TURN BACK TIME {boyxman}⏰

~Siebtes Kapitel~⏰

Das sich die Warnung seines Vaters tatsächlich bewahrheitet hatte sorgte bei James, zu seiner eigenen Verwunderung, zu keinerlei negativen Gefühle.
Er wollte den Jungen nicht von sich stoßen.
Auch wenn er wusste das er sich damit augenblicklich in so einige Probleme hinein katapultieren würde.
Diese standen nicht zur Debatte, sondern waren ein Fakt.
Homosexualität wurde in der heutigen Gesellschaft mehr als abgewiesen.
Egal ob in der Ober- oder Unterschicht.
Irgendwo blieb sich die menschliche Evolution doch immer treu.
Im Hass.

"Willst du mir nicht erzählen wie es dazu gekommen ist, und wieso ich überhaupt hier bin?" fragte der dreiunddreißig Jährige vorsichtig, weshalb der neunzehn Jährige unsicher den Blick hob
"In Ordnung, aber ich verlange eine Gegenleistung von Ihnen" gab dieser plötzlich wieder fest von sich.
Dessen plötzlicher Stimmungsumschwung ließ James leicht schmunzeln "Und diese wäre?" fragte er grinsend "Das werden Sie schon früh genug erfahren" wimmelte der jüngere den Juristen ab.
James nickte.
Der dunkelblonde erhob sich seufzend von seinem Stuhl um auf die Scherben, welche noch immer auf dem Boden verteilt lagen, zuzugehen "Ich weiß nicht ob Sie es schon wissen, aber meine Familie befindet sich zurzeit in einer ziemlich schlechten Lage.
Die Gaststätte wirft kein Geld mehr ab, abgesehen von den vereinzelten Stammkunden welche uns jedoch nicht auf Dauer über Wasser halten können" begann der jüngere zu erzählen während er die Scherben vorsichtig aufsammelte.
James erhob sich ebenso, ging um den Tisch herum auf den kleineren zu und ließ sich dann neben ihm in die Hocke um diesem zu helfen.
Will warf ihm ein dankbares Lächeln zu "Aus diesem Grund arbeite ich, zweimal die Woche, in einem Spielwaren Geschäft ein paar Straßen weiter.
Und damit begann der ganze Horror" endete er seufzend, und ließ sich neben dem Scherbenhaufen auf dem Boden nieder.
James tat es ihm gleich
"Also liegt das Problem bei deinem jetzigen Arbeitsumfeld?" schlussfolgerte James, doch Will seufzte nur schwer "So in etwa.
Sie müssen wissen, wir sind auf das Geld angewiesen umso wichtiger ist es das meine Arbeit erhalten bleibt.
Ich habe schon vor einigen Jahren festgestellt das ich mich nicht zu Frauen hingezogen fühle.
Natürlich habe ich es im Laufe der Jahre noch einige Male versucht, aber letztendlich muss ich zugeben das es bei mir einfach nicht passt.
Meine Eltern wissen bescheid, aber sie wissen auch nicht alles.
Darum wollte ich sie nicht dabei haben.
Zumindest fürs erste" endete er.
James nickte "Bevor wir weiter machen noch eine Sache.
Ich bin James" stellte er sich lächelnd vor, und hielt dem überrascht dreinblickenden Jungen seine Hand entgegen.
Will fasste sich jedoch wieder schnell "Oh, okay. Ich bin Will, aber das weißt du ja schon" grinste er und ergriff James Hand.
Zarte blaue Äderchen rankten über das komplette Handgelenk Williams, während sich James' deutlich hervor drückten "Das ganze begann vor etwa drei Monaten.
Ich habe...wie soll ich sagen eine Liebelei mit meinem Arbeitgeber angefangen.
Im Nachhinein bin ich drauf wirklich nicht stolz, aber zu dem damaligen Zeitpunkt sah ich kein Problem damit.
Die Tatsache das er nicht nur verheiratet ist, sondern auch einige Jahre reifer ist  habe ich wohl getrost verdrängt" endete William sich unwohl über den Arm streichend.
James presste die Lippen leicht aufeinander.
Dem Jungen war es ganz offensichtlich unangenehm über das Thema zu sprechen, doch James musste so viel wie nur möglich erfahren.
Außerdem hörte er dem dunkelblonden unfassbar gerne zu.
James seufzte "Wie alt war er?" stellte er nun die eine Frage, welche ihm schon die ganze Zeit auf der Zunge lag.
Der jüngere jedoch rang erst mit sich indem er den Blick abwand, jedoch vernahm James letztendlich ein leise gehauchtes "Sechsundvierzig" weshalb dem älteren kurz die Luft wegblieb.
Dies stellte einen Altersunterschied von ganzen siebenundzwanzig Jahre dar "War es deinerseits aus freien Stücken?" hakte James nach, woraufhin Will empört nickte "Natürlich! Ich habe zwar Interesse an Männer, aber das bedeutet nicht das ich mich nicht wehren kann.
Ich bin ganz bestimmt kein billiges Flittchen das jedem zweiten Mann um den Hals fällt.
Er war einfach nett und dann kam eines zum anderen" erklärte Will leicht aufgebracht.
James stellte leicht grinsend fest das der jüngere über einen sehr temperamentvollen Charakter verfügte "Das habe ich auch überhaupt nicht behauptet, aber erzähl bitte weiter" forderte er ihn nekend auf.
Will konnte sich ein leichtes Grinsen ebenfalls nicht verkneifen
"Naja, alles lief gut.
Nun wenn eine Romanze mit einem Mann, welcher fast drei Jahrzehnten älter als man selbst ist gut laufen kann.
Bis zu dem Zeitpunkt wo uns seine Ehefrau wohl erwischt haben muss.
Ich weiß nicht wann, aber Sie muss uns gesehen haben denn seit diesem Tag an passiert das ganze.
Ihre beiden Söhne, seine Stiefsöhne, lauern mir jedes Mal nach der Arbeit auf und schlagen mich halt zusammen.
Ich mein sie sind zu zweit und der Spielwaren Laden läuft ganz offensichtlich fantastisch" lachte William plötzlich vollkommen unpassend zur Gesamtsituation.
James sah dem jüngeren dabei zu wie sich dieser lachend erhob, weshalb James es ihm gleich tat "Sind Sie so-?" fragte James grinsend, und ließ seine Hände in einem großen Halbkreis um seinen Oberkörper fahren.
Daraufhin fing Will wieder stark zu lachen an "Ja, und so" endete er, woraufhin er die Wangen aufplusterte.
James konnte sich ein tiefes, kehliges Lachen nicht verkneifen.
Noch einige Sekunden sahen sich die beiden lachend an bis James das Wort wieder ergriff "Also liegt das Problem bei der Ehefrau deines Geliebten?" schlussfolgerte James, weswegen William sachte nickte
"Es kann sonst niemand anderes sein.
Theo würde mich niemals verraten, und ich ihn genauso wenig aber seine Frau hat uns in der Hand.
Der einzige Unterschied zwischen Theo und mir ist nur das Sie auf ihn angewiesen ist.
Er versorgt die Familie und Sie weiß genau wenn Sie mich verrät, dann ist auch ihr Mann dran.
Also sucht Sie nach einer anderen Möglichkeit" endete Will betrübt.

