Katzenjunges findet eine Freundin

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Sternenstern lag auf einem Felsen und sonnte sich.
Es tat gut, endlich wieder Zuhause zu sein, besonders, wenn man einen Fanclub hatte, der einen so herzlich willkommen hieß und jeder einen verehrte.
Schleimbart saß am Frischbeutehaufen, der nicht mehr so richtig vorhanden war, nachdem Honigmaul ihn entdeckt hatte, und unterhielt sich mit Pelzpelz.
Dieser hatte in ihrer Abwesenheit einen ganz schönen Bauch gekriegt.
"Was ist mit dir passiert?", fragte Schleimbart.
"Ich bin schwanger.", war die Antwort.
"Bitte was?" Sein Vater blinzelte.
"Ich bin schwanger."
"Das kann gar nicht sein."
"Das haben sie bei Jungjunges zuerst auch gedacht. Und jetzt schau Katzenjunges an! Bitte...Papa...Kannst du mich zu Streifenstreif rollen, damit er mich untersuchen kann?"
Wiederstrebend tat Schleimbart ihm den Gefallen.
"Vorsichtiger! Meine armen Jungen..."

"Zum letzten Mal, du Idiot von einem Pelzpelz: Du bist nicht schwanger!", fauchte Streifenstreif genervt, "Du bist fett. Komm darauf klar und mach mehr Sport."
"Aber...", wollen Pelzpelz widersprechen, aber er wurde unterbrochen.
"Nichts aber! Verzieh dich, und lauf selbst, anstatt dich rollen zu lassen."
Er seufzte. Sein Job als Heiler war wirklich hart.
"Streifenstreif! Schnell, du musst kommen!", schrie Pfotenpfote, die aufgeregt in den Bau gestürmt kam.
"Was ist denn jetzt schon wieder?"
"In der Kinderstube! Schnell!"
Murrend folgte er der Schülerin.

"Was ist denn hier los?"
In der Kinderstube befanden sich Sternenstern, Jungjunges und...Bach wo kleine Katze ertrinkt!
Was machte die denn hier? So in einem Moosnest liegend?
Die Stammeskatze atmete schwer und war mit fluchen und gebären beschäftigt.
"Ich hasse die alle...!", keuchte Bach.
"Verdammte"
"Beep."
"Mit ihrem bescheuerten"
"Beep" "Von einem Steinsager."
"Beep."
"...Viel zu früh dran...Junges... So viel zum Thema Karma!"
"Beep"
"Und hör endlich auf, 'Beep' zu sagen!", fauchte sie Jungjunges an.
"Beeeeeeep.", sagte Jungjunges.
Bach hätte ihr vermutlich liebend gerne eine verpasst, aber bedauerlicher Weise konnte sie nicht aufstehen und in eben diesem Moment kam ihr Junges.
"Wow. Glückwunsch. Es ist...Äh...Eine sie.", bemerkte Streifenstreif und gähnte.
"Sie ist so wunderschön!", miaute Sternenstern, weil das ihr Standartspruch bei neugeborenen Jungen war, selbst wenn diese abgrundtief hässlich waren.
"Vielen Dank für das Kompliment.", sagte das Junge.

