Kapitel 13

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Taylor war schon da, hatte das Auto geparkt und unterhielt sich mit Louis. Er durfte ihr nichts erzählen! Harry wollte sie doch heiraten! Er durfte nicht alles zerstören, was er noch hatte, nachdem er schon sein Glück zerstört hatte! Harry raste förmlich auf die beiden zu. Dann wusste er nicht mehr, was er sagen sollte. "Harry, du bist ja ganz nass!", rief Taylor überrascht aus. Harry spürte auch Louis' Blick auf seinem Körper, aber den ignorierte er geflissentlich. "Ich war schwimmen. Danke, dass du mich abholst." Seine Stimme lang in seinen eignene Ohren fremd, aber Taylor schien es nicht aufzufallen, und wenn doch, überspielte sie es gekonnt. "So kommst du aber nicht ins Auto!", lachte sie. "Komm, zieh dich schnell um. Dein Kumpel kann ja schonmal im Auto warten." Harrys Augen verdunkelten sich, als eine unbändige Wut von ihm Besitz ergriff. Er packte Louis am Arm und zog ihn beiseite, hoffentlich außer Hörweite von Taylor, die nun damit beschäftigt war, Harry trockene Klamotten aus seiner Tasche zu holen. Sie war verständnisvoll genug, sich jetzt rauszuhalten, es war, als hätte sie Harrys Emotionen gespürt.

"Du fährst ganz bestimmt nicht mit!", bestimmte Harry so leise aber so eindrücklich wie möglich. "Bitte, Harry, lass es mich erklären! Es ist nicht so, wie Jake behauptet!", flehte Louis ihn an, aber Harry schnaubte nur verächtlich. "Ach ja, und wie ist es dann?" Louis blieb still und schaute Harry entschuldigend an. "Sag mir, dass es nicht so ist, dass du mich nicht nur benutzt hast! Sag mir ins Gesicht, dass du mich wirklich magst und, dass du nicht vorhast, mich einfach sitzenzulassen, sobald wir wieder zu Hause sind! Aber das kannst du nicht, stimmt's? Weil er nämlich Recht hat. Es ist genauso, wie er sagt." Louis schüttelte den Kopf und packte Harry am Ärmel, der schon gehen wollte. "Harry! Lass uns gemeinsam nach Hause fahren und dann reden wir in Ruhe über alles, okay?" "Du! Fährst! Nicht! Mit!", betonte Harry mit kalter Stimme, wurde jedoch erneut von Louis aufgehalten. "Nimm mich wenigstens mit nach Hause, wenn du schon nicht reden willst!" Harry musterte ihn mit gerunzelter Stirn. "Warum sollte ich?", fragte er dann herablassend, sehr darum bemüht, nicht das kleinste Bisschen Mitleid für Louis aufzubringen, der nun noch lange auf den Zug warten musste. Er hatte es ja verdient.

"Weil ich sonst Taylor erzähle, dass du sie betrogen hast!", ließ Louis die Bombe platzen. Harry war nicht einmal wütend. Er fühlte mit einem Schlag gar nichts mehr. Da war nur diese seltsame Leere in ihm, die plötzlich alles ausfüllte. Er war noch viel schlimmer auf diesen Blender hereingefallen, als er gedacht hatte. Jetzt bedrohte Louis auch noch das letzte Bisschen, das ihm geblieben war. Den letzten sicheren Rettungsanker: Seine Verlobte Taylor. Wortlos stieg Harry ein und beschwerte sich nicht, als Louis sich auf die Rückbank setzte. "Aber Harry, du musst dich doch noch umziehen!", jammerte Taylor. Um sich nichts anmerken zu lassen, lächelte er gespielt und spielte den Vergesslichen. Schnell zog er sich um und setzte sich wieder ins Auto. Er hatte zwar bemerkt, dass Louis ihn beobachtet hatte, aber es kümmerte ihn nicht mehr. Er wusste nicht, was ihn überhapt noch kümmerte. Gedankenverloren berührte er das Lebkuchenherz, das in der Tasche zu seinen Füßen lag. Taylor ließ Louis in ihrer Heimatstadt am Bahnhof raus und Louis verschwand in der Menge, aber nicht, ohne Harry noch einen letzten bedauernden Blick zuzuwerfen.

The Games Life Plays (Larry Stylinson)Where stories live. Discover now