Maestrà

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Laila P.o.V.

Geweckt werde ich heute von den warmen Sonnenstrahlen, die mich im Gesicht kitzeln. Schnell mache ich mich fertig und gehe zum Frühstück. Die Küche betrete ich mit einem strahlenden 'Morgen!'. Zum Frühstück esse ich eine Schüssel Müsli und ein belegtes Brötchen. "Die Jungs werden gleich in die Stadt fahren und ich werde die Pferde mal abspritzen. Hilfst du mir Leyla?", fragt mich Mandy. "Klar, gerne!", gebe ich zurück. Nach dem wir alles weggeräumt haben, gehen wir raus und beginnen einzeln die Pferde abzuspritzen. "Du Mandy, hast du schon mal ein schwarzes Pferd mit einer weißen Strähne in der Mähne gesehen?", frage ich vorsichtig. "Wie kommst du denn darauf?", fragt sie überrascht. "Ach, ich hatte da mal sowas gesehen.", lüge ich ihr doch glatt ins Gesicht, aber mir bleibt wohl nichts anderes übrig... Erstmal zumindest.... "Nun.... Gesehen hab ich noch keins, aber um dieses Pferd rangt sich eine atemberaubende Legende!", sagt sie mit einem verträumten Lächeln. "Eine Legende?", frage ich gespannt nach. "Ja, in dieser Legende geht es um die sagenumworbenen Maestràs. Man erzählt sich von einer anderen Zeit....

Damals vor vielen Jahren, wo sich der Fortschritt noch nicht so stark ausgebreitet hatte, da sah man sie das erste Mal. Ein Mädchen lief im Wald umher. Sie suchte gerade Beeren und Pilze. Aber die Zeiten damals waren gefährlich. Zu dieser Zeit lebten noch Wölfe in diesen Wäldern und sie scheuten nicht davor zurück die Menschen anzugreifen. Die Menschen versetzte dies in Angst und Schrecken. Sich den Gefahren bewusst begab sich das Mädchen trotzdem immer wieder in den Wald. Doch eines Tages, als sie wieder auf dem Rückweg war, hatte sie nicht so viel Glück wie sonst. Sie lief direkt einen Rudel Wölfe vor die Füße. Das Mädchen bekam es mit der Angst zu tun. Immer weiter wich sie zurück, bis die Bäume es ihr verwerten. Bedrohlich knurrend kamen die Wölfe immer näher. Dem Mädchen war bewusst, dass dies ihr Ende sei, wenn nicht noch ein Wunder geschah. Doch kurz bevor die Wölfe sie angriffen, hörte sie ein lautes, kräftiges Traben. Es klang wie ein lautes Donnergrollen.

Über den großen, umgefallenen Baum, welcher hinter den Wölfen lag, sprang ein großes, majestätisches Pferd. Elegant landete es zwischen dem Rudel und dem Mädchen. Das Pferd stieg immer und immer wieder auf die Hinterbeine. So verjagte es nach und nach die Wölfe, welche vor den Tritten der Hufe scheuten. Nun standen sich das Pferd und das Mädchen gegenüber. Es war das schönste Pferd was sie je gesehen hatte. Es besaß eine einzelne weiße Strähne in der sonst so tief schwarzen Mähne und dem ebenso schwarzen Fall. Von diesem Tage an waren die beiden unzertrennlich....

Doch sie waren nicht die einzigen, die diese Verbundenheit teilten. Es gab noch mehr solcher Vorfälle. Einige Mädchen hatten solche Pferde als Gefährten.
Doch sie zeigten sich nur denen, die sie für würdig hielten. Man musste ihnen beweisen das Mut in einem steckte. Hat man dies einmal geschafft, sollen sie dir ein Leben lang treu bleiben.

So besagt es die Legende, doch niemand weiß ob es war ist!"

"Das muss toll sein.... Einen Gefährten fürs Leben.", sage ich verträumt. "Ja, kann schon sein. Aber es ist eben nur eine Legende. Es hat noch nie einen richtigen Beweis für ihre Existenz gegeben.... Komm! Lass uns Essen machen, die Jungs werden bald wieder kommen.", sagt Mandy schließlich. Oh, wir hatten tatsächlich schon alle Pferde gewaschen. Ist mir gar nicht aufgefallen.

Ein Maestrà also, wie faszinierend!

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Bearbeitet am: 5.6.2017

Midnight StallionWhere stories live. Discover now