Der jüngere drehte sich darauffolgenden von James weg und ging einige Schritte auf das kleine Fenster zu "Und was erwartest du jetzt von mir?" fragte James.
Will gab nur ein Lachen von sich
"Ich erwarte gar nichts, aber meine Eltern tun das also sag du mir was dein Plan ist?" gab er zynisch von sich "Also willst du nicht das es aufhört?" hakte James skeptisch nach, weshalb sich William wütend umdrehte "Natürlich, aber ich glaube nun einmal nicht das es danach besser wird.
Ich werde mit großer Wahrscheinlichkeit meinen Job verlieren, und mit viel Pech den Hass der ganzen Stadt auf mich ziehen.
Also sag mir was ist deiner Meinung nach besser?" brummte er sauer und ging einen Schritt auf James zu.
Letzterer nickte "Solang du mir vertraust brauchst du dir keine Sorgen zu machen, also lass mich meine Arbeit machen" erwiderte James und drehte sich von William weg um seine Unterlagen zusammen zusammeln, jedoch hielt er in der Bewegung inne als er den jüngeren
auf sich zukommen spürte "Ich habe meinen Teil erledigt und jetzt bist du dran" murmelte Will leise, weshalb sich James mit rasenden Herzen zu dem kleineren umdrehte.

Der dunkelblonde hatte die Augen leicht geschlossen als er sanft nach James' Handgelenk griff um über eine seiner, deutlich hervorstechenden, Adern zu streichen "Bist du eigentlich verheiratet?" fragte Will leise, während er noch einen Schritt auf James zuging.
Diesem blieb die Luft weg als die Hand des anderen wie ein Windhauch von seinem Handgelenk, über seinen Arm, seine Schulter und letztendlich über seine Brust strich.

Der ältere presste die Lippen aufeinander, während er den Kopf hektisch schüttelte.
Will's Zeigefinger wanderte weiter über James' Brustbein bevor dieser letztendlich über seinen strammen Bauch wanderte und sich ruckartig in den dunklen Ledergürtel hackte.
Durch den sanften Ruck stießen die beiden Rümpfe aneinander, wobei James ein ungewolltes keuchen entfloh.
Seine Augen schlossen sich dabei kurzzeitig, jedoch hielt dieser Zustand nicht lange an da er im nächsten Moment überrascht die Augen aufriss.
Will hatte ihm ohne Vorwarnung fest in den Schritt gepackt, und James musste ungern zugeben das ihn die ganze Situation nicht kalt gelassen hatte.
Als er Will einen kurzen erschrockenen Blick zuwarf erkannte er das der jüngere sich leicht schmunzelnd auf die Unterlippe biss, weshalb sich James räusperte
"Es ist nicht so... also wie... ich bin nicht-" stotterte er, jedoch bekam er keinen vernünftigen Satz zustande.
Will nickte, ließ James Gürtel letztendlich los und entfernte sich einen Schritt
"Keine Sorge. Ich weiß schon"
lächelte er, und ließ das Herz des älteren weiter klopfen.

Der dunkelblonde entfernte sich nun komplett von James
"Meine Bedienung Mr. Locksten..." begann er "Für mich kannst du vielleicht nichts tun, aber für jemanden anderen.
Suche in den Akten deiner Kanzlei nach dem Namen meines Vaters, und wenn du weitere Fragen hast findest du mich entweder hier oder im Spielwaren Laden".

Und damit tänzelte er schon beinahe um die Glas Scherben herum auf die Holztür zu, öffnete diese knarzend und verließ die Wohnstube.

Ließ James allein zurück.

Jetzt ein paar Fragen:
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1.) Was haltet ihr von Wills Geschichte/seiner Affäre?
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2.)James und Will nähern sich an.
Was sagt ihr dazu? 😉
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Was glaubt ihr hat es mit Wills Bedingung auf sich?
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Würde mich über euer Feedback freuen.
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Bis dahin.
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Victoria 😘