35. Kapitel

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Adams Sicht

Ich sah ihr hinterher und spürte ein Stechen in meiner Brust. Schon wieder hatte ich das Mädchen, das ich so sehr liebe wie niemand anderes, verletzt. Ich wusste nicht, was ich antworten sollte. Ich konnte ihr nichts garantieren, was ich selbst nicht weiß. Woher soll ich schon wissen, wie ich mich in der Zukunft verhalte? Ich konnte ihr zwar sagen, dass ich mich bemühen werde und aus meinen Fehlern gelernt habe, dass ich so etwas nicht noch einmal tun konnte, aber trotzdem wusste ich nicht, wie ich in 10 Jahren handeln werde...

Ich beschloss, zu ihr zu gehen und mit ihr zu sprechen. Ich war mir sicher, dass sie sich an einem Ort zurückgezogen hatte, an dem sie alleine sein konnte. Sie würde bestimmt nicht mit ihrem besten Freund oder Freundin sprechen; dazu war sie jetzt nicht in der Lage. Ich lief los und suchte nach ihr, bis ich sie auf der Bank sitzen sah. Aber dort war sie nicht alleine. Der Junge aus der Cafeteria, der öfters in letzter Zeit in ihrer Nähe ist, sitzt neben ihr und strich tröstend über ihren Unterarm. Auch wenn ich Hope vertraue und nach allem weiß, dass nichts zwischen den beiden lief, wurde ich ziemlich eifersüchtig, weswegen ich mit finsterer Miene und zusammengeballten Fäusten auf die beiden zuging. Jeder einzelne Muskeln meines Körpers spannte sich an. Der Junge hielt sich meiner Meinung zu nah bei ihr auf. Ein bisschen Abstand wäre vielleicht ganz angebracht. Ich konnte nichts dafür, dass ich so reagierte. Ich war einfach ein Mensch, der schnell eifersüchtig werden konnte, wenn man die Person, die man liebt und mit der man zusammen sein wieder, in der Nähe eines anderen Jungen sieht.

Als ich vor ihnen stand, brachte der Junge den gewissen Abstand zwischen ihnen, den ich für angemessen hielt. Er sah mich unsicher an und stand dann auf; mit den Worten, er würde uns mal lieber alleine lassen. Ich schaute ihm wütend an, bevor ich meine Arme, die ich verschränkt hatte, als ich mich vor die beiden gestellt hatte, sinken ließ und Hope anblickte. Mein Blick wurde wieder freundlicher und besorgter. Die Tränen hatten nachgelassen, aber ein paar Tränenspuren waren noch zu sehen. Wie gerne würde ich ihr diese wegwischen und sie in meine Arme schließen. Meine Hände auf ihre Wangen legen und sie küssen. Aber wir mussten das erst klären und ich war ihr die Antwort auf ihre Frage schuldig. Sie verdiente eine ehrliche Antwort von mir. »Du hättest ruhig ein wenig netter zu ihm sein können« meinte Hope, aber sie wirkte nicht wütend, worüber ich erleichtert war. »Ich hab doch gar nichts gemacht« ich hob abwehrend die Hände und lächelte sie an. Sie sah mich mit ihrem Dein-Ernst-Blick an. »Gut, aber es gefällt mir nun nicht, ihn in der Nähe von dir zu sehen. Er hätte ruhig ein wenig Abstand halten können« meinte ich und setzte mich neben sie auf die Bank. »So wie ich es jetzt mache« fügte ich noch grinsend hinzu.

»Warum bist du hier?« fragte mich Hope nach einer kurzen Pause des Schweigens. »Ich bin dir noch eine Antwort schuldig...« meinte ich und suchte nach den richtigen Worten. Hope sagte nichts, sondern wartete auf meine Antwort. »Hope... ich kann dir nicht sagen, was in der Zukunft passieren wird. Ich kann dir nicht versichern, dass ich dich nie verletzen werde. Das wäre falsch, dir so etwas zu versprechen. Aber ich kann dir sagen, dass ich aus meinen Fehlern gelernt habe und dass ich solche Fehler nie wieder machen möchte. Dafür liebe ich dich viel zu sehr. Ich werde mich bemühen, ich werde alles dafür tun, damit du glücklich bist, denn das ist das wichtigste für mich. Sobald du glücklich bist, bin ich es auch« Es war still. Keiner sagte etwas von uns. »Du liebst mich immer noch? Nach all dem Streit und nach allem, was du geglaubt hattest, was ich getan hatte?« fragte sie mich ernst und sah auf ihre Hand, die ich mit meiner verschränkt hatte. »Ich hatte damit nie aufgehört« Sie fing an zu lächeln und ich musste es automatisch erwidern. »Dieses Lächeln gefällt mir schon viel besser als deine Tränen« meinte ich und wischte mit der Hand über ihre Wangen.

»Du weißt ja schon, dass ich Zeit brauche, um zu lernen, dir wieder zu vertrauen. Ich will alles mit uns langsam angehen lassen und... ich bin einfach noch nicht in der Lage jetzt sofort wieder eine Beziehung zu führen, wie wir sie damals geführt haben...« erklärte sie mir und ich nickte. »Lass dir so viel Zeit wie du brauchst« meinte ich lächelnd und stand auf. Ich gab ihr einen Kuss auf die Stirn und ließ sie dann alleine. »Wir sehen uns später beim Essen« meinte ich noch, bevor ich mich umdrehte und davon lief.

Wer eine Rose wirklich von ganzem Herzen liebt, liebt auch ihre Dornen.


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Ich versuche, die nächsten Kapitel länger zu schreiben, damit ihr mehr zu lesen habt... Und da jetzt die Ferien begonnen haben, werde ich versuchen, öfters zu schreiben :) Sorry falls Rechtschreibfehler vorhanden sind, habe nicht mehr Korrektur gelesen




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