Die mysteriöse Prüfung

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"Hallo?", rief Sternenstern und drehte sich einmal im Kreis herum, "Ist da jemand?"
Am Morgen war sie aufgewacht und plötzlich war sie hier gewesen, an diesem seltsamen, fremden Ort. Es war ein Wald, aber die Bäume sahen anders aus und es roch anders...
Sie befand sich nämlich auf einer verlassenen Insel, mitten in einem namenlosen Ozean. Irgendwo aus dem Wald hörte man das Lachen eines Einhorns.

"Hallo? Halllooo?", rief eine zweite Stimme. Einen Moment später kam Krallenkralle aus einem Gebüsch gestolpert, seine Augen funkelten.
"Sterni! Hast du die ganzen Bäume gesehen?", rief er begeistert.
"Sie waren nicht zu übersehen.", brummte die Anführerin.
"Aber, Kralli, was machst du denn eigentlich hier?"
"Ich weiß nicht. Ich bin aufgewacht und lag plötzlich unter einem dieser wunderbaren Bäume."
"Mh...", überlegte sie laut, "Vielleicht sind dann auch noch andere Katzen hier..."
"STERNENSTERN!", rief wie aufs Stichwort jemand und Pfotenpfote kam aus demselben Gebüsch gesprungen wie Krallenkralle davor.
"Hallo Pfotenpfote! Du bist auch hier?"
"Ja! Ich bin auch hier! Mit dir...Wir beide auf einer verlassenen Insel!", dann erblickte die Schülerin Krallenkralle, machte "Oh" und ließ sich enttäuscht auf ihr Hinterteil fallen.

"Wir haben gerade überlegt, wer noch alles hier ist.", erklärte Sternenstern, "Wir sollten am Besten die Gegend hier absuchen."
Gesagt, getan.
Leider kamen die nur recht langsam voran, da Pfotenpfote alle 10 Minuten mal musste und Krallenkralle bei jedem zweiten Baum stehen blieb, um diesen zu bewundern.
Dem entsprechend war Sternenstern auch genervt, als sie endlich aus dem Wald heraus kamen und sich ein weißer Sandstrand vor ihnen erstreckte, dahinter das Meer.
Und auf diesem Strand fanden sie schließlich Streifenstreif und Felsenstein, die kuschelnd unter einer Palme saßen.

Streifenstreif hob kaum den Kopf und machte nur kurz müde "Mh.", als Felsenstein aufsprang und die Neuankömmlinge begrüßte.
"Äh...Guten Morgen! Oder Mittag. Ich wusste gar nicht das ihr auch hier seid.", miaute er.
"Warum seid ihr zusammen hier?", grummelte Pfotepfote.
"Wir sind einfach hier nebeneinander aufgewacht."
"Oh, das ist so unfair!", beschwerte sich die Schülerin.
Wenn sie nur daran dachte, was hätte passieren können, wenn sie nur von Anfang an bei Sternenstern gewesen wäre...
"Haltet doch einfach die Klappe!", brummte Streifenstreif. Er hatte einen Kater.
Nämlich Felsenstein, der neben ihm saß. Außerdem tat ihm der Kopf etwas weh.

Suchend sah die Anführerin sich um.
Wo diese beiden Kater waren, war doch meistens Jungjunges nicht weit...
Tatsächlich fiel eben in diesem Moment ein kleiner Fellball von der Palme, unter der sie sich befanden und landete weich auf Felsenstein, der davon zu Boden geworfen wurde.
Jungjunges kletterte hoheitsvoll von ihm herunter und sah sich um.
Als ihr Blick auf ihre Mutter fiel, verzog sie kurz missbilligend das Gesicht.
"Hallo mein Engel!", schnurrte Sternenstern.
"Tag.", grummelte sie, "Und ich hatte gehofft, ich wäre endlich von euch weg gekommen."
"Nein."
"Leider. Und jetzt? Sitzen wir jetzt herum und zählen Schafe? Ich sehe bis jetzt 5."
"Nein. Wir sollten er einmal nach möglichen anderen Katzen suchen."
"Wie langweilig."
Und so machte sich die kleine Gruppe auf den Weg über den Strand.

