Kapitel 20

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Tatsächlich fand Harry sich einige Stunden später bei Louis zu Hause wieder. Mittlerweile war sämtliche Scheu von Louis abgefallen, sodass er Harry jetzt ausgelassen küsste. Kurz, bevor Louis' Hände seine Mitte erreichen konnten, zog Harry sich zurück und hielt Louis auf. "Nicht heute.", flüsterte er und war stolz, dass er trotz des Alkohols noch die Kontrolle hatte. Er wollte Louis wirklich sehr, aber er würde nicht wieder so leicht zu haben sein. "Verstehe.", murmelte Louis enttäuscht. "Ich weiß, dass wir vielleicht nur einmal die Chance haben.", erinnerte sich Harry an etwas, das Louis mal gesagt hatte und zwinkerte ihm zu, "Aber so weit ist mein Kopf einfach noch nicht wieder. Okay?" Louis nickte und zog eine Grimasse. "Schon klar, jetzt fehlt das Vertrauen und so. Kann ich verstehen." Bevor Louis von Harrys Schoß steigen konnte, zog Harry ihn wieder näher. "Hey, das heißt nicht, dass du mich nicht weiter küssen darfst!"

Louis lächelte zwar, aber Harry konnte deutlich die Trauer in ihm spüren. "Was ist los, Louis?" Der seufzte. "Nichts." "Das glaube ich dir aber nicht.", sagte Harry bestimmt. "Ich kann es dir noch nicht erzählen, Harry, aber ich verspreche dir, dass ich es eines Tages tun werde, okay?" Harry war damit nicht zufrieden, aber er bohrte nicht weiter nach. "Ich bin müde, lass uns ins Bett gehen.", schlug Louis vor und genau das taten sie.
Das Licht der Sonne, das durch einen Spalt im Vorhang fiel, weckte Harry am nächsten Morgen auf. Sofort schaute er sich nach Louis um, konnte ihn aber nirgendwo entdecken. Wo steckte der bloß? Er konnte ja nicht abgehauen sein, wie nach einem One-Night-Stand, schließlich war es ja erstens gar nicht so weit gekommen und zweitens war das hier Louis' Wohnung. Wo hätte er denn hingehen sollen?

Angezogen und mit gekämmten Haaren kam Harry schließlich in die Küche, wo Louis mit einer hübschen schwarzhaarigen Frau am Tisch saß. "Guten Morgen.", begrüßte Harry ihn, aber Louis' Augen weiteten sich, als er Harry erblickte. Leise fluchte er, sprang auf und schob Harry aus dem Raum. "Harry, ich erklär es dir später, aber bitte komm nicht nochmal rein, solange ich Besuch hab. Okay? Sie bleibt nicht mehr lange und wenn sie weg ist, frühstücken wir zusammen." Harry wunderte sich zwar, nickte aber und setzte sich in Louis' Schlafzimmer wieder aufs Bett. Plötzlich hörte er die Stimme der Frau näher kommen. "Interessant, mit wem du so deine Zeit verbringst.", hörte Harry sie sagen. "Wie schade, dass ich jetzt von ihm weiß, nicht wahr?" Louis schnaubte. "Nur ein kleiner Flirt. Nicht der Rede wert." Genervt verdrehte Harry die Augen. Es war ja klar gewesen! Louis meinte es also doch wieder nicht ernst. Oder wollte er nur nicht, dass die Frau davon wusste? Aber warum? Was wäre denn bloß so schlimm daran, wenn es jemand wüsste?

"Bin ich dir etwa peinlich?", platzte es aus ihm heraus, als Louis das Zimmer betrat. "Was?", fragte dieser verwirrt, aber dann spiegelte sich Erkenntnis in seiner Miene. "Oh. Du meinst Ravena. Nein, aber es ist besser, wenn sie es nicht weiß. Das..." Harry unterbrach ihn genervt: "Das kannst du mir jetzt nicht erklären, schon klar! aber ich frage mich, wann du es mir erklären kannst. In ein paar Jahren, wenn mein Vertrauen wieder aufgebaut ist? Willst du wirklich dann mit Dingen anfangen, die du mir aus einem bestimmten Grund verschwiegen hast? So schlimm, dass ich dir weglaufe wird es schon nicht sein und wenn doch, dann ist es besser, wenn ich es jetzt weiß!"

The Games Life Plays (Larry Stylinson)Where stories live. Discover now