16. Kapitel

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»Was ist denn los mit dir?« Brooke kam sofort auf mich zu und ohne zu zögern schloss sie mich in ihre Arme. Ich schluchzte weiter auf und ließ den Tränen freien Lauf. Ich konnte es immer noch nicht fassen, dass jetzt einfach Schluss war. Ich wollte es nicht wahrhaben.

»C-Cassy... hat... Adam ha-hat Schluss ge-macht« brachte ich brüchig und unter Schluchzer hervor und setzte mich auf mein Bett. Brooke setzte sich dazu und verlangte von mir, ihr zu erzählen, warum er Schluss gemacht hat. Ich begann zu erzählen, was passiert war.

»Diese Schlampe! Ich bringe sie um! Ich bringe sie hundertprozentig um, darauf kannst du dich verlassen« regte sie sich auf und ballte ihre Hände zu Fäusten. Ich war froh, dass sie wie eine Freundin für mich da war, obwohl wir uns nie wirklich besonders gut verstanden hatten.

»Und das mit dir und Adam wird wieder... Ihr schafft das« versuchte sie mich aufzumuntern, aber ich schüttelte sofort meinen Kopf. »Er wird es mir nie verzeihen, auch wenn ich es nie getan habe, und er wird mir auch nicht zuhören. Du hättest seinen Blick sehen sollen und seine Stimme... Sie klang so kalt und verletzt« erklärte ich schniefend.

»Das glaube ich nicht. Wenn man sich wirklich liebt, dann findet man wieder zusammen. Und bei euch sieht doch jeder, dass das wahre Liebe ist. Allein schon wie ihr euch anschaut, spürt man die Liebe und Zuneigung zueinander. Aber jetzt lenken wir uns erstmal ab und schauen ein paar Serien, um dich aufzumuntern. Und dann können wir uns einen Plan überlegen, wie wir Cassy umbringen wollen«

Adams Sicht:

Erst im Auto ließ ich alles raus. Auch die Tränen, die sich angesammelt hatten, flossen heraus, über meine Wange. Ich zeigte nie groß solche Gefühle, weinte schon lange nicht mehr, aber das war einfach zu viel für mich. So ein Bild zu sehen, ließ mein Herz in tausend Teile zerbrechen. Ich schlug wütend gegen das Lenkrad. Ich konnte nicht fassen, dass Hope mir so etwas antut. Hope gehörte nicht zu Menschen, die sich dauernd auf andere einlassen, wie Ashley es auf der High School getan hatte, obwohl sie mit Jonas zusammen war. Hätte mir jemand gesagt, meine Freundin hätte mich betrogen, würde ich es nicht glauben, aber so ein Bild war Beweis genug.

Verdammt, ich liebe sie doch und ich liebe sie immer noch, werde sie trotz der Trennung weiterhin lieben und wahrscheinlich damit nie aufhören, aber sie liebt mich anscheinend nicht genug. Wenn sie mich so lieben würde, wie ich sie liebe, dann hätte sie mich nicht mit diesem Idioten betrogen, der wahrscheinlich nicht mal halb so gut ist, wie ich.

Da hatte man sich einmal auf seine Gefühle eingelassen, einen Menschen so nah an sich rangelassen und wurde wieder enttäuscht...

-

Am späten Nachmittag kam ich in meinem Zimmer an und sah Damian, der gut gelaunt lächelte bis er meinen Gesichtsausdruck sah. Sein Lächeln verschwand aus dem Gesicht und er fragte leicht besorgt nach, was passiert war. »Frag das am besten deine beste Freundin« zischte ich wütend und verletzt zugleich. Vielleicht hätte ich damals auf meine Eltern hören sollen, mit dem Mädchen, das sie an meiner Seite sehen wollten, zusammenkommen sollen, die mich nicht betrogen hätte und wenn doch, es mich nicht gestört hätte, weil ich keine Gefühle für sie empfand. Vielleicht hätte ich es tun sollen und mich somit vor dem großen Schmerz in meiner Brust geschützt, aber dann hätte ich es höchstwahrscheinlich später mal in meinem Leben bereut, es nicht versucht zu haben, denn woher konnte auch wissen, wie sich die Dinge entwickeln und wie die Zukunft aussah. Ich wäre an den Tagen, an denen ich mit ihr zusammen war, nicht so glücklich gewesen wie ich es mit ihr war. An den Tagen, in denen ich ihre Liebe zu mir gespürt hatte oder eher gesagt gedacht hatte zu spüren.

