Teil 23

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Den nächsten Tag verbrachte ich ganz gewöhnlich.
Ich stand auf, frühstückte zusammen mit Dad, und traf mich gegen Nachmittag mit Lauren und Amber. Wir gingen in die Stadt um ein bisschen zu bummeln. Irgendwann taten unsere Füße so weh vom ständigen hin und her laufen, dass wir beschlossen uns irgendwo ein Eis zu holen. Wie immer, bestellte sich Amber eine Kugel Schokoladeneis, Lauren und ich entschieden uns für ein gutes, altes Spagettieis.
Lauren regte sich gerade über ihre neue Errungenschaft auf, die sie am Wochenende kennengelernt hatte. Er kam anscheinend von außerhalb und verbrachte seine Ferien hier in La Push bei Verwandten. Sie lernte ihn von Freunden kennen und nun hatten sie Kontakt. Während wir shoppen waren schwärmte sie noch in hohen Tönen von ihm und erzählte wie nett und aufmerksam er doch war. Doch anscheinend wechselte er seine Persönlichkeiten schnell, denn seit mindestens einer halben Stunde regte sie sich darüber auf, wie man nur so ein Idiot sein konnte und was ihm denn überhaupt einfalle. Ich hörte nur mit halbem Ohr zu, denn meine Gedanken waren immer noch bei gestern Abend. Ich überließ also Amber die Rolle der guten Freundin, die Lauren wieder beruhigen sollte. Aber anscheinend hatte sie auch keine Lust mehr sich Laurens Gejammer anzuhören und fragte stattdessen mich ob es irgendwas Neues zum Thema Jungs gab.
Ich wusste nicht was ich machen sollte. Ich verheimlichte meinen zwei besten Freundinnen nur ungern etwas, doch ich wusste nicht ob ich ihnen die Sache mit Paul erzählen sollte. Ich wusste was sie von ihm und er ganzen Gang hielten und war mir nicht sicher, ob sie ihre Meinung zu ihnen ändern würden. Außerdem befürchtete ich, dass wenn der Abend mit Paul nur eine einmalige Sache war, es völlig unnötig wäre Lauren und Amber etwas davon zu erzählen und damit zu riskieren, dass sie sauer auf mich werden.
Ich entschied mich also dazu das Thema fürs erste Ruhen zu lassen und ihnen erst dann mehr davon zu erzählen wenn ich Paul nochmal treffen sollte.
Aus seinen Worten "Sehen wir uns bald wieder" schloss ich zwar, dass er mich wiedersehen wollte, doch man kann viel sagen wenn der Tag lang ist.
Ich beschloss also erst einmal abzuwarten.

Später am Abend fragte mich Dad ob ich noch ein bisschen Fußball mit ihm schauen wollte.
Ich erinnerte mich noch daran wie meine Großmutter immer zu mir sagte: "Schätzchen, Fußball ist eine Sportart für Idioten. Sie rennen von der einen Seite des Spielfeldes zur anderen, und das nur wegen eines Balles. Ich verstehe nicht, wie dein Vater sich für so etwas begeistern kann."
Dann musste ich immer etwas grinsen und sie zwinkerte mir zu.
Ich hatte immer großen Respekt vor meiner Großmutter und lehnte deshalb Dads Einladung höflich ab. Aber ich hätte wahrscheinlich auch so keine große Lust dazu gehabt.
Ich ging also hoch in mein Zimmer und legte mich auf mein Bett.
Eine ganze Weile verging, in der ich absolut nichts machte, außer an die Decke zu starren. Irgendwann brummte mein Handy und ich erhielt eine Nachricht von Seth.

Seth: Hey, Lust noch was zu machen?
Rachel: Klar, können wir.
Seth: Dann komm runter.

Verwundert schaute ich aus meinem Fenster und entdeckte Seth auf der kleinen Lichtung vor unserer Veranda stehen. Ich musste grinsen.
Ich sagte Dad bescheid, dass ich schnell draußen war und empfing Seth dann schließlich auf der Veranda.
Er umarmte mich zur Begrüßung.
"Hey, alles gut bei dir?", er grinste mir entgegen.
"Na klar, bei dir?"
"Natürlich. Was möchtest du eigentlich machen?"
"Naja, du bist ja einfach so vor meiner Tür aufgetaucht. Ich nehme an du bist nicht ohne einen Plan hergekommen."
"Doch, eigentlich schon", Seth schaute verlegen auf den Boden. "Ich wollte dich eigentlich nur sehen."
Verwundert schaute ich ihn an "Oh, na das freut mich"
"Wenn du willst können wir etwas im Wald spazieren gehen", Seth lächelte mir zu.
Ich schaute zum Himmel.
"Aber es wird doch bald dunkel"
"Keine Angst, Rachel. Ich beschütze dich."

Mysterious As The Dark Side Of The MoonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt