Der Weihnachtsball - Teil 1

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"Maja... Ich kann mich nicht von dir fern halten..." raunt Cedric mir zu. Erneut beginnt mein Herz wild zu flattern und meine Gedanken rasen. Ich bin unfähig mich zu bewegen, zu sprechen oder gar zu denken.

Cedric kommt noch einen Schritt näher, nimmt mein Gesicht in seine großen Hände und streicht mit seinem Daumen sanft über meine Wange. Meine Knie beginnen zu zittern und es fühlt sich unwirklich an, als Cedric's Gesicht sich meinem langsam nährt. Es kann nur ein Traum sein. Ich greife mit meiner linken Hand die Rechte und kneife mich fest - Doch nichts passiert. Cedric's Hand ruht währenddessen an meinem Gesicht, die andere Hand legt er um meine Taille und zieht mich näher zu sich heran. Ich kann nicht glauben... Will Cedric mich küssen? Wird das wirklich mein erster Kuss sein? Ich verleumde die Vorstellung noch, als seine Lippen meine ganz allmählich und zärtlich berühren. Dann scheint mein Herz vor Jubel zu explodieren und ich lege meine - vor Anspannung zitternden - Hände auf seinen Rücken. Dieser Moment ist so wundervoll, so vollkommen, wie ich ihn mir nicht hätte erträumen können. Kein Zentimeter soll mehr zwischen uns liegen und ich presse mich so nah an ihn, wie ich nur kann. Sein Geruch, seine Wärme und seine Nähe benebeln mich, tausend Sinneseindrücke rasen durch meinen Kopf, doch ich kann trotzdem keinen klaren Gedanken fassen. Stattdessen verliere ich mich in dem Moment und spüre, dass Cedric mich jetzt leidenschaftlicher küsst. Bestimmend drückt er mich mit dem Rücken gegen die Wand und hält mein Gesicht fest in seinen Händen. Für eine kleine Ewigkeit küssen wir uns so und keiner löst sich von dem Anderen - bis wir irgendwann beide nach Luft schnappen müssen. Von der Decke des Korridors rieselt sanfter Schnee auf uns herab, doch wir haben es bis jetzt nicht bemerkt. Ein Zauber, der wahrscheinlich durch unseren Kuss ausgelöst wurde. Ich lache, überfordert und glücklich zugleich, und Cedric streicht mir ein paar Schneeflocken aus dem Haar.

"Du magst mich also auch..." raunt er mir anschließend mit seiner tiefen Stimme ins Ohr und grinst dabei.

Ich knuffe ihn gegen die Brust. "Natürlich! Das kannst du doch nicht grade erst festgestellt haben? Es war so offensichtlich!"

"Aber warum hast du mich damals im Krankenflügel nicht besucht? Nach ersten Aufgabe? Ich war verletzt und dachte es wäre dir... gleichgültig." Seine Augen begegnen erneut meinen und ich sehe eine Spur von Härte in seinen Ausdruck treten. 

"Das habe ich doch! Erinnerst du dich nicht?" gebe ich verblüfft zurück. "Ich wollte zu dir kommen, aber Cho hat gesagt, dass du mich nicht sehen möchtest. Um genau zu sein, konnte ich dich durch das gesamte Zelt brüllen hören, dass ich verschwinden soll!"

In Cedric runzelt irritiert die Stirn und dann scheinen sich auf einmal die Zahnräder in seinem Kopf zu drehen. Seine Augen blitzen, wie durch eine Erkenntnis. Ich versuche zu fragen was los ist, doch er wendet sich schockiert von mir ab, seine Hände zittern und er rauft sich das Haar.

"Es war inszeniert..." murmelt er vor sich hin. Ich kann nicht folgen und blicke ihn nur verständnislos an. 

Erneut verstreicht Zeit, in der Cedric auf und ab pirscht und mir nichts erklärt. Schließlich beginnt er zu sprechen, doch seine Worte machen keinen Sinn. "Es ist alles meine Schuld! Ich werde es wieder gutmachen, ich verspreche es dir! Heute Abend kann ich dir alles erklären." Er wirkt aufgebracht, nahezu wutentbrannt. Er drückt mich fest an sich, küsst mich erneut - so stürmisch und begierig, dass ich beinahe das Gleichgewicht verliere. Dann wendet er sich zum Gehen.

"Warte, Cedric! Bitte geh noch nicht!" rufe ich ihm hinterher. Ich will nicht, dass dieser Moment vorbei ist und mich beschleicht die kalte Angst, ihn erneut zu verlieren.

"Ich muss etwas richtigstellen, ich erkläre dir alles später! Triff mich um acht Uhr während des Weihnachtsballs im verwunschenen Garten!" Mit diesen kurzen Worten rauscht er, mit wehendem Umhang, davon. Tränen der Verzweiflung schießen mir in die Augen, doch ich gebe ihnen nicht nach.

Twist In Fate || Cedric DiggoryWhere stories live. Discover now