32. Es geht nicht anders

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Sie setzen sich alle mit einem mehr als frohen Blick auf die Couch. Chica sitzt die ganze Zeit bei mir und lässt mich nicht mehr aus den Augen. Ich glaube sie hat die Situation und die ganze Angst und Nervosität um mich bei den anderen gespürt. Das dumme ist jetzt trotzdem, das sie mich alle anschauen. Wirklich alle! Naja außer zwei. Raksha und  Ethan. Es bildet sich gerade wieder ein Klos in meinem Hals. Wenn er nur wüsste wie Leid es mir tut.
Ich will hier weg, am besten jetzt sofort! Ich will gerade mit leichter Panik in den Augen aufstehen aber Seán macht mir da einen gewaltigen Strich durch die Rechnung. Nicht nur einen Strich, man! Er hat ihn gnadenlos zerrissen und die Schnipsel auch noch danach verbrannt!!
Mit einem warnenden aber auch auffordernden "Zoe...", gebe ich dem nach und sinke zurück in die Couch. Tief atme ich ein, ,,Ich.. Ehm, also es... Uh".
Ach du scheiße so wird das nie was. Sätze bilden Zoe! Komm schon das kannst du doch schon seit der Grundschule. Rück endlich raus das du an allem Schuld bist und es dir leid tut!
Mein Gewissen hat ausnahmsweise mal Recht. Ich raffe mich zusammen.
,,Es war alles meine Schuld! Es tut mir wahnsinnig Leid wie ich mich euch gegenüber heute Morgen verhalten habe! Bitte verzeiht mir aber ich konnte nicht klar denken, ich wollte euch nicht... Ich-!!",
,,ZOEEEEEEEEEEEE!!!", werde ich von meiner Rage unterbrochen. Raksha stürzt sich weinend auf mich und umklammert mich so feste wie ein Gorilla. Wenn ich so daran denke... Bah, ich hasse Affen!
Konzentriere dich, Zoe!
Ist ja okay! Man, mein Gewissen kann manchmal echt 'ne Bitch sein.
Wie bitte?!
Ach vergiss es.
,,Wieso bist du so lange weggegangen?! Ich habe dich so vermisst! Lass mich bitte nicht mehr alleine!!", als ich mich beruhigt habe streiche ich ihr durch die Haare, ,,Keine Angst, es wird nie wieder vorkommen".
Ich schaue zu Mark. ,,Mark, es tut mir so wahnsinnig leid. Bitte hass mich nicht. Ich-", ,,Ich verstehe dich und deine Reaktion. Ich könnte dich niemals deswegen hassen. Nicht so schnell. Wir wissen warum du so schlecht drauf bist", sagt Mark mir einfühlsam und schenkt mir dabei ein kleines Lächeln. ,,Ihr seid nicht sauer auf mich?". ,,Nicht im geringsten", erschreckt mich eine Stimme aus dem Hintergrund. ,,Ethan!", sage ich überrascht. Ich dachte er wäre gegangen, weil es ihm zu dumm mit mir war. Ich springe auf, stolpere weil ich nicht mehr an meinen schmerzenden Fuß gedacht habe und falle ihm direkt in seine Arme hinein. Er fängt mich gekonnt auf und sieht mir grinsend in die Augen. Ich stelle mich kurz fluchend wieder ordentlich vor ihn und verschränke meine Arme hinter seinem Genick, vergrabe meinen Kopf in seiner Schulter und drücke ihn ganz fest an mich, was er glücklicher Weise erwidert. ,,Verzeih mir bitte. Ich wollte nicht so schlecht über dich reden. Ich kann verstehen wenn du mich jetzt nicht mehr sehen willst aber-", ,,Rede nicht so einen Schwachsinn. Du bleibst weiterhin meine kleine nervige Schwester!", lacht er und mit Freudentränen schaue ich ihm wieder in die Augen. ,,Danke", flüstere ich. ,,Aber ich muss mich jetzt wieder von dir lösen weil ich auf den Zehenspitzen stehe und mir das verdammt nochmal scheiße weh tut", lache ich und er fragt sofort besorgt was ich habe. Ich antworte aber nicht und will wieder zurück auf die Couch aber ich packe das nicht. Es tut aufeinmal wieder unglaublich weh, also setze ich mich vor die Couch und hoffe das sie mir meinen Schmerz nicht ansehen. Auch wenn das jeder blinde bemerken würde.
Wenn sie mich zu einen Arzt bringen wollen, sehen sie wie schnell ich dann rennen kann. Wie Gott über's Wasser!
