11 - visitation

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Müde rieb ich mir den Schlaf aus den Augen. Warum musste meine Mutter mich auch so früh wecken? Ich schlief ja so schon nicht schlecht genug. Sie meinte, ich solle mich hübsch machen für Louis, um meinen schlechten Eindruck von gestern wieder zu verbessern. Wenn sie nur wüsste, war das einzige was ich dachte, während ich ins Bad schlurfte, um mir die Zähne zu putzen. Wirklich Hunger hatte ich keinen, weshalb ich mich einfach umzog und dann wieder ins Bett legte. Schließlich würde Louis mich erst in einer Stunde abholen.

Doch diese Stunde ging schneller um als gedacht, besonders weil ich noch mit Liam telefonierte, der endlich den Mut gehabt hatte, Zayn zu schreiben, welcher allerdings noch nicht geantwortet hat. Dadurch musste ich meinen besten Freund über eine halbe Stunde beruhigen, während er nur hysterisch herumschrie. Und Liam war sonst nie hysterisch. Wirklich nie. Deshalb war es umso anstrengender, ihn wieder runterzubringen, aber letztlich gelang es mir, sodass ich fünf Minuten bevor Louis mich abholen kam, nochmal meine Haare überprüfte.

Kaum danach klingelte es, weshalb ich die Treppen runter hüpfte. Meine Mutter hatte schon die Tür geöffnet und Louis mit einem Hände schütteln begrüßt. ,,Hallo", meinte ich nur, als mich der Braunhaarige anschaute und schlüpfte dann in meine Schuhe. Ich nahm noch meine Jacke von der Garderobe, bevor ich zu Louis nach draußen ging. ,,Bis später Ma", sagte ich, schloss dann die Tür.

Die Fahrt zu meinem zukünftigen zu Hause verlief ruhig. Ich war aus unerklärlichem Grund ziemlich nervös, mit Louis allein zu sein, denn abgesehen von gestern Abend für vielleicht fünf Minuten, als ich mal kurz in seinem Büro war und dem Abend von Nicks Geburtstag, waren wir nie allein gewesen. Immer war jemand mit anwesend und ich hatte Mut zu sagen, was ich wollte, aber nun sah das etwas anders aus. Ich wusste auch nicht wirklich, was ich über Louis denken sollte, schließlich schien er ziemlich nett und verständnisvoll, aber irgendwas passte nicht. Irgendwas hinderte mich, ihm vollkommen zu vertrauen.

Es dauerte nicht länger als 15 Minuten, dann waren wir angekommen. Ich schnallte mich ab, stieg aus dem Auto und musterte das große Haus vor mir. Es hatte eine schöne Verkleidung aus Ziegelsteinen und zudem ging ein Schornstein aus dem Dach hervor. Die Haustür sperrte Louis auf und ließ mich vor. Ich stand in einem beleuchteten Flur und es roch ziemlich stark nach Farbe. ,,Das Haus wurde für euch nochmal extra neu von innen gestrichen, daher der Geruch", erklärte Louis, als er sah, wie ich meine Nase rümpfte.

Louis begann, mich durch das Haus zu führen und ich musste gestehen, dass mir mein neues zu Hause wirklich gut gefiel. Als wir im Garten standen, staunte ich nicht schlecht, denn der Pool war viel größer, als man es auf dem Bild erahnen konnte. ,,Für Poolpartys oder was ihr sonst an solchen feuchten Plätzen treibt", hatte Louis mit einem Augenzwinkern kommentiert. Ich hatte über seinen kindischen Kommentar nur den Kopf geschüttelt. Im Allgemeinen galt für das gesamte Haus, dass es viel größer war, als auf den Fotos. Auch mein zukünftiges Zimmer gefiel mir sehr gut mit Anbindung zu einem Badezimmer, ganz für mich allein. Das Highlight war die große Fensterbank, die als gemütliche Sitzecke fungierte, so groß wie sie war. Sowas wollte ich schon immer mal haben.

Louis und ich standen mittlerweile in der Küche und redeten ein wenig. ,,Und, ist das Haus jetzt so schlimm?" ,,Nein, es geht mir halt nur ums Prinzip, all die Erinnerungen an meinen Vater." Ich lächelte leicht, als ich an meinen Dad dachte. Darauf ging Louis zum Glück nicht weiter ein, sondern bezog sich auf etwas anderes. ,,Darum bist du also so bockig? Auch gegenüber mir?" ,,Ja, ich denke daran liegts." Entschuldigend zuckte ich mit den Achseln. ,,Dafür sollte man dich mal bestrafen, weißt du das?" Verwirrt zog ich die Augenbrauen zusammen, nach dem diese Worte Louis Mund verlassen hatten.

,,Gott, du bist ja wirklich so unschuldig", grinste Louis, wohl eher zu sich selbst, und drückte mich im nächsten Moment gegen die Wand. Mit großen Augen schaute ich zu ihm hoch. ,,Was meinst du?" ,,Harry, hast du jemals Fifty Shades of Grey gesehen?" Ich schluckte schwer, meine Wangen erfüllte eine unangenehme Wärme. Tatsächlich hatte ich den Film gesehen, als ich einmal alleine zu Hause gewesen war und wenn ich ehrlich sein sollte, hatte ich den Film schon interessant und reizend gefunden. Nur verstand ich nicht, worauf Louis jetzt hinaus wollte. ,,Ich nehme dein Schweigen mal als Ja", hauchte Louis gegen meine Wange und platzierte im nächsten Moment einen Kuss darauf.

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Ich versuche mal, wieder öfters in der Woche zu updaten, solang meine Klausurenphase noch nicht angefangen hat. Hoffe das ist okay xx

Wishes to Daddy - larry stylinsonWhere stories live. Discover now