auf unsere Freundschaft ausgewirkt.
Er ist in den pausen immer bei uns und auch nach der schule gehen wir oft zusammen zur Rampe und er zwingt mich immer wieder auf das Skateboard, was bei mir eigentlich immer nur zu Verletzungen und bei ihm, Bambam und Yugyeom zu Bauchschmerzen vor lachen führt.
Generell ist Jungkook auch viel mehr aufgeblüht, auch wenn er immer noch total schnell in Verlegenheit gerät, was aber eher mega süß als nervig ist.
Hoseok drückt zwar immer noch dumme Sprüche und Kommentare, aber Jungkook versucht sie einfach so gut es geht zu ignorieren und wenn Bambam und Yugyeom dabei sind traut er sich nicht einmal, irgendwelche dummen Sprüche zu sagen

Mit Hoseok habe ich auch immer noch stress, auch wenn es mir mit der zeit ziemlich schwer fällt sauer auf ihn zu sein, aber wer nicht hören kann muss fühlen.
Das einzige Problem im Moment ist, dass ich das Gefühl habe das Jungkook mir etwas verheimlicht.
Er verstrickt sich immer wieder in Widersprüche und widerlegt seine eigenen Aussagen, aber immer wenn ich Nachfrage schildert er mir direkt eine plausible Erklärung.
Trotzdem bleibt das Gefühl, als würde er mich anlügen.
Vertraut er mir nicht?
Ich weiß generell nicht viel über ihn und er beantwortet fragen über sich nur ganz knapp, ich sollte ihn wirklich mal darauf ansprechen

"Jimin?"

"Hm was?" frage ich verwirrt

"Ich hab gefragt wie lange du noch hier bleibst.
Du warst total abwesend" lacht Jungkook und kommt zu mir die Rampe hoch

Yugyeom und Bambam sind den ganzen tag noch nicht an der Rampe gewesen, keine Ahnung warum

"Oh sorry. Ich muss gleich gehen, ich hab noch tanztraining"

"Kommt Hoseok dieses mal eigentlich wieder?"

"Keine Ahnung, die letzten Wochen war ich zwar immer alleine, aber er hat heute gesagt das er tanzen geht"

"Okay"

Jungkook legt sich neben mich auf die Rampe und wir schauen beide in den blauen Himmel, doch das Gefühl, das er mich anlügt bleibt.

"Jungkook?"

"Ja?"

"Vertraust du mir?"

"Natürlich, warum fragst du?" fragt er verwirrt und dreht seinen Kopf zu mir, was ich ihm gleich tue

"Ich habe eben das Gefühl, dass du es nicht tust.
Ich hab das Gefühl das du mich anlügst"

"Wobei anlügen?"

"Keine Ahnung, bei allem.
Du verstrickst dich bei so vielen dingen in Widersprüche, lässt mich dich nie nach hause bringen, gibst immer nur knappe antworten zu deiner Person oder beantwortest fragen gar nicht und bist bei manchen Sachen total verschlossen"

"Ich rede nicht gerne über mich, außerdem wäre es ein totaler Umweg für dich mich nach hause zu bringen.
Und ich bin generell ein verschlossener und schüchterner Mensch, das weißt du ja" erklärt er und lächelt mich leicht an

"Mhh"

"Vertrau mir Jimin okay?"

"Das will ich. Und nur damit du es weißt, ich hasse lügen über alles, wirklich.
Vertrauen ist bei mir echt das wichtigste und lügen gehen gar nicht.
Wenn du mich schon einmal angelogen hast ist es okay, aber dann sag es mir bitte jetzt.
Hast du mich schon einmal angelogen?"

Es herrscht kurze stille und Jungkook guckt mir unsicher in die Augen, schüttelt dann aber den Kopf.

"Nein hab ich nicht"

"Versprochen?" frage ich und er nickt

"Gut. Sehr gut"

"Hast du mich schon einmal angelogen?" fragt er plötzlich und guckt mich neugierig an, woraufhin ich ihn nur irritiert angucke

"Wieso sollte ich dich anlügen?"

