Kapitel 5 - Ein Teil davon

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,,Was soll das denn? Lass mich sofort los!". Wild strample ich mit meinen Beinen und versuche dieses Stoffstück, welches sich als ein Sack herausstellte, loszuwerden. Doch derjenige, der mich hält ist viel zu stark, als das ich etwas ausrichten könnte.
Schon nach kurzer Zeit gebe ich es auf. Ohne mich zu wehren lasse ich mich aus dem Raum ziehen. Mit schnellen Schritten bewegen wir uns durch das Schulgebäude. Ich höre leises geflüstere im Hintergrund, aber ich konzentriere mich auf meinen Atem. Das beruhigt mich irgendwie.
Irgendwann höre ich eine Tür, die geöffnet wird, danach treten wir aus dem Gebäude.
Nachdem wir circa nochmal fünf Minuten durch die Nacht gegangen sind, kommen wir endlich dort an, wo wir scheinbar hin wollen.
Am Weg wurde das Gemurmel im Hintergrund immer lauter und es kamen immer mehr Leute dazu.
Langsam wird das hier alles sehr seltsam. Wenn mich irgendwer entführen wollen würde, würden nicht so viele Menschen da sein. Das ist einmal klar. Daher kann ich mich ja schon einmal ein bisschen entspannen. Trotzdem habe ich noch ein ungutes Gefühl in der Bauchgegend.

Schlagartig verstummt das Gemurmel. Verwundert drehe ich meinen Kopf nach rechts. Jedoch sehe ich noch immer nichts, da ja dieser bescheuerte Sack über meinen Kopf gestülpt ist.

Schon langsam werde ich ungeduldig.
Nachdem ein paar Minuten vollkommene Stille herrscht, fängt ein Junge an zu sprechen. Er hat eine angenehme dunkle Stimme. Sofort bildet sich eine Vorstellung, wie er aussehen könnte.
Ich bin so sehr in meinen Gedanken versunken, dass ich gar nicht höre, wie mein Name ausgesprochen wird. Nur durch ein Rütteln an meiner Schulter werde ich hellhörig.

,,Und hiermit wollen wir Andrea Amelie Parker in..... "

,,Stopp! Bitte nicht Andrea Amelie!"schreie ich.

Ich höre verwundertes Murmeln. Danach höre ich wieder die Stimme des Jungen.

,,Wie denn dann?"

,,Andy."

,,O....O..okey"

Er räuspert sich.
,, Also noch mal von vorne. Und hiermit wollen wir Andy Parker in unserer Schule offiziell willkommen heißen. "

Zufrieden nicke ich. Doch dann schießt mir, was der Junge da gerade gesagt hat. Also ist das so eine Art Aufnameritual von neuen Schülern.
Lustig.

Kurz entweicht mir ein leises Kichern. Nur der Typ neben mir, der immer noch diesen Sack über meinem Kopf festhält hat es gehört.

,,Was ist daran so lustig?"

,,Keine Ahnung. Ich finds einfach zum schießen komisch. So mitten in der Nacht irgendwo im nirgendwo. "

Ich bekomme keine Antwort mehr.
Der Junge, der da irgendwo steht und redet, plappert gerade irgendwas vor sich hin. Meine Interesse hat er eindeutig verloren. Warum weiß ich nicht. Ist hald so.

Eine gefühlte Ewigkeit später wird endlich dieser bescheuerte Sack von meinem Kopf gezogen. Kurz muss ich blinzeln.

Wir befinden uns auf einer kleinen Wiese, die, wie ich schon vermutet hatte, mitten in der Pampa liegt. Kein Haus weit und breit.
Trotzdem ist es nicht dunkel. Die Anderen haben Scheinwerfer aufgestellt, die genau auf mich gerichtet sind.

Bei einem Blick auf die ganzen Schüler, fällt mir auf, dass wirklich viele Leute hier sind. Auch aus den anderen Stufen.

Den Typ, der meinen Sack gehalten hat, kenne ich nicht. Er schaut aber gar nicht schlecht aus. Dunkle braune Augen und braune Haare. Der Durschnittstyp hald.

Links von mir entdecke ich Teddy mit den Anderen. Gespielt böse werfe ich ihr einen Blick zu. Schließlich hat sie mir nicht gesagt, was hier ablaufen wird. Wegen ihr stehe ich jetzt in meinem Pyjama rum. Gott sei Dank habe ich heute nicht meinen Hello Kitty Schlafanzug an, sondern ein normales T-Shirt und eine Joggingshose.

Be strong!Where stories live. Discover now