Samantha Cullen | Twilight - FF

Ich kaue Kaugummi!

"Bella jetzt beruhige dich mal!", seufzte ich, als sie die ganze Zeit nervös rumhibbelte und es mir unmöglich war ihr das Kleid anzuziehen. "Ich bin so aufgeregt!", jammerte sie und das schon seit einer halben Stunde.

"Das sind wir alle, aber du wirst es gleich mit Alice zu tun bekommen, wenn du das Kleid noch immer nicht an hast." Geschlagen versteifte sie sich und ich konnte ihr den feinen weißen Stoff überziehen. Das Kleid passte perfekt. Ein Grinsen huschte über ihr Gesicht, als sie an sich herunter blickte.

Sofort kreischte eine Frau - Bellas Mutter schätzungsweise - laut auf. "Oh Schatz, du siehst so bezaubernd aus!", rief sie und stürmte auf ihre Tochter zu. Lächelnd stand ich neben ihnen. "Ich bin Renee.", stellte sie sich mir vor. "Sam.", erwiderte ich und drückte ihre Hand.

"Woher kennt ihr euch?", frage sie. "Ich bin das neuste Familienmitglied der Cullens.", erklärte ich und sie nickte. "Bella, ich überlasse dich jetzt deinem Vater. Aber ich sitze in der ersten Reihe, okay?" Ihre Tochter nickte gezwungen.

Unten ertönte das Klavierspiel von Rose, was bedeutete, dass es gleich beginnen würde. Schnell eilte ich auf meinen Platz und sah zu, wie Bella und Charlie nervös durch den Gang zum Altar liefen. Sie sah einfach unglaublich hübsch aus.

Als sie Edward erblickte begann ihr Licht zu strahlen und auch Edwards hellte sich auf. Bei der Zeremonie wirkten beide eher abwesend. Sie verloren sich keinen Moment aus den Augen und lächelten ununterbrochen. "Wäre das nicht lustig, wenn sie ihren Einsatz verpasst?", fragte Emmett leise. "Kannst du nicht einmal ernst bleiben?", lachte ich und er schüttelte vehement den Kopf.

--- "Hi.", sagte jemand hinter mir und ich erblickte das Gesicht eines jungen Mannes mit gebräunter Haut und dunklem Haar. "Bist du die neue Cullen?", fragte er lächelnd. Ein beißender Geruch stieg mir in die Nase. Werwolf!

Höflich schüttelte ich seine Hand. "Ja. Ich bin Sam.", presste ich hervor. "Ich bin Seth." Süßer Name. Ändert aber nichts daran, dass er stinkt. "Du gewöhnst dich dran...", meinte er plötzlich. "Woran?" Grinsend schüttelte er den Kopf. "An den Geruch."

"Du weißt also... ", begann ich. "Dass du ein Vampir bist? Ja. Und du weißt, dass ich ein Werwolf bin.", lächelte er. Ich nickte. "Ich habe es mir... gedacht?", meinte ich mit fragenden Unterton. Er lachte. "Ich weiß, dass wir für euch nicht so sonderlich angenehm sind. Vor allem was den Geruch betrifft."

Ich nickte. "Ja, ist nicht ganz so schön. Aber auszuhalten." Er lächelte wieder. "Sie haben einen eingeladen!", hörte ich eine weibliche Stimme, als gerade ein Mann im Rollstuhl zu uns kam. Eine blonde Frau schaute uns böse an, ihr Licht verdunkelte sich. Sofort nahm auch das von Seth ab und er sah betreten so Boden.

"Was hat sie?", fragte ich. "Wir haben ihren Gefährten getötet. Aber nur weil er Bella umbringen wollte.", erklärte er. Ich nickte. Der Mann schaute mich durchdringlich an. "Ehm...Ich bin Sam.", stellte ich mich vor. "Billy Black."

---

Mit einem Schnipsen meinerseits gingen alle Lichter an, da es begann dunkel zu werden. Bella und Edward waren gerade noch einmal im Haus verschwunden und ich hielt Ausschau nach Seth, doch er war verschwunden. Der Junge war mir wirklich sympathisch geworden.

"Zu wem gehörst du?", fragte mich ein dunkelhaariges Mädchen mit Brille. "Zu den Cullens. Ich bin Sam.", stellte ich mich zum gefühlten tausendsten Mal vor. "Angela. Ich bin eine Freundin von Bella. Bist du neu in der Familie?" Ich nickte. "Ja, bin ich. Aber ich kannte Dr Cullen schon früher."

Sie nickte. Da kam das frisch getraute Ehepaar auch schon und sie wurden von Applaus umgeben. Das Kleid sah sehr schön an ihr aus.

Als das Auto wegfuhr waren alle erst mal ruhig, doch nur wenige Augenblicke später begann die Party. Laute Musik ertönte aus den riesigen Boxen und die ganze Menge tanzte. Man sah genau, bei wem es sich um einen Vampir handelte, da sie sich deutlich eleganter bewegten.

