34. Teil

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"Brauchst du jemand zum Reden?", frage ich vorsichtig und so leise, dass uns niemand hört. Er nickt. "Dann komm ich später bei dir vorbei, Christo ist sowieso bei Lena hab ich mitbekommen", entgegne ich ihm. Er nickt wieder. Dann widme ich mich meinem Essen und räume anschließend den Teller weg. "Was machen wir jetzt noch?", will Sarah wissen. "Lena und ich wollten noch zu der Bar am Strand", entgegnet Christo mit einem Blick, wo sicher ist, dass er ungestört sein will. "Christian und ich schauen heute Abend nen Film", antworte ich dann schließlich und Christian schaut mich dankbar an. Roman ist kurz irritiert, aber scheint es dann zu akzeptieren "dann macht heute jeder was für sich, morgen Abend können wir ja mal schauen was auf Ibiza so abgeht", schlägt er vor und wir stimmen ihm zu. Morgen wird es dann bestimmt sowieso wieder entspannter, wenn wir nur noch zu sechst sind. Ich habe nichts gegen Sarahs Freundinnen, aber wir sind nicht wir selbst, vor allem Christian nicht.
Wieder oben in den Hotelzimmern, schnappe ich mir mein Laptop und ein paar DVDs. "Ich geh mal zu Christian nach nebenan", sage ich kurz und ziehe dann die Tür hinter mir zu. Bei Christian klopfe ich an, der mich sofort rein lässt und mich auf sein Bett sitzen lässt. Wir suchen eine DVD aus und starten dann den Film, währendessen wir Schokolade und Chips essen. "Ich bin froh, dass ich dich hab", meint Christian plötzlich "aber sag mal, was ist los", frage ich ihn. "Ich weiß, ich bin 18 Jahre alt und eigentlich schon erwachsen und es war meine Entscheidung nach Dortmund zu gehen und meine Eltern...meine Familie zu verlassen...aber...es fällt mir schwer. Ich vermisse sie, vor allem wenn ich allein bin. Ich mag Christo, wirklich, aber er hat mich die Tage komplett allein gelassen und war bei Lena. Da fühlt man sich einfach einsam", erklärt er mir. "Das tut mir leid, hättest du was gesagt hättest du bestimmt mit mir und Roman was unternehmen können", entschuldige ich mich, aber Christian winkt ab. "Nein, das mit dir und Roman soll endlich was werden, da störe ich nicht. Aber ich komme mir manchmal blöd vor. Ich hab keine Freundin, will ich ehrlich gesagt auch nicht, ich bin noch relativ jung, zu jung dazu. Aber manchmal fehlt mir einfach jemand", gibt er zu. "Kann ich echt verstehen, bevor ich euch alle kennengelernt habe, hatte ich nur Christo und Sophie, die in Köln wohnt. Nur wegen dir kenne ich jetzt ein paar und nur dank dir hab ich Roman kennengelernt. Ich verdanke dir so viel und bin auch echt immer für dich da", lächle ich "das weiß ich, aber es ist immer noch was anderes. Und ich weiß nicht wie Roman das sieht, wenn ihr dann mal zusammen seid und du dich mit mir allein rumtreibst", meint Christian "der wird da nichts sagen. Roman mag dich und Roman macht sich Sorgen um dich, weil du so still bist und so traurig schaust. Glaub mir, er wäre der letzte, der mir sowas verbieten würde und ich lasse mir von meinem Freund auch nicht verbieten, mit meinen Freunden etwas zu machen. Du bist wie ein Bruder für mich und das wirst du immer bleiben", sage ich entschieden. Christian lacht nur und umarmt mich.
"Ich geh mal wieder rüber zu mir, sag Bescheid wenn was ist", sage ich schließlich, nachdem der Film zu Ende ist, und umarme ihn nochmal. Zurück in meinem Hotelzimmer kann ich sehen, dass Sarah und Jule nicht da sind, Roman müsste also allein sein. Ich kann ihn weder im Bett noch auf dem Balkon finden, also ist er vielleicht auch nicht da. Ich öffne das Badezimmer der Jungs um sicher zu gehen, dass ihm nichts passiert ist und finde dort auch Roman - komplett ohne Klamotten steht er geschockt vor mir und starrt mich an.

Das Fangirl (Roman Bürki FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt