Kapitel 6 - Ein neues ich

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Dieses Kapitel wird aus der Sicht von Emma geschrieben, bevor sie verschwunden ist.
Viel Spaß beim Lesen!

"Du bist doof!" "selber, unternehm mal was mit Freunden anstatt andauernd in den Wald zu gehen. Am ende verirrst du dich!"
Emily ist echt zum kotzen...sie versteht gar nicht wie toll der Wald ist.
Wie soll sie es auch verstehen wenn sie noch nie da war.
Mir läuft eine Träne über die Wange, ich bin einfach so sauer. "Hey Emma, nicht weinen." Emily nimmt mich in den Arm "Ich mein das nicht böse, ich mach mir nur Sorgen. Du bist erst 13 Jahre alt und gehst jeden Tag in den Wald. Was ist wenn du dich wirklich verläufst?" "tu ich nicht, versprochen..." ich erwidere ihre Umarmung.

"Emily willst du mitkommen?" "Wohin?" "Natürlich in den Wald!" dumme frage, ich muss grinsen "nächstes mal, Okay? Ich schreib morgen eine Arbeit und ich muss noch einiges lernen..." sie sieht gestresst aus "lernen ist so lästig." beendet Emily den Satz.

"Ich bin dann weg sagst du Mama bescheid?" "Klar, viel Spaß und pass auf dich auf!" "mhm" ich lächel sie an. Es ist zwar süß das sie mich andauernd beschützen will, aber ich bin mittlerweile alt genug.
Was soll's, auf in den Wald!

Angekommen muss ich sofort Lächeln. Habe ich den Geruch vermisst. Gestern musste ich Zuhause bleiben da ich krank war, aber heute geht es mir schon viel besser.

Ich laufe tiefer rein und genieße die Umgebung, plötzlich höre ich ein knacken. Ich drehe mich um und etwas huscht hinter mir vorbei. Ich konnte nicht erkennen was es war. "Hallo?" frage ich unsicher.
Keine Antwort...

In der Hoffnung das es nur ein Reh war, laufe ich weiter, wurde aber das Gefühl nicht los Verfolgt zu werden.
Eine weile geschah nichts, doch dann höre ich eine Stimme.

Hallo? Kannst du mich hören?
"Wer ist da?!" frage ich panisch und blicke mich um. Keiner da, die Stimme war aber so laut als würde jemand neben mir stehen.
Mein Name ist Elli, du bist in Gefahr! Lauf aus dem Wald raus, jetzt!
"Wovon redest du?!" ich wurde lauter und schreie fast.
Nicht so laut! Du kannst mit mir sozusagen in Gedanken reden. Ich bin dein innerer Wolf, mir wurde es verboten mit dir zu reden...aber das ist ein Notfall! Er scheint mich bemerkt zu haben, tut mir leid ich bin zu weit an die Oberfläche gekommen...das ist alles meine Schuld.
Es hört sich so an als würde diese Stimme weinen.
Ehm...Elli oder? Wovon redest du, was für ein innerer Wolf und wer hat dich bemerkt?
Ich erkläre dir alles später aber erstmal musst du von hier verschwinden...bitte, vertrau mir.
Nach kurzem zögern renne ich los Richtung Wald Ausgang.
Innerer Wolf also, weiß Mama davon?
Sie hätte es mir doch erzählt...

***

In circa 5 Minuten sollte ich aus dem Wald sein, gut so...mir geht langsam die puste aus.
Elli, bist du da?
Ja, was ist los? Kannst du nicht mehr laufen?
Doch es geht noch, aber kannst du mir bitte erklären was los ist. Was bist du und weshalb durftest du all die Jahre nicht mit mir reden?
Unsere Mutter hat es verboten...
Unsere?
Ja, schließlich bin ich ein Teil von dir.
Aufjedenfall bin ich wie schon gesagt dein innerer Wolf. Das heißt im gesamten, du bist ein Werwolf, genau wie Emily und unsere Mutter.
Weiß Emily auch das ich ein Werwolf bin?
Nein, es wurde mir und auch Emilys Wolf verboten euch das zu erzählen.
Ich hab gegen das Verbot verstoßen, aber nur weil es ein Notfall ist!
Ich behalte es für mich.

Ich musste leicht kichern. "Fast draußen" erleichtert seuftze ich, bis ein unerträglicher Schmerz meinen Körper durchzieht. "Verdammt!" kam es aus mir heraus und ich fiel auf den matschigen Boden des Waldes. Ein Blick an mir herab zeigt mein blutiges Bein und einen übernatürlich großen Wolf!

Ich bekomme Panik und versuche mich von ihm weg zu robben. Ein knurren entweicht seiner Kehle, mittlerweile liefen mir tausende Tränen übers Gesicht.
Emma ich weiß es ist schwer aber entspann dich! Ich übernehme das.
Ich versuche, wie Elli gesagt hat, mich zu entspannen. Mir wird schwarz vor Augen und ich merke wie sich meine Knochen verschieben, es tut ein wenig weh, ist aber erträglich.
Langsam erkenne ich wieder etwas, ich blicke an mir herab, Pfoten?!
Mein Schmerz scheint wie Vergessen.
Greif ihn an! Ich weiß du kannst das, er ist bloß ein Omega.
Etwas wackelig auf den Beinen mache ich ein paar Schritte zurück. Meine Klamotten liegen in fetzen auf dem Boden...heißt das ich bin nackt wenn ich mich zurück verwandel?!
Emma! Konzentrier dich!
Elli hat recht, ich muss was gegen ihn tun. Der Wolf ist schon in Angriffs Position.
Na dann los!

***

Der Kampf war recht unspektakulär, ich habe ihn ein zwei mal gebissen und er zog sich sofort zurück.
Hier in der Nähe sollte ein Rudel sein. Wir werden dort hingehen, du kannst ja schließlich nicht nackt und auch nicht als Wolf durch die Stadt laufen.
Hoffentlich können sie auch dein Bein verarzten.
Ja das ist eine gute Idee sag mir einfach wo lang ich muss.

855 Wörter

Was bist du?Where stories live. Discover now