"Wieso sollte ich dich anlügen?"kontert er und bringt mich somit zum lachen

"Touche"

"Also, da du dich ja beschwerst das du nicht viel über mich weißt, frag mich was"

Okay, wenn er mich schon so einladend fragt

"Bist du schwul?"

"Wow, das war direkt" sagt er und bricht den augenkontakt, schaut wieder in den Himmel

"Ich bin immer direkt. Also?"

"Keine Ahnung"

"Wie keine Ahnung?"

"Ja keine Ahnung halt" zuckt er mit den schultern

"Aber das musst du doch wissen.
Hast du dich mal in einen jungen verknallt, in ein Mädchen, beides oder-"

"Das ist es ja, ich war noch nie verknallt" murmel er und seine Wangen erröten erneut

"Ohh"

"Aber..ich glaube schon. Ich...wie fühlt sich das an?"

"Was?"

"Wenn man verknallt ist" nuschelt er und wird nur noch röter, was mich auflachen lässt

"Hmm..du freust dich immer wenn du diese Person siehst, wirst aber gleichzeitig total nervös und aufgeregt.
Dir wird warm und du willst irgendwie immer bei dieser Person sein, ihr so nah wie möglich sein und so weiter. Und-"

"Wird man dann immer so hibbelig und kribbeln alle stellen, die diese Person berührt?
Und schlägt das herz dann schneller oder fühlt es sich zu mindestens so an?" fragt er etwas panisch und setzt sich ruckartig auf

"Ja auch. Und-"

Auf einmal steht er schnell auf und schnappt sich seine Sachen, ehe er die Rampe runterspringt und ich ihn verwirrt anschaue

"Was ist los?" frage ich und Rutsche zu ihm runter

"Ich hab noch einen Termin mit meiner Mutter beim Arzt, den hab ich total vergessen.
Wir sehen uns morgen ja?"

"Natürlich"

Er umarmt mich noch zum abschied und fährt schnell nach Hause, während ich ihm skeptisch hinterher schaue.
Naja, er wird schon die Wahrheit sagen.
Er hat es mir schließlich versprochen.

Da ich allerdings eh zum Tanzen muss, gehe ich schnell nach hause, schnappe mir meine Sport Tasche und mache mich auf den weg zum Studio.
Da ich und Hoseok den Besitzer kennen, haben wir auch immer eine kleine halle für uns und wie gewohnt ist diese leer, als ich dort ankomme.
Allerdings ist von Hoseok keine spur, obwohl seine Sachen in einer ecke stehen.
Ich sollte mein Kriegsbeil mit Hoseok echt langsam begraben, das tut uns beiden doch nicht gut.
Ich mache mich auf die suche nach Hoseok und kontrolliere das ganze Gebäude, bis ich schließlich in den Toiletten fündig werde, allerdings erfreut mich der Anblick nicht gerade.
Hoseok ist am weinen und hat sich über das Waschbecken gelehnt, während das Wasser läuft und er sich dieses immer wieder ins Gesicht schüttet

"Hoseok was ist los?" frage ich besorgt und drehe ihn zu mir um, und zu meiner Verwunderung stößt er mich dieses mal nicht weg, sondern nimmt mich fest in den arm

"Bitte sei nicht mehr sauer auf mich" schluchzt er

"Will ich auch gar nicht mehr, aber hör mir jetzt zu.
Ich mag Jungkook wirklich sehr und will mehr von ihm als nur Freundschaft, also hör bitte auf mir das zu versauen.
Ich will dass er sich bei mir wohl fühlt und wenn du so scheisse zu ihm bist, tut er das nicht.
Wenn du ihn nicht magst ist es okay, also lass deine blöden Sprüche.
Die anderen lieben Jungkook und ich zwinge dich nicht das auch zu tun, aber sei wenigstens normal zu ihm" bitte ich

"Okay"

Er wischt sich die tränen weg und wir reden noch ein bisschen, bis wir endlich anfangen zu tanzen.
Nach zwei Stunden sind wir dann auch am ende unserer Kräfte und liegen verschwitzt auf dem kalten Boden um uns abzukühlen, das hat mir gefehlt.
Endlich ist alles wieder normal