New Life

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Grauer Himmel, Regen, und eine schwüle Hitze, das Wetter schien sich meiner Stimmung angepasst zu haben, als Claudette mit mir am Flughafen ankam.

Sie bezahlte das Taxi und holte die Taschen aus dem Kofferraum.
Gemeinsam liefern wir rein und holten die die Flugtickets nach Los Angeles.

Lustlos und trübe schlürfte ich ihr hinter her zu der Sicherheitskontrolle und ließ sie über mich ergehen.

Claudette zog mich weiter und gab das Gepäck ab, anschließend verließen wir das Gebäude wieder und wurden zu dem Flugzeug gebracht, was mich in meine neue Heimat bringen sollte.

Wir flogen, selbstverständlich, in der First Class mit und hatten unsere eigene Kabine.
Ich ließ mich auf einen der Sitze fallen und lauschte der leisen Musik im Hintergrund.
Castle on the Hill lief.
Es musste ein schrecklicher Zufall sein, dass ausgerechnet jetzt dieser Song lief.

Ich lehnte mich in den Sitz zurück und schloss die Augen.
BamBam stand in meinen Gedanken vor mir. Mit kindlich glänzenden Augen und einem breiten Grinsen auf seinen vollen Lippen.

Wie gerne ich meine Augen jetzt aufschlagen würde und ihn bei mir haben würde, doch es war nicht mehr möglich.

Seufzend öffnete ich die Augen und blickte zu meiner Tante die auf dem Sitz mir gegenüber saß und mich kritisch musterte, als hätte ich wieder irgendwas falsch gemacht.

"Du musst dich damit abfinden, ihn nie wieder sehen zu können." erinnerte Claudette mich schmerzhaft.
Ich sah von ihr weg aus dem Fenster. Wir standen immer noch, doch die Tür schloss sich bereits.

"Warst du denn jemals verliebt?" grummelte ich und wickelte die Beine an.

Zu meinem verwundern nickte sie. "Vor Jahren, aber er hatte mich für eine andere verlassen. Seit dem bin ich stolzer Singel." erklärte sie seelenruhig und tippte auf dem Handy herum, was sie grade aus ihrer Tasche gezogen hatte.

"Dann müsstest du ja so ungefähr wie es mir geht." seufzte ich und kuschelte mich in den Pullover, den ich hatte von BamBam mitgehen lassen, als wir gestern die Sachen durchschauen durften, die konfisziert wurden. Unteranderen hatte ich noch eine Jacke und ein Shirt abstauben können, was mir der selbe Polizist aushändigte, der BamBam am Vortag abgeführt hatte.

Der Pullover roch genauso wie er es tat. Nach Rauch, Parfüm und seinem eigenen Geruch. Ich krallte mich daran fest, als gäbe  das Oberteil mir die Chance ihn bei mir zu haben, doch leider und logischer Weise vergebens.

Das Flugzeug startete und flog mich somit jede Sekunde näher nach L.A.

"Theresa?" sprach mich meine Tante an.
Ich sah von dem Fenster weg wieder zu ihr.
Sie hielt mir eine kleine weiße Schachtel hin.

"Dieser Mann der gestern kurz mit dir geredet hat, meinte ich soll dir das von seinem Bruder aus geben. Ich wollte es eigentlich bei der nächsten Gelegenheit wegschmeißen, aber vielleicht hilft es dir ja zu vergessen." meinte sie aufeinmal mit einer unglaublichen Zartheit in ihrer Stimme.

Ich nahm ihr verwundert die weiße Schachtel ab und begutachtete sie.
Es war einfach nur simple Pappe.

Vorsichtig machte ich den Deckel auf.
Eingebettet in Seide lag ein Handy, mit dem Display nach oben.
Warum wollte BamBam, dass ich sein Handy bekam?

Mit den Fingern strich ich über die glatte Oberfläche und sofort ging das Display an.
Auf dem Sperrbildschirm standen BamBam und ich auf dem Trocadero in Paris, hinter uns der Eiffelturm und wir glücklich küssend im Vordergrund.
Auf dem war es dunkel und der Eiffelturm leuchtete bereits.

Gangs Bride Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt