t w e n t y t w o

3.3K 251 43
                                    




»Gut dann Fangen wir mal an.
Winter Fior du wirst wegen Hochverrats beschuldigt. Du wirst beschuldigt eine dieser Bestien geholfen zu haben. Ihm ein Dach über den Kopf gegeben zu haben und ihm eintritt in unser Dorf beschafft zu haben.  Wenn dies nicht der Wahrheit entspricht dann sprich, wenn dies jedoch die bittere Wahrheit ist dann schweig.«

Und ich schwieg. Kein Wort kam über meine Lippen. Kein einziges. Mein Blick war auf meine Füße gerichtet und meine Haare haben eine dunkle Mauer um mich erbaut. Schlaff hing mein Körper im Stuhl genauso wie Icios.

»Winter du enttäuscht uns, von einem so starken und über aus Liebreizendem Mädchen haben wir so etwas nicht erwartet. Wir sind zutiefst verletzt von dir und dieses Urteil was wir über dich und dieser Kreatur gleich bestimmen werden fällt uns nicht leicht. Wir sind traurig dass du den falschen Weg eingeschlagen hast. Doch deine Fehler müssen bestraft werden, wir hoffen dass du es genauso siehst wie wir.«

Am liebsten würde ich Lachen, ein falsches gehässiges Lachen. Aber ich kann nichts mehr. All meine Träume und Wünsche ziehen jetzt an mir vorbei.

Sie zerrinnen wie Sand in meinen Händen.

»Ich werde... ich werde es nicht bereuen. Vielmehr bin ich Stolz, jemanden wie Icio zu Lieben. Er hat mich beschützt, er hat mir gezeigt was wahre, innige, überaus Wertvolle Liebe ist. Und dafür werde ich meinen Fehler nicht einsehen... weil ich weiß dass ich keinen Fehler begannen habe.
Ich Liebe doch bloß.«
Immer wieder muss ich eine kurze Pause machen um nicht in einer Heul Attacke zu enden. Mental bin ich ein Wrack.

»Wir haben unser Urteil gefällt ! Winter Fior du wirst wegen Hochverrats an alle Bürger dieses Dorfes und am Rat beschuldigt. Weil dies der Wahrheit entspricht wird dein Urteil der Tod sein ! Du wirst im Feuer sterben. Genau dieses Urteil wird auch dir passieren, Kreatur ! Damit wurde das Urteil der beiden bestimmt und wird Morgen, am Abend durchgeführt. Führt die beiden in eine Zelle.«

----

Icio wurde in die Zelle neben mir gesperrt und als er hinein geschmissen wurde konnte ich Brand Spuren auf seinen Rücken sehen. Er trägt nur noch eine Hose, sowie mir der dicke Mantel und die Schuhe genommen wurden.

Eisige Kälte herrscht hier unten, vielleicht erfrieren wir ja auch.

Die Wachen positionieren sich an der Wendeltreppe die nach oben führt. Der einzige Ausgang für uns und dieser Ausgang wird uns in den Tod bringen.

»Icio ? Ist, ist alles okay ?«
Ich rutsche näher an die Gitterstäbe um so nah wie möglich bei Icio zu sein.
Mein Körper zittert und so ziehe ich meine Beine näher an meinen Körper.

»Winter, wieso bist du nicht geflohen? Wieso ? Wieso scherst du dich um mich ? Wieso bist du so nett zu mir obwohl ich eine Kreatur bin, ein Monster ?« Icio blickt durch die Gitterstäbe zu mir, seine Lilafarbenen Augen haben etwas irres an sich, er starrt mich regelrecht an.
»Oh Icio, was haben sie dir angetan ?
Nur noch eine kleine Weile und dein Schmerz wird vorbei sein, unser Schmerz wird vorbei sein.«
Und somit greife ich zwischen die Gitterstäbe nach seiner Hand und halte sie fest. Kralle mich schon fast an seinen Händen, weil seine Nähe mein  Halt ist.
»Es tut mir so leid Winter, es tut mir so leid ! Ohne mich hättest du jetzt Leben können.«
Ein winziges lächeln stehlt sich auf meine Lippen, liebevoll streiche ich seine Wange entlang und verharre dort.
»Lohnt sich ein Leben ohne Hoffnung? Du bist meine Hoffnung Icio, Hoffnung auf ein besseres Leben. Ich habe nichts zu befürchten, Icio. Denn ich bin nicht allein. Ich habe dich Icio und dass ist alles was ich möchte.«
Ich ziehe seinen Kopf näher an die Gitterstäbe heran, so dass ich ihm einen Kuss auf seine Wange geben kann.
»Also Entschuldige dich nicht. Denn dass will ich nicht ! Ich will dein Lächeln sehen, dein Grinsen. Denn das Liebe ich an dir ! Und genau das will ich sehen wenn mein Leben zu Ende geht. Also bitte Icio, Lebe noch so lange du kannst, für mich.« flüster ich ihm entgegen.

Icio blickt auf, versucht sich ein Lächeln auf die Lippen zu zwingen und greift durch die Gitterstäbe. Seine Finger umschließen mein Kinn und heben es ein bisschen sodass meine Augen mit seinen Augen auf einer höhe liegen. Feste blickt er in meine Augen.

Augen sollen das Tor zur Seele sein. Ob Icio gerade lesen kann was in mir vorgehet ? Ob er meine Liebe sehen kann, meinen Schmerz, meine Trauer?

»Winter die Menschen in deiner Umgebung sind fürchterliche Geschöpfe. Sie suchen Fehler an dir, weil sie ihre eigenen schon kennen.
Egal Winter wer dich verlässt, ich werde bleiben !« und somit legt er seine Lippen auf meine.

Ein Kuss voller Gefühle, innige Gefühle, weil wir beide wissen, dass unsere Zeit wenig geworden ist.
Und am liebsten würde ich ihn an mich drücken, ihn festhalten und nie mehr wieder los lassen doch leider trennen uns unsere Zellen. Wie eine dicke Mauer halten uns die Gitterstäbe auf Abstand, zwar können wir uns berühren und Küssen. Aber es ist nicht dass gleiche.

»Du bist Wundervoll, ganz egal was sie auch sagen werden !«

----

Diese Nacht war ich Wach, mit Icio. Und wenn einer von uns mal eingeschlafen ist, dann haben uns die Albträume wieder wach gehalten.
Die Wachen haben sich mit kleinen Kartenspielen wach gehalten während wir uns festgehalten haben, so gut es eben ging um uns zu wärmen.

Es war eine Lange Nacht, geprägt vom weinen und trösten.

Und auch der Tag der kam war hart, kein Essen, kein Trinken. Nur aufmunternde Sätze von Icio, oder auch manchmal von mir.

Und jetzt, ja jetzt ist unser Ende gekommen.

»Los aufstehen ihr beiden, es ist nun schon der Nächste Tag und langsam wird es wieder dunkel. Euer Ende ist Nah !«

-------

Ufff es war alles so geplant ! 😔
Arme Winter. Und armer Icio.

Wie wird es wohl weiter gehen ?

Bis zum nächsten Kapitel✨🌷

The Time between usWo Geschichten leben. Entdecke jetzt