s e v e n

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»Emilie ?«

Mit eiligen Schritten ließ ich mich neben sie fallen , achtlos in den Blut besudelten Boden. Mit zitternden Fingern berührte ich ihre Schulter die bebte. Dies alles um mich herum glich einem Horror Buch.

Und mal wieder wurde uns vor Augen geführt, dass wir nur Menschen sind. Menschen die zu schwach sind um zu überleben.

»Es hat sie umgebracht. Winter, es war so gruselig «

Ihre Stimme glich der einer Verrückten. Man könnte meinen Emilie sei aus dem Gefängnis ausgebrochen was tief in der Erde liegt. Nur der Dorfälteste und die Wachen können dahin. Und die Gefangenen. Doch die meisten Verlieren irgendwann gänzlich ihren Verstand.

»Wer ? Emilie wer hat sie umgebracht ?«

Emilie zuckte , aus ihrer Unterlippe quoll Blut raus. Zu feste kaut sie auf ihrer Lippe.
Ihre Finger drücken die Leblose Hand ihrer Mutter noch näher an ihrem Körper und ihre Brust hebt und senkt sich unmenschlich. Ganz langsam setzt sie sich hin aber immer noch darauf bedacht nicht die Hand los zulassen. Ihre Fahlen tristen Augen starren in meine und auch wenn sich mein Herz dagegen sträubt so sagt mir jetzt mein Verstand dass Emilie nicht mehr sie selbst ist. Sie ist in einem Schock zustand.

»Er«

Sie wiegt sich leicht hin und her wie es meine Mutter gemacht hat. Tröstend will ich sie an mich ziehen doch sie schüttelt meine Arme ab. Schluchzend drückt sie die Hand noch mehr an ihrer Brust.

»Wen meinst du mit ,Er' ? Emilie ich kann dir nur Helfen wenn du mir sagst wer es war ? Du bist doch die einzigste die es weiß oder ? Du warst doch dabei«

Langsam verzweifle ich. Emilie ist wie ausgewechselt. Und allmählich habe ich angst. Angst um meine beste Freundin.

»Du , du kannst mir nicht helfen. Winter. Winter !«

Sie lacht. Aber es ist verzweifelt. Und dann hustet sie. Erstickt fast an ihrer verzweifelten Lache.

»Ha , sein Haar war auch typisch Winter. Weiß wie Schnee. Ihr würdet zusammen passen ! Winter und der Junge mit dem Winter Haar.«

Meine Ausgesteckte Hand nach ihr sackt in sich zusammen. Und sofort kommt mir eine ätzende Galle hoch. Der Junge mit Schnee weißen Haar. Der Junge.

»Ich war dabei. Pffff Ich habe alles gesehen. Konnte mich noch verstecken. Seien Augen Winter. Diese Augen. Ohhh sie nehmen dich gefangen. Sie verschlingen dich ! Es sind grausame Augen !«

Ihr Blick durchkreuzt meinen. Und ihr Fahles Grinsen ist eher Traurig.

»Du siehst Blass aus. Weißt du wen ich meine Win-«

Taumelnd stehe ich ruckartig auf und blicke auf sie Hinab. Mein Atem beschleunigt sich.

Schneeweißes Haar.

Ich zittere wie es auch Emilie tat. Schweiß Perlen bilden sich auf meiner Nase und auf meiner Stirn.

Schneeweißes Haar.

Mir wird speiübel und trotzdem kommt mir nichts hoch. Meine Sicht wird von schwarzen kleinen Punkten behindert.

Schneeweißes Haar.

»Schafft beide hier raus ! Bringt Überreste in den Wald. Dort wo die Dorfbewohner vergraben werden. Und kümmert euch um die beiden Mädchen. Ruft den Arzt !«

Ob es Tag oder schon Nacht ist , ich weiß es nicht. Meine Augen habe ich immer noch geschlossen um die wirren Stimmen in meinem Umfeld zu unterdrücken. Stimmen die ich am liebsten für eine lange Ewigkeit ausblenden würde. Mein Brustkorb hebt und senkt sich , ich atme stickige warme Luft ein. Mein Zimmer wird es nicht sein , denn dies ist immer sehr gut belüftet.

»Was ist mit den beiden Mädchen ?«

»Emilie Hankster hat ein Traumer. Sie können sich ja vorstellen wie es sein muss zu sehen wie die eigene Familie ermordet wird. Und dann auch noch von einer dieser Kreaturen. Wie konnte dies nur passieren? Wir haben dieses Dorf doch so gesichert. Ich verstehe es nicht«

»Herr Doktor , was ist mit meiner Tochter? Warum wacht sie nicht auf ?«

Die Stimme musste wohl meiner Mutter zugehören. Wobei die anderen Männliche Stimme dann der Arzt ist. Traumer ?

»Ich kann es nicht erläutern. Ihre Tochter hat nichts mit angesehen. Sie hat nur die Leichen und ihre Freundin gesehen. Dies müsste eigentlich nicht zu einem Schock führen. Es muss was anderes gewesen sein. Aber was es ist , weiß selbst ich nicht.«

Schneeweißes Haar.

Als ich ihn dass erste mal sah, den Jungen Mann mit dem Weißen Haar und den Lilagrauen Augen. Da hatte ich Angst. Ich hatte gewaltige Angst. Er ist einer dieser Kreaturen. Und dies erfuhr ich als das Fest im vollen Gange war. Noch nichhtmal seinen Namen weiß ich. Der Junge mit dem Weißen Haar. Bei unserem zweiten Treffen da hab ich wirklich gedacht er währe anderes. Dass der Dorfälteste uns ganz kleine aber dennoch wichtige Details zum Thema Kreaturen verschwiegen hat.
Aber die Angst blieb. Doch jetzt , jetzt ersticke ich fast an meiner unbändigen Angst. Weißes Haar. Meine Angst geprägt von weißem Haar.

Meine Augenlieder flattern leicht auf. In der Luft fliegen leichte Staubflocken herum die wirr über meinen Kopf flattern.
Die Sonne scheint in dass kleine bescheidene Zimmer und taucht alles in einer ruhigen Atmosphäre. Wenn ich nicht in so einer misslungenen Lage währe so würde ich liebend gerne meine Augen wieder schließen und einfach nur noch Träumen. Einen leichten beruhigenden Traum.

»Ich danke dir Gott ! Winter du bist erwacht !«

The Time between usWhere stories live. Discover now