Kapitel 25

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Wie erwartet, wartete Marco vor der Haustür und als er mich sah, lief er direkt auf mich zu. Ich freute mich unglaublich ihn zu sehen, weshalb ich ihm auch gleich glücklich um den Hals fiel.

"Danke für deine süße Sms heute Morgen", flüsterte ich während wir uns immer noch umarmten.

"Dafür musst du dich doch nicht bedanken, Schatz", erwiederte er und löste sich aus der Umarmung, um mich anzuschauen. Ich lächelte ihn an und küsste ihn sanft auf seine weichen Lippen. "Wann fahren wir eigentlich?", fragte Marco, nachdem wir uns gelöst hatten. "Jetzt", antwortete ich und lief nochmal in das Haus, um mich von meinem Vater zu verabschieden und meine Tasche zu holen.

"Tschüss", sagte ich und gab meinem Vater einen Kuss auf die Backe und griff nach meiner Tasche, mit den Klamotten für die Beerdigung. "Tschau, bis Morgen", grinste er und verschwand mit seiner Kaffeetasse aus dem Wohnzimmer.

Auch ich wendete mich wieder an Marco aber gerade als wir die Haustür schließen wollten rief mein Vater nochmal was. "Achja Marco, langsam fahren", lachte er. "Jaa Jürgen", rief Marco mit einem schiefen Grinsen im Gesicht zurück.

Man konnte meinen Vater erneut lachen hören, bis die Tür dann schließlich ins Schloss gefallen war.

"Leute wolltet ihr nicht eigentlich auf mich warten", lachte Lara, die die Beifahrertür gerade aufgemacht hatte und mich erwartungsvoll anblickte. "Sorry, das haben wir ganz vergessen. Steig ein", erwiederte Marco und deutete auf die Rückbank. Lara trug immer noch Grücken aber war sehr, sehr schick in schwarz gekleidet.

Die Autofahrt verlief ganz normal, da wir ja nicht Leo oder Moritz dabei hatten. Wenn die beiden dabei gewesen wären, wär die Autofahrt ganz sicher nicht entspannt gewessen.

"Wir sind da", sagte Marco und der Wagen stoppte vor dem Haus meiner Mum, da ich mich ja noch etwas schick machen wollte. Denn so konnte ich sicher nicht gehen. Schon gar nicht auf eine Beerdigung...

Als ich klingelte wurde ich dann doch etwas nervös, da ich meine Mutter ja schon längere Zeit nicht mehr gesehen hatte und die Marco ja noch gar nicht kannte. Na gut aus dem Fernseh ja, aber Privat und schon gar nicht als mein Freund kannte sie ihn nicht.

Ich lächelte einmal zu Marco und zu Lara, aber dann ging auch schon die Tür auf und ein freudiges Gesicht meiner Mutter schaute zu mir. "Hey", lächelte ich und umarmte die feste. "Hallo", sagte sie auch und blickte nachdem wir uns gelöst hatten zu Marco. Lara kannte sie bereits, weswegen sie sie auch umarmte.

Als sie dann schließlich Marco sah, wirkte sie etwas irritiert.

"Ähm Mama ich muss dir noch jemanden vorstellen...das ist Marco...mein Freund", lächelte ich und verschränkte meine Finger in Marco's.

Meine Mutter fing an zu lächeln.

"Hi Marco", sagte sie und gab ihm die Hand. "Hallo", erwiederte Marco srahlend und wirkte zudem etwas erleichtert.

Meine Mutter bat uns rein und brachte und auch gleich Wasser und ein paar Cookies.

Während Lara, Marco und meine Mum sich etwas unterhielten, lief ich in das Bad, un mich fertig zumachen. Ich zog mir ein schwarzes Kleid an, mit hohen, schwarzen Schuhen. Meine Haare ließ ich so wie sie waren aber ging mit dem Lockenstab erneut darüber. Nun waren meine Haare leicht gelockt und ich endlich fertig. "Okay bin fertig", sagte ich und setzte mich auf einen Stuhl.

"Können wir dann, denn sonst sind wir zu spät", meinte Lara. "Ja", erwiederten Marco und ich fast zeitgleich. Ich verabschiedete mich noch von meiner Mutter und schon fuhren wir zu dem Friedhof. Schon viele waren anwesend auch von meinen früheren Schul Freunden.

