23 - movie

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Es war schließlich Samstag, als ich aus dem Krankenhaus entlassen wurde. Ein Tag länger als geplant, da mich gestern starke Kopfschmerzen heimgesucht hatten, die meinem Arzt Sorge bereitet hatten. Aber nun war der Heilungsprozess bald abgeschlossen und Liam hatte mich aus dem Krankenhaus abgeholt. Besucht hatte mich Louis nicht und es verletzte mich schon, da er aufgrund von Zayn, welcher mich übrigens mit Liam auch besucht hatte, Bescheid wusste. Aber was hatte ich schon erwartet? Das er mit tausend roten Rosen ankommt, sich für seinen Ausraster entschuldigt und mit mir auf einem weißen Pferd in Richtung Sonnenuntergang reitet?

Wahrscheinlich war ich derjenige, der sich entschuldigen sollte, aber heute nicht. Heute würde ich mich mit Alex treffen, wie versprochen. Ich hatte ihm seinen Ausrutscher, oder wie man das nun nennen sollte, nicht verziehen, aber ich konnte damit leben. Ich liebe Alex nicht, hab ich wahrscheinlich nie, sondern es war eher so eine Art verknallt sein. Ich war verliebt in das Gefühl, was er mir gab, die Sicherheit und das Wohltuen wenn wir kuschelten. Pünktlich gegen Nachmittag holte mein Ex-Freund mich ab und in seinem Auto fuhren wir in die Innenstadt. Dort angekommen liefen wir zum Kino, wobei Alex eine Hand auf meinen Rücken legte. Ich ließ es zu, da ich es als rein freundschaftliche Geste verstand.

,,Also, welchen Film möchtest du gucken?" Fragte mich Alex, als wir uns an der Kasse für die Tickets anstellten. ,,Mir egal, worauf hättest du denn Lust?" Fragte ich und schaute zu dem Braunhaarigen auf, der etwas größer war, als ich. ,,Ich denke, auf etwas romantisches. Wie wäre es mit 'Die Schöne und das Biest'?" Ich konnte es nicht verhindern, dass meine Augen dabei strahlten und ich schnell grinsend nickte. ,,Wie damals", schmunzelte Alex und bezahlte die Karten. Dann holten wir uns noch eine große Tüte Popcorn und gingen dann in den Kinosaal, wo bereits die Werbung lief. Es gab die typischen Kinosessel, aber in den letzten beiden Reihen außerdem immer zweier Sitze, die nicht durch eine Lehne getrennt waren. Das waren so die Sitze für die Pärchen und genau auf die steuerte Alex zu.

Ich folgte Alex einfach, da ich mich nicht mit ihm streiten wollte und wie sollte ich auch schon erklären, dass ich nicht mit ihm auf so einem Sitz sitzen möchte? Ich war Single, auch wenn ich lieber mit Louis zusammen wäre, aber leider scheint er im Moment noch nicht offen für diese partnerschaftlichen Dinge. Louis. Dieser heiße Kerl verlässt einfach nicht meine Gedanken. Auch wenn wir nicht gekuschelt hatten, hatte er mich immer sicher und gut fühlen lassen. Ich war ihm vom Anfang an verfallen gewesen und ich hasse es, dass er mich so schwach macht. Andererseits bin ich zu hoher Wahrscheinlichkeit in ihn verliebt und genieße es einfach, wenn ich in seiner Nähe bin. Ich möchte am liebsten immer seine Anwesenheit spüren.

Ich wurde in die Realität zurück gezogen, als Alex etwas näher an mich ranrückte und eine Hand auf meinem Oberschenkel platzierte. Ich lächelte ihn müde an und wollte einfach nur noch aus dieser Situation raus. Nur wusste ich nicht wie, schließlich wollte ich Alex nicht mehr weh tun, als er mir weh getan hatte. ,,Harry?" ,,Mhm?" ,,Es tut mir alles immer noch so schrecklich leid. Und ich liebe dich immernoch und würde es so gern nochmal mit dir versuchen. Ich kann verstehen, wenn du Zeit brauchst, um mir wieder zu vertrauen. Aber bitte, nimm mich zurück." Das der Junge, der mich aufs grausamste verletzt und verlassen hatte, mich jetzt so anflehte, ertrug ich nicht. Was denkt er eigentlich, wie schnell Wunden heilen? ,,Alex, ich..-", begann ich, fand jedoch einfach keine Worte. ,,Tut mir leid", war das einzige was ich herausbrachte, bevor ich aus dem Kinosaal flüchtete.

Alex lief mir nur leider hinterher und verfolgte mich bis nach draußen. ,,Warte! Harry, bitte!" Sein verzweifeltes Rufen ließ mich anhalten. Langsam drehte ich um und erschrak, als ich die Tränen auf seinen Wangen sah. ,,Ich liebe dich doch noch." Hauchte er und blickte mich so ehrlich an, dass es sich in meinem Herzen zusammenzog. Mir war es unangenehm, dass sich so viele Leute zu uns umdrehten und wohl meine Antwort hören wollten. Aber was sollte ich schon sagen, ohne ihn zu verletzen? Tut mir leid, ich liebe jemand anderen? Du bist ein Arsch, weil du mich betrogen hast und jetzt immernoch nicht auf meine Gefühle achtest?

Ich war einfach nur erschöpft, mein Kopf tat wieder weh und ich wollte einfach nur zu Louis. Ich will in seinen Armen liegen und von ihm hören, dass alles gut wird. Ich will seine Nähe spüren und wissen, dass er da ist. Ich will wissen, was er für mich empfindet, aber am ehesten will ich einfach nur erstmal bei ihm sein. Auch mir traten nun Tränen in die Augen und langsam machte ich einen Schritt auf Alex zu. Ich hob meine Hände, um ihm die Tränen von den Wangen zu wischen. ,,Es tut mir so schrecklich leid, aber ich kann das einfach nicht. Das mit uns sollte wohl einfach nicht sein. Du wirst schon die Richtige Person für dich finden, aber ich bin das ganz sicher nicht." Ich umarmte Alex noch einmal fest, welcher mich nur sprachlos anblickte. ,,Merk dir, du bist mir trotzdem nicht egal", waren meine letzten Worte, bevor ich mich umdrehte und den Weg nach Hause einschlug, allerdings über viele Umwege. Ich brauchte Zeit um nachzudenken.

Wishes to Daddy - larry stylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt