30. Teil

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"Scheint als würde er fest stecken", meint Roman genervt und drückt auf die Klingel. "Wir stecken fest, kann uns jemand rausholen?", ruft Roman in die Sprechanlage. "Hilfe ist unterwegs", ertönt eine Stimme. Ich setze mich auf den Boden und schaue auf mein Handy - kein Empfang, aber war irgendwie klar. Roman setzt sich auf die andere Seite des Aufzugs und schaut auch in sein Handy. "Was machst du da? Du hast mit Sicherheit genauso wenig Empfang wie ich, dann können wir uns auch unterhalten", sage ich "wieso sollte ich mich mit dir unterhalten?", fragt er. Gut, dann nicht. Dann schaue ich jetzt eben genauso trotzig in mein Handy.
Nach 10 Minuten ist mir das alles zu blöd. Ich lehne meinen Kopf an die Wand und versuche zu schlafen, was mir natürlich nicht gelingt, die Wand ist viel zu hart. "Du kannst auch rüber kommen und dich an meine Schulter lehnen, die wird bequemer sein als die Wand hier", schlägt Roman vor. Ist das jetzt sein ernst?! "Ich dachte du willst dich nicht mit mir unterhalten", sage ich "naja, ich denke nicht, dass wir vor Morgen Hilfe bekommen, irgendwie müssen wir miteinander klar kommen", meint er knapp. Das war zwar nicht unbedingt das, was ich hören wollte, aber es stimmt irgendwie. Ich rutsche also ein Stück rüber zu ihm und lehne meinen Kopf gegen seine Schulter. Er legt daraufhin seinen Kopf auf meinen und summt irgendwas. "Was tust du da?", frage ich leicht lachend "singen", gibt er ebenso lachend zurück. "Du Vici, hör mal", fängt er an "Roman lass es. Du willst wohl nichts mehr mit mir zu tun haben und brauchst dich hier jetzt für nichts rechtfertigen. Es ist in Ordnung, nur hättest du mir das einfach anders sagen können als sich nicht mehr zu melden, sowas ist gemein. Ich habe mir echt irgendwie Hoffnungen gemacht", gebe ich zu. "Was? Nein, so ist es nicht", meint er und hebt seinen Kopf. "Dann solltest du mir vielleicht mal erklären, wieso du dich bei mir nicht einmal gemeldet hast. Wieso du immer wieder andere gefragt hast, wie es mir geht und was ich so mache aber kein mal mich besucht hast nachdem ich Zuhause war. Wieso du, wenn wir mit den anderen weg waren, die ganze Zeit nur auf dein Handy fixiert warst und glaub mir, das ist nicht nur mir aufgefallen. Du wunderst dich, dass ich dir keine Aufmerksamkeit mehr schenke? Ich schließe so langsam ab mit dir. Ich will mich nicht länger verarschen oder hin halten lassen. Vor meinem Unfall warst du bei mir und wir haben gemeinsam beschlossen, dass wir uns treffen wollen und uns schreiben und alles. Ok, dann kam der Unfall. Du warst trotzdem oft im Krankenhaus und hast mich besucht, auch allein. Und seit ich entlassen wurde und Zuhause bin, meldest du dich nicht mehr. Ich denke, dass es eindeutig ist. Du hast entweder jemand kennengelernt oder ich bin anders als du dir erhofft hast. Aber sich einfach nicht mehr melden, sowas macht man nicht. Ein 'Hei Vici, ich glaube das mit uns wird nichts' oder sonst was wäre fair gewesen", sage ich und rutsche jetzt auch wieder ein Stück weg von ihm. Bevor Roman auch nur ein weiteres Wort sagen konnte, öffnen sich die Türen des Aufzugs...

Das Fangirl (Roman Bürki FF)Where stories live. Discover now