"Hä?", machten Sternenstern und Jungjunges gleichzeitig.
"Schönen guten Abend zusammen! Oder welche Tageszeit haben wir gerade? Na, egal.", das Junge öffnete die blauen Augen und sah in die Runde, bevor es sich zu seiner Mutter umdrehte,"Es tut mir Leid, dass ich zu früh bin. Ich habe es einfach nicht mehr ausgehalten, so lange zu schweigen und nichts zu tun."
"Äh...Schon okay.", meinte Bach verdutzt.
"Nun, wenn es euch nichts ausmacht, werde ich nun etwas Nahrung zu mir nehmen und dann ein Nickerchen machen. Gute Nacht."
Gesagt, getan.
Die Kleine hatte etwas getrunken und schlief nun, an den Bauch ihrer Mutter gekuschelt.
Eine Weile herrschte perplexes Schweigen, dann zuckte Streifenstreif mit der Schwanzspitze und verkündete:
"Nun. Ich muss dann los...Heilerzeug erledigen."
Und er schritt von Dannen, um sich schlafen zu legen.
Bach legte den Kopf auf den Boden und seufzte.
"Also...", begann Sternenstern, "Wie heißt du noch mal?"
"Bach wo kleine Katze ertrinkt. Ich war vor einiger Zeit mit einigen meiner ehemaligen Stammesgefährten hier."
"Ehemaligen?", hakte Sternenstern nach.
"Ja.", knurrte Bach, "Diese verdammten, barbarischen Missgestalten. Wir sind doch nicht mehr im Gründungsjahr unseres Stammes! Man sollte meinen, wir hätten uns weiter entwickelt." Sie blinzelte müde.
"Was genau ist passiert?"
"Der verdammte, alte Steinsager ist passiert. Hat diesen Idioten eingeredet, dass all unsere Probleme eine Strafe vom Stamm der ewigen Jagd wären und sie sofort aufhören würden, wenn man ihnen mein Junges opfert. Mein Junges! Ich hasse sie. Mögen ihr Knochen verbrennen und ihre Seelen niemals Ruhe finden..."
"Oh.", sagte Sternenstern, "Und was willst du hier bei uns?"
"Ich wollte mich eurem Clan anschließen."
"Tatsächlich? Dazu musst du aber deinen Stamm und den Stamm der ewigen Jagd verraten."
"Nichts lieber als das. Die haben mich selbst verraten."
"Dann gibt es keine Probleme.", verkündete die Anführerin fröhlich, "Ruh' dich jetzt aus. Ach so. Wie soll die Kleine heißen?"
"Ich wollte sie 'Blut von den zerfetzten Körpern meiner Feinde' nennen."
"Dann wird sie hier Blutjunges heißen.", miaute Jungjunges und ging, um weiter ihren Hobbies nachzugehen. Stalken.
Auch Sternenstern verließ leise die Kinderstube, denn sie hatte bei dem ganzen Gerede von Blut und zerfetzten Feinden Hunger bekommen.

Am nächsten Morgen wurde Blutjunges vor Bach wach. Leise, um sie nicht zu wecken, schlich sie sich aus der Kinderstube und sah sich interessiert die Welt an.
Die Katzen, die herumlagen, Honigmaul, die ihr Frühstück verspeiste, Felsenstein, der einen qualvollen Tod starb...
Die Außenwelt war faszinierend.
Nicht weit entfernt vom Bau saß Katzenjunges, mit hängendem Kopf.
Die Nacht hatte er hier draußen verbracht, denn er war bei der Geburt hinausgeworfen worden und Jungjunges hatte vergessen, ihn wieder hinein zu bitten.
Und als wäre das nicht schlimm genug, war auch noch sein einziger Freund, der Kieselstein, in ein Loch gerollt und verschollen.
Nun war er wirklich alleine.
"Schönen guten Tag.", sagte da plötzlich eine Stimme, "Mich nennt man Blutjunges. Und wie ist dein Name, Fremder?"
"11+1+20+26+5+14+10+21+14+7+5+19!", miaute er schüchtern. Es hatte keinen Sinn.
"Katzenjunges. Das ist ein schöner Name."
Überrascht schaute er auf. Sie hatte ihn verstanden?
"Besonderes gesprächig bist du offenbar nicht.", bemerkte Blutjunges.
Er sah beschämt auf seine Pfoten.
"Macht nichts. Ich rede gerne für uns beide."
Er lächelte leicht.
"Sag, Katzenjunges, hast du Freunde?"
Er schüttelte den Kopf.
"Dann lass uns Freunde sein."

Fortsetzung folgt...

Sternensterns Mission  (WaCa Parodie)Where stories live. Discover now