Seán kniet sich neben mich auf den Boden und streicht meine beiden Hände zur Seite da ich meine ganz fest um meinen Fußknochen halte. Er wollte meinen Fußknochen ganz sanft berühren aber ich halte ihn sofort auf, ,,Ne, nich' anfassen!!!", schreie ich fast schon panisch und Seán schreckt zurück. Er seufzt nur, ,,Das können wir nicht so lassen, Zoe. Du musst damit ins Krankenhaus gehen, von allein wird das nicht weggehen", meint Signe ernst. ,,Doch das geht schon. Eigentlich ist es nur halb so schlimm wie es scheint. Nur ein bisschen kühlen und-", ich muss mich selbst unterbrechen und zische schmerzerfüllt als Seán mir ganz sanft, fast federleicht seine Finger über meinen mehr als geschwollen, blau angelaufenen Knöchel streicht und mich ernst anschaut. ,,Das muss untersucht werden!" und ich schüttele nur verneinend mit dem Kopf. Es versteht sich doch bestimmt von selbst warum ich nicht in ein Krankenhaus will, oder? Viele Menschen die hecktisch auf einem Platz hin und her laufen, Spitzen und  Nadeln. Habe ich Spritzen schon erwähnt?
Außerdem habe ich davon bisher nur schlechte Erinnerungen. Das letzte Mal als ich im Krankenhaus war, war als ich aus dem Koma aufgewacht bin nachdem meine Eltern gestorben sind. Auf keinen Fall werde ich wieder eins von innen sehen!
Chica kommt bei mich und setzt sich neben mich. Sie beschnuppert ganz vorsichtig meinen Knöchel und legt sich dann nach ihrer Inspektion neben mich. Zur Ablenkung streichele ich sofort durch ihr fluffiges Fell. Danke Chica!
,,Machen wir einen Deal! Wenn du jetzt deinen Fuß kühlst, setzen wir uns auf die Couch und wenn es morgen nicht besser ist mit dir, dann fahren wir ins Krankenhaus ohne zu meckern", schlägt Seán vor. ,,Und was springt dabei für mich raus?", frage ich. ,,Nach deiner heutigen Aktion solltest du froh sein das wir jetzt nicht sofort ins Krankenhaus fahren!", meint Signe. Frustriert lasse ich meinen Kopf hängen. ,,Komm schon Zoe, lass den Kopf nicht so hängen, ich spendiere dir danach ein Eis", höre ich Mark sagen und spüre seine Hand die er mir auf den Kopf legt. ,,Mit Sahne und Schockosoße?", frage ich traurig und mit Hundeblick. ,,So viel wie du davon willst", lacht er. Auch Amy sieht mich mitleidig an und übergibt mir einen großen Eisbeutel den ich dankend annehme und sofort auf meinen Knöchel lege. Sie setzen sich also gemeinsam auf die Couch und ich schaue doof in die Menge. Ich kann nicht aufstehen und zu ihnen gehen. ,,Ich bleib dann einfach hier unten sitzen, wenn was ist, ihr wisst ja wo ihr mich findet", schmunzel ich. Lachend steht Ethan wieder auf, ,,Das du immer so dramatisch sein musst", grinst er und kommt auf mich zu. Er geht vor mir in die Hocke und nimmt mich im Brautstyle ganz vorsichtig auf den Arm um mir nicht wehzutun. Ich halte mich grinsend an seinem Shirt fest. Was anderes bleibt mir ja nicht übrig außer zu fallen. Er lässt mich sanft auf der Couch ab und schmeißt sich neben mich und Raksha die bei Signe auf dem Schoß sitzt.
,,Was machen wir jetzt eigentlich wegen dem Jugendamt?", fragt Signe, Seán. ,,Ich weiß es nicht. Es ergibt überhaupt keinen Sinn. Wenn wir schon als 'nicht geeignete Zieheltern' abgestempelt werden ohne irgendwelchen Gründen, warum muss dann nur Zoe gehen und Raksha darf bleiben?", murmelt Seán der seine Schläfen verzweifelt massiert. Mark steht auf und holt seinen Laptop den er öffnet und sofort wild anfängt auf diesem rumzutippen. ,,Könntest du Mia wieder anrufen? Vielleicht weiß sie schon mehr als wir", fragt Ethan in die Runde. Natürlich klar! Sie hat ja auch gesagt das da was nicht stimmt und recherchiert!, ,,Ja ich rufe sie sofort an!", ich wähle ihre Nummer und warte bis ihre Stimme ertönt. ,,Hey, Mia. Gibt's schon was neues?", frage ich hoffnungsvoll. ,,Und ob, ich hab da so einiges!"

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Kleine Anmerkung. Die mini Lesenacht beginnt jetzt. Ich hab mit diesen Kapitel hier 5 weitere zum uploaden. Das 6. ist noch nicht fertig. Vielleicht wird es ja noch während ich poste fertig.

Naja dann. Lasset es beginnen 🎊😂

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Ich muss euch was gestehen. Die nächsten zwei bis drei Wochen kommt eventuell kein Kapitel. Ich versuche mich zusammen zu raffen und in der Zwischenzeit doch noch ein bis zwei Kapitel zu schreiben aber ich kann nichts versprechen.
Es tut mir sehr leid. Habe im Moment ein paar Problemchen mit mir selbst und hoffe das ich das in dieser Zeit wieder mit mir selbst klar komme. Ich hoffe ihr habt Verständnis

Adoptiert von Jacksepticeye?! Where stories live. Discover now