»Geht es um Hope?« Ich gab ihm keine Antwort, sondern setzte mich auf mein Bett und fischte mein Handy aus der Tasche heraus, um zu schauen, welche Clubs hier in der Nähe angesagt waren. Ich wollte heute Abend einfach hier raus, mich betrinken, vielleicht auch noch etwas kiffen und den Schmerz und alles wenigstens für diesen Samstagabend vergessen. »Junge, jetzt sag schon« nervte Damian und ich stöhnte genervt, bevor ich ihm knapp die Situation in einem zischenden Ton darstellte. »Hope hat mich betrogen, okay?« Er sah mich kurz schockiert an, bevor er den Kopf schüttelte. »Hope würde niemals etwas mit einem anderen Jungen anfangen, Dafür liebt sie dich viel zu sehr« Ich suchte nach dem Bild, welches mir von einer unbekannten Nummer geschickt wurde und zeigte es ihm dann. »Ach ja? Und was ist das?« fragte ich ihn wütend während er das Bild musterte. »Bist du dumm oder machst du nur so? Das Bild ist doch hundertprozentig gefaket! Hope würde das niemals machen« Ich schüttelte den Kopf. Ich glaubte Damians Theorie nicht, dafür war es zu absurd! »Wer würde sich bitte die Mühe geben, so etwas zu machen, nur um uns auseinander zu bringen. Ganz ehrlich, du schaust zu viele Filme« Ich stand auf und wollte gehen. Ich brauchte meine Ruhe und dann würde ich bis in den Morgen feiern gehen und Hope vergessen. »Cassy vielleicht?« sagte Damian, was mich zum auflachen bringen. »Cassy ist Hopes beste Freundin hier. Warum sollte sie so etwas machen? Was würde ihr das bringen?« Ich wollte keine Antwort darauf und schnappte mir meine Jacke und die Autoschlüssel. »Du bist so blind, Adam« hörte ich noch Damian sagen, bevor ich hinter mir die Tür zuschlug und alleine auf dem Gang stand. Was er mit »Du bist so blind« meinte, wusste ich nicht, aber ich wollte mir darüber jetzt auch keine Gedanken machen, sondern einfach frische Luft schnappen, eine Zigarette rauchen und durch die Stadt fahren, bevor ich mich betrinken werde.

Auf dem Weg nach draußen kam ich an der Zimmertür von Hope an und seufzte. Ich vermisste sie jetzt schon in meiner Nähe und würde am liebsten sie in meine Arme nehmen und ihr sagen, dass ich es ihr verzeihe, aber ich konnte es nicht. Ich konnte Hope nicht verzeihen, so sehr ich es wollte. Vielleicht würde ich es irgendwann schaffen, aber das Problem, dass ich ihr nicht vertrauen kann, wäre immer noch da. Mein Vertrauen zu ihr war zerstört und so einfach wiederherzustellen war es leider nicht. Es würde viel Zeit und Kraft brauchen und ich wusste nicht, ob ich es schaffen würde, ihr noch einmal vertrauen zu können.

-

In einem der angesagten Clubs befanden sich viele Leute, auch einige vom College, die ich von dem Vorlesungen oder von der Party gestern kannte. Die meisten Menschen tanzten eng miteinander auf der Tanzfläche zu dem Lied, das laut aus den Boxen dröhnte, ein paar andere hatten es sich an der Bar bequem gemacht, bestellten sich dort den einen Drink nach dem anderen und der Rest stand in Ecken herum, beobachtete entweder die Leute oder unterhielten sich mit anderen oder machten mit jemanden herum.

Ich setzte mich an die Bar neben ein paar andere aus dem College, die sich unterhielten und bestellte mir etwas zu trinken, das viel Alkohol beinhaltete. »Adam, was machst du hier?« Cassy hatte sich neben mich an die Bar gestellt und wartete auf eine Antwort. »Muss mich ablenken« antwortete ich knapp und exte mein Glas vor mir. Gleich darauf bestellte ich mir noch einmal den selben Drink, um ihn wieder auf ex zu trinken. »Adam, was ist passiert?« fragte sie und ich erzählte ihr kurz, dass sie mich betrogen hatte. Geschockt hielt sie ihre Hand vor ihren Mund. »Ich hätte nie gedacht, dass Hope so etwas ehrenloses macht« sagte sie geschockt und ich zuckte mit den Schultern, nahm mein nun schon drittes Glas in die Hand und drehte mich weg. »Man sieht sich« murmelte ich noch, bevor ich schwankend in der Menge verschwand und sie alleine stehen ließ.

Ich ging nach draußen, wo drei Jungs, die ich aus der Vorlesung kenne, aber mit denen ich eigentlich kein Kontakt hatte, standen und sah, wie sie alle drei kifften. »Hey, Adam, richtig?« ich nickte stumm und sah zu, wie der Junge, der mich fragte, einen tiefen Zug nahm und den Rauch auspustete. »Willst du auch mal?« fragte er mich und ich bejahte, bekam einen anderen in die Hand gedrückt, den er aus seiner Hosentasche kramte und dazu noch sein Feuerzeug. Das Feuerzeug gab ich ihm zurück und auch ich nahm wie die anderen einen Zug. Es fühlte sich im ersten Moment gut an und mit jedem Zug vergaß ich den Schmerz, den ich in meinem Herzen spürte.

Noch ein Kapitel für heute 💞
Das nächste kommt erst nächste Woche weil ich morgen keine Zeit haben werde zum Schreiben, da ich morgens lernen muss und nachmittags was mit Freunden machen werde

HopeWhere stories live. Discover now