Der Fünfte Akt (The Fifth Act - Deutsche Übersetzung)

9. Kapitel

Der Fünfte Akt

9. Kapitel

Dankenswerterweise kümmerte Vincent sich um die Spurenbeseitigung - Aufnahmen der Überwachungskameras löschen, die Lichter ausschalten, die Tür hinter ihnen verschließen, und seine Sorgfältigkeit reichte sogar soweit, dass er ihre Fußspuren, die zum Reaktor führten, verwischte. Cloud war unfähig irgendetwas beizutragen, als nur Wache zu stehen. Ihm war nie in den Sinn gekommen, dass Jenova sich zu irgendeinem Zeitpunkt irgendwo anders, als in Nibelheim befinden konnte. Hatte Gast sie nicht nach ihrer Entdeckung im Nordkrater in diese abgelegenen Berge gebracht? War das nicht der Ort, wo Lukretia ihre Experimente durchführte, und wo Sephiroth geboren wurde? Wenn Jenova nicht im Nibelheimreaktor war, wo konnte sie sonst sein?

Sie hielten am Rande des Dorfes an, gerade außerhalb der Sichtweite der ShinRa-Villa.

"Was wirst du jetzt tun?", fragte Vincent.

Cloud zuckte die Achseln, doch an der abgehackten Bewegung war nichts Lässiges. "Jenova finden. Hojo finden. Das Eine würde zum Anderen führen." Es musste einfach. Womöglich hatte Hojo sie temporär umgesiedelt - vielleicht sogar zu sich nach Midgar verlagert, oder in irgendeinem anderen, schwer erreichbaren Reaktor verfrachtet. Vielleicht in eines von Gasts alten Laboren. Nur Hojo würde das wissen.

"Und sie töten."

Er nickte.

"Und Sephiroth?"

Mit finsterem Blick richtete Cloud seine Aufmerksamkeit zurück auf den Weg. Vincent weigerte sich nachzugeben. Er war ShinRas berühmtem General noch nie zuvor begegnet - hatte noch nicht einmal ein Foto von ihm gesehen. Bedeutete Lukretias Kind ihm wirklich soviel?

Natürlich tat es das. Alles an Lukretia war ihm heilig. In der originalen Zeitlinie war Vincent ebenso unentschlossen gewesen sie auf ihrer Reise zu begleiten, sogar als Sephiroth sich bereits inmitten seines wilden Kreuzzuges zur Zerstörung der Welt befand. Es war nicht bevor sie über Lukretias Höhle stolperten, bis Vincent sich wahrhaftig ihrer Aufgabe verschrieb. Ein Sephiroth, der noch nicht einmal dabei war einen Massenmord zu planen, konnte genauso gut Lukretia selbst sein.

Cloud dachte manchmal, seine eigenen Beziehungen wären verkorkst, doch Vincent hatte den Marktplatz auf Dysfunktionalität eingeschränkt, und in Sachen krankhafte Hingabe eine eigene Marke erschaffen.

"Du bist dir sicher, er wird versuchen den Planeten zu zerstören."

"Er wird es", bekräftigte Cloud. "Er hält Jenova für seine Mutter. Er hat so viele von ihren Zellen in sich, dass sie es praktisch sein könnte, und er wird versuchen in ihre Fußstapfen zu treten. Das ist die Art von Person, die Sephiroth ist."

"Und dennoch, wenn du Jenova zerstörst, welches Risiko besteht noch, dass dies eintritt?"