4 - office

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Die Schule ging schleppend voran an diesem Mittwoch. Aus irgendeinem Grund fühlte sich dieser Tag für mich komisch an. Vielleicht, weil ich nachher unseren Umzug besiegelte, indem ich ins Büro von diesem Louis Tomlinson gehen würde. Ich tat das alles nur noch meiner Mutter zu Liebe. Ich wusste, dass sie selbst noch mit dem Tod meines Vaters zu kämpfen hatte, schließlich waren die beiden, seit sie noch Teenager waren, zusammen. Dagegen brachte Robin mich täglich mit irgendeinem anderen dummen Kommentar auf die Palme. Gestern hatte er was gegen meine Haare, heute das, was ich alles frühstücken würde. Ich weiß echt nicht, ob ich es noch lange aushalte, mit ihm zusammen zu wohnen.

Als es endlich zum Schulschluss klingelte, traf ich mich noch mit Liam, Connor und Nick in der Raucherecke. Die drei rauchten jeweils eine und wir klärten noch einiges für Nicks Party am Freitag. ,,Also wegen mir könnt ihr erst zu mir kommen und dann fahren wir zusammen zur Bar. Könnten uns aber auch dort vor Ort treffen." ,,Ich muss so oder so mit Liam kommen, sonst komme ich als Minderjähriger nicht rein. Unfassbar das ihr schon alle Volljährig seid, beziehungsweise du, Nick, am Freitag. Das ist so unfair." Beschwerte ich mich, worauf die anderen nur lachend den Kopf schüttelten. ,,Also da ich davor noch Boxtraining hab, wäre mir am liebsten, wenn wir uns einfach vor der Bar treffen." Fügte Connor nun hinzu und trat seine Zigarette aus. ,,Geht klar", meinte Nick, nahm seinen letzten Zug und warf seine Zigarette dann ebenfalls auf dem Boden.

Nachdem ich auf mein Handy schaute, um die Uhrzeit zu checken, verabschiedete ich mich von meinen Freunden. Liam begleitete mich noch zur Bushaltestelle und wartete, bis mein Bus ankam. Er selbst war heute mit dem Auto gekommen und er hätte mich sogar zu Louis Büro gefahren, bräuchte sein Vater das Auto nicht gleich, um es in die Werkstatt zu bringen. ,,Bis morgen Harry." ,,Bis morgen Li", noch eine schnelle Umarmung, dann stieg ich in den Bus, richtung Geschäftsbezirk.

Der Bus brauchte ganze 50 Minuten, bis ich etwas außerhalb von Holmes Chapel in einem Stadtteil landete, besetzt von Hochhäusern, gefüllt mit Büroräumen. Ich stieg aus und zog aufgrund des frischen Windes den Reißverschluss meiner Jacke höher. Ich befolgte die Richtungsanweisungen, die meine Mutter mir auf einen Zettel geschrieben hatte, bis ich vor einem großen Bürogebäude stand. Ich trat ein, lief durch die Empfangshalle zu einer Frau, die hinter einem riesigen Marmorschreibtisch saß.  

,,Guten Tag, ich hab einen Termin bei Louis Tomlinson", begrüßte ich die Braunhaarige, worauf sie lächelnd nickte und etwas in ihren Computer eintippte. ,,Ihren Namen einmal bitte." Forderte sie freundlich, den ich ihr daraufhin nannte. ,,Gut, dann bringe ich Sie jetzt zu Mr.Tomlinson." Ich nickte und folgte der Frau in den Fahrstuhl. Schweigend, nur die nervige leise Musik im Hintergrund, fuhren wir in den 5.Stock. Ab da gingen wir einen Gang entlang und machten ganz hinten an der letzten Tür halt. Die Frau klopfte, ehe sie die Tür öffnete. ,,Mr.Tomlinson, ihr 17:00 Uhr Termin ist eingetroffen." Kündigte sie mich an, woraufhin ich eben diesen antworten hörte:,,Ist gut, lassen sie ihn rein." 

Damit machte mir die schlanke Frau Platz, sodass ich eintreten konnte und kaum war das geschehen, verschwand sie wieder und schloss die Tür hinter sich. ,,Hallo Mr.Tomlinson", meinte ich und schüttelte ihm freundlich die Hand. ,,Hey, wie soll ich dich nennen? Siezen oder Dutzen?" Fragte er und schaute mich neugierig an. ,,Einfach Harry." Murmelte ich, fühlte mich unter dem interessierten Blick etwas unwohl. ,,Setz dich doch bitte", meinte er und deutete auf den Stuhl, gegenüber von seinem Platz. ,,Danke", meinte ich und tat genau das.

,,Also, hier ist die Mappe mit allen möglichen Häusern hier in Holmes Chapel. Ich hab versucht auf alle Kriterien zu achten." Louis legte mir die Mappe vor und öffnete sie. Zum Vorschein kamen Abbildungen von Häusern mit kleinen Beschreibungen und viel Information. Skeptisch betrachtete ich das alles. ,,Hey, sind die Häuser so hässlich?" Meinte er und grinste mich an. ,,Nein, nein. Das ist es nicht." Entschuldigend blickte ich Louis an. ,,Schon gut. Ich hab schon vorgestern gemerkt, dass du nicht so Lust auf umziehen hast." Sagte Louis, sein Grinsen wich ihm nicht vom Gesicht. ,,Gut erkannt", entgegenete ich schnippisch, schloss die Mappe und packte sie in meinen Rucksack.

,,Willst du vielleicht etwas trinken?" Fragte Louis im nächsten Moment. ,,Nein danke, ich denk, ich fahr jetzt nach Hause. Umso schneller kann dieser blöde Umzug stattfinden und umso schneller ist er dann vorbei." ,,Darf ich fragen, wieso du nicht umziehen willst?" Der Blauäugige schaut mich besorgt an. ,,Ich denke, dafür kennen wir uns nicht gut genug. Sorry. Ich geh dann jetzt." ,,Klar, versteh ich. Vielleicht sieht man sich ja mal wieder", lächelte Louis schief, bevor ich schon beinahe aus dem Raum flüchtete. Wir sahen uns tatsächlich schneller wieder, als mir lieb war.

Wishes to Daddy - larry stylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt