Klärendes Gespräch

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Niemands P.o.V.

Es sind einige Tage vergangen seit dem der Brief der Bank eingetrudelt ist und Mandy Laila über die Probleme des Gestüts aufgeklärt hat. Mandy hat sich Laila's Hinweis zu Herzen genommen und die Jungs am späten Nachmittag des heutigen Tages zu sich in die Küche zitiert.

"Ihr fragt euch bestimmt, warum ich euch mitten am Tag hier her gerufen habe....", beginnt Mandy und schaut in die Runde, welche am Tisch sitzt. Eine lange Pause folgte, wo sich alle nur stumm ansehen. Die Jungs waren sich nicht sicher, ob sie jetzt eine Antwort erwartet und als Liam zum antworten ansetzen will, spricht Mandy dann doch weiter.

"Also, es gibt da etwas, dass ich euch verschwiegen habe, jetzt aber nach reiflicher Überlegung zu dem Schluss gekommen bin, es euch zu sagen, bevor ihr es irgendwie über Dritte erfahrt.", sie lässt den Jungs kurz Zeit, eben gesagtes aufzunehmen.

"Wie ihr ja schon mitbekommen habt, hat der Hof momentan ein paar Geldprobleme.
Diese Woche kam erneut ein Brief von der Bank. Da wir mit einigen Zahlungen im Rückstand sind, werde ich mit großer Wahrscheinlichkeit dazu gezwungen sein, das Gestüt zu verkaufen, wenn es in nächster Zeit nicht gerade Geld regnen sollte.....", über den schlechten Witz, den sie zur Auflockerung versucht zu reisen, lacht keiner. Eine bedrückende Stille legt sich über die Runde.

"Warum hast du es uns nicht früher gesagt? Warum erst jetzt?", würgt Niall schließlich mit einem dicken Kloß im Hals hervor. Der Schock sitzt ihm in den Knochen. Er will einfach nicht glauben, was ihm seine Tante gerade eröffnet hat.

Mandy entkommt ein schweres Seufzen. "Ach, Niall.... Wir hatten schon so oft solche Probleme  und haben es bis jetzt immer geschafft das Ding zu drehen. Nur.... dieses Mal scheint es wohl wirklich das Ende zu sein....", bedrückt senkt sie den Blick auf ihre Hände, welche vor ihr verschränkt auf dem Tisch liegen.

"Nein! Ich lasse doch nicht zu, dass das Lebenswerk meiner Familie einfach so von der Bank verscherbelt wird! Sag mir, wie viel ihr der Bank schuldet und ich bezahle es!", aufgebracht ist Niall aufgesprungen, wobei sein Stuhl mit einem lauten Knall auf dem Boden landet. Erschrocken sehen ihn alle an. Es kommt selten vor, dass Niall so ausrastet. Er ist immerhin sonst meist der Fröhliche von den Fünf. Aber er ist auch unheimlich emotional. Das zeigt auch diese Reaktion. In seinen Augen kann man deutlich den Schmerz, die Trauer und die Verzweiflung sehen.

Nachdem der erste Schock der anderen überwunden ist, erhebt sich auch Mandy. "Nein, Niall. Das wirst du nicht tun! Das Ganze ist mein Problem und nicht deins. Ihr habt schon genug um die Ohren, als dass ihr euch auch noch um meine Probleme kümmern müsst. Hätte ich das gewollt, hätte ich euch schon früher davon erzählt. Ich wollte wie gesagt nur nicht, dass ihr es über Dritte erfahrt!", sie stellt Niall seinen Stuhl wieder hin, auf welchen er sich auch gleich fallen lässt. Verzweifelt fährt er sich über das Gesicht.

"Mach dir keine Sorgen, Niall. Wir haben bis jetzt immer eine Lösung gefunden und werden es auch dieses Mal, ganz bestimmt.", Mandy streicht ihm über die Arme und versucht ihm ein aufmunterndes Lächeln zu schenken. Mit eher minderem Erfolg. Anschließend verlässt sie die Küche.