"Hey Em, schön dich mal wieder zu sehen", sagte Basti, mein damals bester Freund. "Oh hi Basti", antwortete ich und umarmte ihn. "Achja das ist Marco mein Freund", lächelte ich.

"Hi", meinte Felix freundlich und gab Marco einen Handschlag, wie Jungs das halt so machen.

Aber dann war es so weit...die Särge und der Pastor kamen schon. Als ich das sah bekam ich erst einmal einen dicken Kloß in den Hals und konnte nicht mehr viel sagen. Ich starrte wie verhext darauf und hatte schon leichte Tränen. Auch Lara neben mir wirkte gefasst, denn auch ihr ist das sprechen deutlich vergangen. Marco, der neben mir stand hatte es anscheined gemerkt, denn langsam legte er seinen Arm um mich und streichelte sanft über meine Schulter. Mein Blick wanderte vom Sarg zu ihm, ich schaute ihn mit feuchten Augen an, aber auch nicht lange, denn dann wanderte mein Blick wieder ab von Marco zurück zum Sarg. Marco zog mich an seinen Körper, wo ich jetzt auch langsam meinen Kopf an seine Schulter lehnte. Mit der Zeit wurde mir im Kopf alles klarer. Sie waren tot! TOT! Das heißst ich sehe sie nie, niemals wieder! Meine Tränenen konnte ich jetzt einfach nicht mehr zurück halten und ich fing an zu weinen. Marco zog mich sofort in eine gefühlsvolle und auch tröstende Umarmung. Der Pastor war schon längst ein Stück weiter weg, jetzt standen hier alleine Marco und ich. Lara war mit Felix schon vorgegangen.

"Süße, alles wird gut", flüsterte Marco und gab mir einen Kuss auf die Stirn. Einfach nur die Nähe zu Marco konnte mich minimal beruhigen. "Komm wir gehen jetzt langsam mal zum Grab", meinte er. Ich konnte immer noch nichts sagen...so mitgenohmen war ich. Der Tag der Beerdigung ist einfach der schlimmste, der Tag an dem man alles, wirklich alles richtig realisiert. Ich hatte es zwar schon im Krankenhaus realisiert, doch jetzt wurde mir es noch viel klarer. Alle Gefühle kamen an diesem Tag hoch. Einfach alle.

Ich war einfach froh Marco dabei zu haben, der mich beruhigen konnte.

"Emma", fragte er leise.

"Mhm", erwiederte ich etwas abwesend und noch halb in Gedanken.

"Gehen wir zum Grab", sagte er leise.

"Ja", antwortete ich. Marco hatte wieder seinen Arm um mich gelegt und so liefen wir zum Grab wo schon die ganzen Leute drum herum versammelt standen. Immer noch befand sich der dicke Kloß in meinem Hals, der mich nicht gerade sonderlich viel sprechen ließ. Einfach dieses Gefühl das sie wirklich tot waren, schockte mich.

Ich war einfach zu sehr in den Gedanken versunken, das ich weder die Gebete oder Vorlesungen des Pastor's wahrnahm, noch das Lara gerade richtig doll weinte.

Erst als Lara mir in die Arme fiel, konnte ich endlich wieder alles um mich herum wahrnehmen. Der Sarg von Lisa wurde gerade heruntergelassen und ich umarmte fest Lara. Auch ich fing wieder an zu weinen. Auch bei Sina's Sarg mussten wir weinen. Nachdem alle Leute geganen waren blieben nur noch Lara, Marco & ich vor den Gräbern stehen.

Ich hatte bestimmt knallrote Augen und sah schrecklich aus aber dies alles war mir in diesem Augenblick egal.

"Ich lass euch 2 mal alleine", meinte Marco und setzte sich etwas weiter weg auf eine Bank. Lara und ich blieben schweigend vor dem Grab stehen und ich spührte wie es langsam began zu regnen. Die feuchten Regentropfen fielen auf meine Haut und ich bekam Gänsehaut. "Ich hab das jetzt alles erst realisiert", schluchtzte Lara. "Ja ich auch! Ich hab die ganze Zeit auch die Bildef vor Augen, was wir alles zusammen durchgemacht haben", sagte ich und umarmte Lara. Jetzt standen wir einfach im warmen Sommerregen, weinten und dachten nach.

Das Leben als Tochter von Jürgen Klopp (Marco Reus FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt