Teil 17

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Nach einigen Minuten in denen wir am Strand entlanggelaufen waren und weiteren Minuten, die wir durch den Wald gehen mussten, kamen wir schließlich an dem Haus meines Onkels, Billy Black an.
Als wir aus dem Wald austraten, kamen wir an eine Wiese, die sich über mehrere Meter weit erstreckte. Mitten auf dieser Wiese Stand das Haus. Dahinter, und somit am Ende der Wiese, grenzte die Straße.
Vor dem Haus war schon ein Stapel Holz für das Lagerfeuer zu sehen und es waren sogar schon einige Leute dort. Unter ihnen erkannte ich meinen Onkel Billy. Als er mich sah, kam er direkt auf uns zu gerollt, mein Onkel saß nämlich im Rollstuhl.
"Hallo Rachel, es ist so schön dich zu sehen. Komm, gib deinem alten Onkel eine Umarmung."
Ich musste lachen: "Aber selbstverständlich."
Ich beugte mich also nach unten und gab ihm eine lange Umarmung.
Danach führte er uns zu den anderen. Darunter waren Harry und Sue Clearwater, natürlich Henry Uley und noch ein paar weitere Freunde meines Vaters. Ich begrüßte Harry und Sue und unterhielt mich schließlich noch mit meinem Onkel.
Er fragte mich wie es war wieder in La Push zu sein, wie lange ich genau vorhatte zu bleiben und, wie sollte es anders sein, was ich danach machen würde.
Als sich der Tag dem Ende zuneigte und es schließlich anfing zu dämmern, wurde das Lagefeuer angezündet.
"Rachel, du kannst dich schonmal ans Lagerfeuer setzten. Und keine Sorge, es wird bestimmt nicht langweilig für dich. Jakob und seine Freunde kommen auch bald.", wandte sich mein Onkel noch einmal an mich, bevor er davonrollte um noch ein paar Sachen aus dem Haus zu holen. Ich befolgte zwar seinen Rat, konnte seine letzten Worte an mich jedoch nicht vergessen. Jakob und seine Freunde?
Wenn mich nicht alles täuschte hatte Jakob nicht besonders viele Freunde. Naja, außer seine Gang.
Und noch bevor ich mir mehr Gedanken darüber zerbrechen konnte wie viele Freunde mein Cousin noch haben könnte, wurde es Richtung Waldrand lauter.
Es trat mein Cousin, begleitet von dem Rest der La Push-Gang, aus dem Schatten des Waldes hervor und ging auf uns zu.
Die einzige Person über die ich mich einigermaßen freuen konnte zu sehen war Seth. Dieser bemerkte mich natürlich sofort und kam direkt auf mich zu. Er zog mich in eine stürmische Umarmung. Etwas überrascht von seiner Reaktion, umarmte ich ihn aber schließlich doch zurück.
"Hey Rachel, ich wusste gar nicht, dass du kommen würdest."
"Ja das hatte ich auch eigentlich nicht vor. Henry hat uns spontan eingeladen."
"Naja, es ist auf jeden Fall schön dich zu sehen."
"Danke, es ist auch schön dich zu sehen."
Ich begrüßte dann noch kurz Jakob und Leah, bevor ich mich wieder an meinen alten Platz am Lagerfeuer setzte. Seth kam auf mich zu.
"Darf ich mich zu dir setzten?", fragte er mich etwas schüchtern.
"Ja klar, gerne."
Nach ein paar Minuten hatten sich alle ans Lagerfeuer gesetzt und Billy fing an eine Geschichte zu erzählen. Es war viel mehr eine Art Legende oder Sage als eine Geschichte. So eine wie sie mir mein Vater früher immer erzählte. Ich lauschte also gespannt.
In der Sage ging es um zwei Liebende. Der Junge war ein Gestaltwandler, das Mädchen eine Göttin. Beide wussten von ihrer Herkunft und der Tatsache, dass es ihnen verboten war sich ineinander zu verlieben, da sie unterschiedlicher Abstammung waren. Trotz all der Hindernisse und Verbote verliebten sie sich ineinander, denn sie dachten sie könnten ihre menschliche Form beibehalten. Jede Nacht trafen sie sich auf einem Hügel im Wald um miteinander sein zu können.
Doch als die Jahre vergingen und die beiden älter wurden, mussten sie sich ihrem Schicksal stellen. Der Junge, dessen wahre Form die eines Wolfes war, verwandelte sich. Und das Mädchen, dessen Abstammung göttlich war, musste sich von ihrer Zeit auf der Erde verabschieden, da sie die Göttin des Mondes wurde.
Doch die beiden Liebenden konnten einander nicht vergessen. Und so weinte das Mädchen, das nun als Göttin im Himmel war, jeden Tag um ihren Liebsten, und lies es auf der Erde Regnen. Der Junge kehrte jeden Abend, in Form eines Wolfes, an den Hügel zurück und heulte um eine Liebe, die für ihn unerreichbar war.
So erklärten sich die Indianer also warum Wölfe den Mond anheulen.
Ich war so gefesselt von der Geschichte, dass ich nicht merkte wie ich beobachtet wurde. Ich bemerkte jedoch wie ich immer hungriger wurde und ging zum Buffet, welches mein Onkel angerichtet hatte, um mir etwas zum Essen zu holen.
Ich wollte gerade wieder zurückgehen als sich jemand neben mich stellte.
"Und, hat dir die Geschichte gefallen?"

Mysterious As The Dark Side Of The MoonWhere stories live. Discover now