"...Und dann habe ich zu Schneejunges gesagt: 'Es tut mir Leid, aber bedauerlicherweise können wir nicht den Rest unseres Lebens miteinander verbringen, da du einen qualvollen Tod sterben wirst.", hörten sie auf einmal eine Stimme.
"1+0+1."
"Was soll das heißen? Ich glaube doch nicht an Prophezeiungen und erst Recht nicht, dass das Schicksal einer Katze von ihrem Namen abhängt."
"×=?"
"Warum ich das dann gesagt habe? Natürlich, weil du mein bester Freund bist und niemand sich ersetzen könnte!"
"y=?"
"Warum ich immer deine Fragen wiederhole? Das ist mir nicht bewusst. Stört es dich?"
"4×4×4!"
"Na dann." Ein Schnurren.
"1<3"
"Ich dich doch auch."
"Katzenjunges! Blutjunges!", rief Pfotenpfote.
"Team Katzenblut, zu euren Diensten!", rief Blutjunges und Katzenjunges schaute schüchtern zu seine Mutter Jungjunges, die ihn jedoch ignorierte.

Er machte gerade den Mund auf, um etwas zu sagen, doch da ertönte plötzlich eine Stimme, die von überall und nirgendwo gleichzeitig zu kommen schien:
"Endlich habt ihr euch versammelt. Ich dachte schon, das wird die etwas."
Alle außer Streifenstreif, der schlief, zuckten zusammen und sahen sich verwirrt um.
"Wer ist da?", rief Sternenstern.
Die Stimme lachte.
"Wisst ihr denn nicht, wer ich bin?"
"Nö."
"Ach, verdammt."
"707?", fragte Katzenjunges an Blutjunges gewandt.
"Nein.", antwortete diese, "Ich bezweifle, dass das ein Gott ist, der zu uns spricht."
"Ich bin zwar kein Gott,", meldete sich die Stimme wieder zu Wort, "Doch werde ich von so manchen als einer angesehen. Das hier ist die Insel der Prüfungen und ich bin ihr Meister! Ihr Herrscher! Ihr Bändiger! Ihr Boss! Ihr König! Ihr-"
"Jaja. Wir haben es kapiert.", unterbrach Sternenstern, "Komm zum Punkt."
Die Stimme räusperte sich.
"Ich bin das Wesen mit den 100000000000000000 Gesichtern."
"0×0.", meinte Katzenjunges.
"Ja, da bin ich deiner Meinung. Das sind wirklich eine Menge Nullen.", schnurrte Blutjunges belustigt.
"Hier sind auch eine Menge Nullen.", Jungjunges musterte die anderen.
"Meine Rede...", grummelte Streifenstreif im Halbschlaf und Felsenstein stupste ihn sanft an.
"Schlaf weiter."
"Sag mit nicht, was ich zu-" Und er schlief schon wieder.

"Hört ihr mir jetzt endlich mal zu?", fragte die Stimme beleidigt.
"Fahre fort."
"Wir sind ganz Ohr."
"3/5"
"Meinetwegen."
"Ja."
"Sag endlich."
"Gut.", die Stimme, beziehungsweise das Wesen mit den 100000000000000000 Gesichtern, war wieder besser gelaunt, "Das hier ist die Insel der Prüfungen. Wenn ihr hier wegwollt, müsst ihr 3 Prüfungen erfüllen. Oh. Nein, wartet. Es sind doch nur 2. Sorry, mein Fehler."
"Also.", sagte Sternenstern ungeduldig, "Dann sag uns die Prüfungen, damit wir endlich hier weg können."
"Äh...Na gut. Also, die erste Aufgabe:
Reist zum Vulkan und verhindert seinen Ausbruch."
"Es gibt hier einen Vulkan?", fragte Sternenstern.
"Er wird demnächst ausbrechen?", fügte Krallenkralle hinzu.
"Ja und ja. Habt ihr nicht zugehört? Jetzt beeilt euch."

Die kleine Gruppe wollte gerade aufbrechen, als Felsenstein von einem riesigen Greifvogel gepackt wurde, der ihn mit in die Luft riss und weiterflog.
"Das ist unfair.", beschwerte sich Jungjunges, "Er wird geflogen, während wir laufen müssen."
Der Vogel ließ Felsenstein fallen und der Kater starb einen qualvollen Tod.
"Unfair...", grummelte sie erneut.
Und so begann die erste Prüfung...

Fortsetzung folgt...

Sternensterns Mission  (WaCa Parodie)Where stories live. Discover now