Besorgt mustern Liam, Louis, Zayn und Harry ihren Freund. Sie haben ihn noch nie so gesehen.
Tausend Dinge schwirren Niall durch den Kopf und doch kann er keinen klaren Gedanken fassen. Wieso hat sie nicht schon früher was gesagt? Beziehungsweise woher jetzt der plötzliche Sinneswandel?
Natürlich, Laila ist doch auch seit Anfang der Woche schon so nachdenklich! Bestimmt weiß sie es und hat auch seine Tante dazu überredet es ihnen zu sagen.

Als ihm dies bewusst wird, springt er auf und verlässt fluchtartig die Küche. Verwirrt folgten ihm die anderen Jungs.

"Ich weiß nicht wovon du sprichst.", hören sie Laila gerade sagen, als sie um die Ecke treten. Sie sammelt gerade die Pferdeäpfel auf der Weide ein und Niall geht vor ihr auf und ab.

"Oh, doch! Du weist auch davon, warum sonst ihr plötzlicher Sinneswandel, uns doch davon zu erzählen!", aufgebracht reist er die Arme in die Luft. "Ok, gut, dann weiß ich es eben.", sagt sie Schultern zuckend und legt die Mistgabel in die Schubkarre, mit welcher sie dann zur nächsten Stelle geht. "Du musst mit ihr reden!", hastet Niall ihr hinterher. "Und was soll ich ihr bitte sagen?", wie die Ruhe selbst stellt sie die Karre ab, nimmt sich die Gabel wieder und fängt an die Äpfel in die Schubkarre zu laden. "Das sie meine Hilfe annehmen und mich die Schulden bezahlen lassen soll.", sagt Niall überzeugt und verschränkt die Arme.

"Selbst wenn ich mit ihr reden sollte, warum sollte sie ausgerechnet auf mich hören? Ich bin hier die Fremde, falls du es vergessen haben solltest.", ein belustigtes Grinsen legt sich auf ihre Lippen. "Du bist keine Fremde!", er legt eine konstruktive Pause ein und Laila sieht zu ihm rüber, "Meine Tante hat dich in ihr Herz geschlossen, sie vertraut dir!"- "Was macht dich da so sicher?", fragt sie irritiert. "Sie hat dir von ihren Sorgen vor mir erzählt, ihrem Neven.", sagt Niall erneut überzeugt. "Manchmal ist es eben einfacher mit Fremden über seine Probleme zusprechen. Das heißt nicht gleich, dass sie mir vertraut.", sie lächelt ihn gutmütig an, da ihr bewusst ist, auf was er hinaus möchte. "Du hast sie dazu bewegt es uns zu erzählen. Hättest du das nicht getan, wer weiß wie und wann wir es dann erfahren hätten. Sie hat auf dich gehört, sich deinen Rat zu Herzen genommen! Vertrau mir wenn ich dir sage, dass sie dir vertraut. Bitte, rede mit ihr! Ich kann nicht einfach dabei zu sehen, wie das Erbe meiner Familie an die Bank übergeben wird!", er singt in die Knie und sackt in sich zusammen. Er fährt sich verzweifelt durch die Haare und murmelt: "Bitte, Laila! Bitte...."

Bestürzt mustert sie Niall, hockt sich aber schließlich neben ihn und nimmt ihn in den Arm. "Ich habe es versucht. Ich habe ihr gesagt, dass du ihr bestimmt finanziell unter die Arme greifen würdest, doch sie wollte es nicht hören.", tröstend streicht sie ihm über den Rücken, als sie an das Gespräch mit der Gestütsbesitzerin zurück denkt.

"Wir werden einen Weg finden, das Gestüt zu retten! Das verspreche ich dir, Niall!", sie hält ihn in einer Armlänge Abstand von sich und lächelt ihn ermutigend an, was er sogar schwach erwidert.

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Hey, Leute! Entschuldigt, ich habe es vor dem Urlaub doch nicht mehr geschafft und ihr müsst zugeben, dass Kapitel ist erstaunlich lang geworden, dafür, dass ich keinen wirklich Plan hatte, was ich schreiben soll! Naja, ich hoffe euch hat das Kap gefallen!

LG
Rubin137

Midnight StallionWhere stories live. Discover now