12. Die Wahrheit

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Zoes Sicht

Ich kam langsam wieder zu mir. Es fühlte sich an als ob ich geschlafen hab, doch konnte ich mich nicht an meinen Traum erinnern. Ich glaube ich hatte auch gar keinen... Ich versuchte die Augen aufzumachen. Erfolglos... Also bin ich doch tot. Aber Moment mal, kann man, wenn man tot ist denken? Und vor allen Dingen spüren, dass jemand einen berührt? Ich spürte nämlich, dass jemand meine Hand hielt. Ich kann nicht tot sein, denn immerhin atme ich ja. Glaube ich zumindest. Nein, ich denke nicht, dass ich tot bin, doch eigentlich müsste Demetri mich ja auch getötet haben, oder? Denn immerhin bin ich ja Zeuge eines Mordes gewesen... Oder er nimmt mich jetzt als Geisel und foltert mich... Oder ich bin doch tot, dann würde ich ja meinen Bruder sehen... Er ist vor vier Jahren an einem Autounfall gestorben. Er war zu dem Zeitpunkt zwanzig und hatte seinen Job verloren... Aber egal, denn er hat mich eh immer gehasst und mich verachtet... Ich versuchte es nochmal mit dem Öffnen meiner Augen und es klappte tatsächlich. Ich sah mich in dem Raum um und bemerkte erstens, dass dies nicht mein Zimmer war und zweitens, dass ich nicht alleine war. DEMETRI! „Aaahh!", stieß ich von mir raus und zog mir die Decke über den Kopf. Auf diesem Bett sitzt das Monster. Doch halt, es, oh ich meine natürlich er, macht mir nichts. Er sah gerade eher besorgt aus, als wütend. „Zoe?", sagte er leise und ruhig. Ich sagte nichts. Eine Weile blieb es still. „Komm raus, ich tu dir nichts...", sagte er leise und klang dabei sehr besorgt. Ich blieb immer noch still. Was soll ich denn auch machen? Er zog mir langsam die Decke vom Kopf, ich hingegen, schloss dabei blitzschnell meine Augen. Er gab mir einen sanften Kuss auf die Stirn. Ich glaube, er tut mir wirklich nichts. Ich öffnete langsam meine Augen und blickte in seine wundervollen roten Augen. ROTE AUGEN? Wie bitte? Trägt der jetzt Kontaktlinsen oder was? „W...Waarr...Warum sind d...deine Au...Augen s...so r...rot.?", stotterte ich langsam vor mich hin. Er lächelte. Ehrlich jetzt? „Also es ist so... Ich bin ein Vampir.", sagte er erst langsam, dann aber blitzschnell. Ernsthaft? „Haha ja klar und ich bin eine Hexe! Mal ehrlich was Besseres ist dir nicht eingefallen?", sagte ich erst sarkastisch, dann aber tot ernst. „Zoe es ist wahr. Ich bin ein Vampir. Du bist hier im Schloss Volturi! Hier sind lauter Vampire. Und nun ja, zu deiner Aussage, eine Hexe könntest du nicht sein. Klar gibt es Hexen, aber die sind in Australien im Dschungel und außerdem sind Hexen potthässlich! Du kannst keine Hexe sein, weil du viel zu hübsch wärest!", sagte er grinsend. Oke... Ich habe mich also in einen Vampir verliebt. Irgendwo auf der Welt gibt es Hexen und ich bin grad in einem Schloss voller Vampire. „Warum lebe ich dann bitte noch? Ich meine eigentlich bin ich ja auch nur ein armseliger Mensch und stehe in deiner Ernährungskette!", sagte ich und grinste ein wenig. Oke, eigentlich müsste ich jetzt schreiend weglaufen, aber ich denke, dass ich dann erst recht sterben würde! „Du bist meine Seelenverwandte Zoe, und ich liebe dich über alles! Ich könnte dich niemals töten. Und wenn du sterben würdest, würde ich es auch!", sagte er und lächelte leicht. Super, jetzt war ich total geflasht! Lange Zeit blieb es still. Ich wusste jetzt wirklich nicht, was ich sagen sollte! Ich war ihm auf gar keinen Fall mehr böse, weil seine Worte einfach zu süß waren! Ich liebe ihn. Ich drückte mich einfach in seine Arme und flüsterte: „Ich liebe dich auch!" Er erwiderte es mit einem zärtlichen Kuss. Daraufhin kam ein kleines blondes Mädchen ins Zimmer und sagte mit hoher, piepsiger und dennoch eiskalter Stimme: „Aro erwartet dich und diesen Menschen im Thronsaal!" Danach verschwand sie. „Wer bitte, war das denn? Und wer ist Aro?", fragte ich. „Die blonde da war Jane, mit ihrer Gabe sollte man sich besser nicht anlegen. Also sei besser immer nett zu ihr... Aro ist einer der drei Meister." Sagte Demetri grinsend. „Drei?", gab ich nur von mir und guckte ihn erwartungsvoll an. „Ja drei. Der blonde ist Caius, ein ziemlicher Sardist! Der braunhaarige ist Marcus, er ist eher ruhig und gelangweilt und der mit den schwarzen Haaren ist Aro, er ist etwas vorwitzig, denn er muss immer über alles Bescheid wissen.", sagte er immer noch grinsend. Ich rappelte mich auf und zupfte mir mein Kleid zurecht. Danach hob Demetri mich hoch und lief mit mir zu einer großen Tür, ich nehme an, dass dies der Thronsaal ist.

Einmal nach Italien und nie wieder zurückWhere stories live. Discover now