34. Kapitel

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Ein neues Kapitel <3 Leider ein kürzeres, aber besser als keins :)

Während ich auf Adam wartete, der jeden Moment da sein müsste, stieg meine Nervosität. Ich hatte Angst vor seinen Antworten und Angst, wie das Gespräch ausgehen würde. Ich wusste nicht, was ich machen sollte, wenn er keine Antwort darauf wusste, warum er mir nicht geglaubt hatte oder warum er es mich nicht erklären lassen hat. Vielleicht würde er auch nicht besonders überzeugen klingen...

Von weitem sah ich ihn auf mich zulaufen. Sein T-Shirt spannte sich über sein Oberkörper und betonte seine durchtrainierten Muskeln. Auf seinen Lippen zierte sich ein kleines Lächeln, als seine Augen auf mir lagen. Das Atmen fiel mir schwerer, was zum einen an der Nervosität und zum anderen an seinem atemberaubendes Aussehen lag. Als er sich vor mich stellte, blieben mir die Worte im Hals stecken. Ich wusste nicht mehr, was ich sagen sollte, obwohl ich doch alles in Gedanken durchgegangen bin und mich vorbereitet hatte. Aber seine Nähe ließ mich sprachlos werden.

Er begrüßte mich mit einem einfachen "Hey" und stand unschlüssig da. Er wusste nicht, wie er sich mir gegenüber verhalten sollte, ob er mich umarmen sollte oder sogar einen kleinen Kuss auf meine Wange, auf meine Stirn oder sogar auf die Lippen hauchen sollte, oder ob er es lieber bei einem "Hey" belassen sollte. Er beließ es dabei und auch ich begrüßte ihn so. Unschlüssig standen wir uns gegenüber. Adam hatte seine Hände in den Hosentaschen vergraben und ich wusste nicht, was ich mit meinen Händen tun sollte.

Ich spielte mit meinen Fingern und biss mir ungeduldig auf die Unterlippe. Keiner von uns brachte ein Wort heraus. Doch irgendwann brach Adam das Schweigen. »Du wolltest mit mir reden?« Ich nickte und suchte nach den richtigen Worten. »Gestern Abend hab ich mir ein paar Fragen gestellt, die ich nicht beantworten konnte, aber mich an meiner Entscheidung zweifeln ließen, ob die Entscheidung richtig war...« Ich machte eine kurze Pause, um Luft zu holen, bevor ich ihm schon gleich die erste Frage stellte. »Warum hast du es mich damals nicht erklären lassen? Warum hattest du mir keine einziges Sekunde zugehört?« Ich versuchte, mich zu beherrschen und nicht gleich in Tränen auszubrechen, auch wenn mir gerade danach zu Mute war.

Adam schwieg. Ich erwartete schon keine Antwort mehr, doch dann redete er doch noch. »In dem Moment, als ich das Bild gesehen hatte, war ich so unglaublich wütend und verletzt darüber, dass ich es nicht länger in deinem Zimmer mit dir ausgehalten hatte. Ich musste raus und nachdenken. Ich weiß, es war dumm von mir, aber ich konnte nicht mit dir reden oder deine Stimme hören. Ich wollte das nicht glauben, aber ich dachte, so ein Bild wäre Beweis genug. Und ganz ehrlich, wie konnte ich nur ahnen, dass sich jemand solche Mühe macht, nur um uns auseinanderzubringen. Hope, es tut mir wirklich leid, dass ich dir nicht zugehört hatte. Es war falsch und könnte ich es rückgängig machen, hätte ich es schon längst getan...«

Ich sagte nichts mehr dazu, sondern stellte ihm gleich die nächste Frage. »Warum hast du mir nicht vertrauen können?« Ich brauchte Antworten auf diese Fragen, um diese Beziehung fortzuführen. »Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Glaub mir, ich wollte es, aber in dem Moment konnte ich es einfach nicht. Das Bild wirkte so real...«

Weiterhin kämpfte ich mit den Tränen. Die nächste und letzte Frage wollte ich erst gar nicht aussprechen, aber ich tat es doch. Allein schon der Gedanke daran, brachte mich zum Weinen und so flossen einzelne Tränen über meine Wangen »Und wie kann ich mir so sicher sein, dass du es nicht wieder tust? Wie kann ich mir sicher sein, dass du mich nicht wieder betrügst, wenn es eine Krise bei uns gibt?« Ich hielt die Tränen nicht auf, sondern ließ sie raus. Ich wollte stark sein, aber ich konnte es nicht. Allein, wenn ich nur daran dachte, wie er mit einer anderen schlief, weil wir vielleicht gerade einen großen Streit hatten, versetzte mir ein Stich ins Herz.

»Hope-« sein Gesichtsausdruck war schmerzerfüllt und besorgt. Seine Hand wollte über meine Wange streichen, aber ich hielt ihn auf. Ich wollte nicht getröstet werden, sondern eine Antwort. Aber diese bekam ich nicht.

»Danke für deine Ehrlichkeit« brachte ich gerade noch heraus, bevor meine Stimme versagte. Mit tränenüberströmten Gesicht drehte ich mich um und rannte weg. Weg von ihm. Adam hielt mich dabei kein einziges Mal auf, worüber ich froh war. Noch eine Sekunde länger hielt ich es mit ihm momentan nicht aus.

Vielleicht hatte Brooke mit allem Recht...

Vielleicht hatte sie Recht und ich sollte ihm nicht verzeihen...

Vielleicht hatte sie Recht und eine weitere Beziehung mit ihm würde mir nicht gut tun...

Vielleicht hatte sie Recht und er würde mir nur erneut das Herz brechen...

Aber vielleicht hatte sie auch Unrecht...

Ich liebe Adam.

Auch nach all seinen Fehlern liebe ich ihn.


Man kann sich nicht aussuchen, ob man verletzt wird auf dieser Welt, aber man kann ein bisschen mitbestimmen, von wem...




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