Immer mal wieder wurde ein leises Lied gespielt. So wie auch jetzt. "Lust zu tanzen?", hörte ich ein bekannte Stimme. Lächelnd drehte ich mich um und Seth stand wieder vor mir. "Klar.", sagte ich und legte meine Arme um seinen Nacken. Seine Hände ruhten an meiner Taille. "Wie kommt es, dass du nichts gegen Vampire hast?", fragte ich ihn neugierig.

Er zuckte nur mit den Schultern. "Ich denke einfach, dass es nichts bringt sich zu hassen. Und außerdem sind die meisten Vampire auch ganz nett. So wie du zum Beispiel. Und Dr Cullen ist auch immer sehr freundlich uns gegenüber.", erklärte er.

Ich nickte. "Woher kennst du ihn eigentlich?", fragte er nun. "Ich habe ihn vor etwa hundert Jahren in Alaska kennengelernt.", erzählte ich und er riss die Augen auf. "Wie alt bist du denn dann?" Die Musik wurde langsam leiser. "Etwa vierhundert.", sagte ich unbeeindruckt.

"Also dafür, dass du soo alt bist, siehst du aber noch echt gut aus.", sagte er etwas zu laut, denn alle um uns schauten uns verwundert an. "Danke... ich bin ein Vampir. Das ist so.", lachte ich, nachdem wir wieder unbeobachtet waren.

Das Lied endete. Und zwar genau in dem Moment, in dem das Buffet eröffnet wurde. "Entschuldigst du mich?", fragte er und, als ich lächelnd nickte stürmte er zum Essen. Lachend ging ich zu Emmett, der etwas bedröppelt dreinschaute. 

"Alles okay bei dir?", fragte ich und er zog die Augenbrauen noch weiter zusammen. "Rose, Esme und Alice wollen dich in den Männerfreien Urlaub mitnehmen.", schmollte er. "Und du tanzt mit einem Wolf.", fügte er schnaubend hinzu.

"Ich werde da aber ganz sicher nicht mitfahren. Und Seth ist echt nett." Grinsend schaute er mich wieder an. "Du willst nicht mit? Jaaaaa!" Er sprang herum, wie ein kleines Kind. "Wow. Ganz ruhig.", lachte ich und tätschelte ihm den Kopf, was schon ziemlich bescheuert aussehen musste, da er viel größer war als ich. 

"Ich habe gehört, dass du nicht mitkommen willst? Warum?", zischte Alice beleidigt. "Alice, bitte. Ich brauch einfach ein bisschen Zeit, um mich an das alles zu gewöhnen. Und ich kann es nicht ertragen noch einmal shoppen zu gehen.", quengelte ich und sie seufzte.

"Aber nächstes Jahr kommst du mit. Ich werde Bella nämlich auch dazu zwingen.", sagte sie bestimmt, machte auf dem Absatz kehrt und verschwand wieder. "Das ging ja einfach.", bemerkte Emmett erstaunt. "Ja, ich konnte mich schon damals gut durchsetzen.", erzählte ich.

Aus der Tasche meines Cardigans holte ich eine Packung Kaugummi heraus und schob mir den Streifen in den Mund. Er verzog angewidert das Gesicht. "Du nimmst Menschennahrung zu dir? Widerlich!" 

Lachend schüttelte ich den Kopf. "Kaugummi schmeckt gar nicht so schlecht.", meinte ich und bot ihm einen an. Zögernd nahm er ihn und kaute ein paar Mal darauf herum. "Und es gibt auch kein böses Wiedersehen, da ja nichts verdaut werden muss."

"Rose!", rief Emmett strahlend. "Was denn?", fragte sie verwundert. "Ich kaue Kaugummi!", prahlte er, wie ein kleines Kind - schon wieder - und öffnete seinen Mund. "Ehm, toll?", lachte sie und verließ uns kopfschüttelnd wieder. 

"Dein Kleiner kann ganz schön was verdrücken.", meinte er und deutete zu Seth, der sich - glaube ich - gerade den viertel Teller vollschaufelte. "Ja, das kann er. Und er ist nicht mein Kleider, Emmett. Er ist ein Freund.", wies ich ihn zurecht.

Langsam gingen die ersten Gäste und wir mussten jetzt alles aufräumen, während Bella vor Brasilien ihre Ehe genoss. Seufzend räumte ich die letzten Gläser in die Spülmaschine und schaltete sie an. "Und dafür ist eine Küche auch nützlich.", kam es wieder von Alice.

Ich murmelte nur ein Mhm und wusch mir die Hände. "Machst du draußen noch die Lichter aus?", fragte sie nun und nickte. Allerdings war ich zu faul jetzt irgendeine Bewegung auszuführen und sie erloschen komplett unspektarkulär.