Wie Krallenkralle und Sternenstern Gefährten wurden

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Wie Krallenkralle und Sternenstern Gefährten wurden

Eines schönen Tages kam die frisch ernannte Anführerin Sternenstern aus ihrem Bau gelaufen. Sie war gerade erst aufgewacht, aber ihr Fell saß wie immer perfekt. Trotzdem putzte sie sich erst einmal in Ruhe, während Felsenstein neben ihr einen qualvollen Tod starb. Er hatte mal wieder Todesbeeren gegessen.
Als sie damit fertig war, entschloss sie sich dazu, erst einmal einen Spaziergang im Wald zu machen, um ihre Gedanken zu sortieren.
Sie lief aus dem Lager und schlenderte zwischen den Bäumen umher.
"Hach, was für ein wunderschöner Morgen in der Blattfrische!", verkündete die Kätzin.
Vor lauter Freude begann sie mit ihrer klaren Stimme zu singen. Das hörte sich so schön an, dass die Vögel von den Bäumen herab flogen und sich um sie versammelten, andächtig lauschend.
Sternenstern tötete sie alle und freute sich über die vielen Beutetiere.

'Das mache ich ab jetzt immer so.', beschloss sie und lief weiter.
Doch nicht nur die Vögel hatten ihr Lied gehört, sondern auch ein gewisser Kater. Ihr wisst bestimmt schon, wer. 
Richtig, es war Nachbars Lumpi, das dumme Hauskätzchen vom Zweibeinerort. Lumpi war jemand, der sich schnell verliebte, und als er diese wunderschöne Kätzin, umgeben von den Leichen niedlicher, kleiner Waldtiere sah, war es um ihn geschehen. 
Mit einem Gesichtsausdruck, den er für verführerisch hielt, schlenderte er betont lässig zu ihr hinüber.
Er hatte vor, ihr Herz mit irgendeinem billigen Anmachspruch zu gewinnen. So etwas wie "Hey, Süße! Tat es weh, als du vom Himmel gefallen bist?", aber er kam gerade mal bis "H-", weil sich in eben diesem Moment Krallenkralle auf ihn stürzte und ihn verprügelte, bis er nicht mal mehr wusste, was der Himmel überhaupt war.
Sternenstern war sehr beeindruckt. Krallenkralle hatte so attraktiv ausgesehen, als er das schwächliche, kleine Hauskätzchen fertig gemacht hatte!
Respektvoll neigte der Krieger den Kopf. "Sternenstern. Keine Sorge, die Gefahr ist gebannt!", erklärte er stolz.
"Das hast du gut gemacht! Du bist ein starker Krieger. Ich glaube, ich mache dich zum zweiten Anführer!", antwortete sie.
"Jay!", sagte er.

So richtig gefunkt hat es zwischen den beiden etwa 20 Minuten später.
Sie waren auf einem gemeinsamen Spaziergang und hatten sich auf einer Lichtung ins weiche Gras gesetzte.
Dort saßen sie nun und grinsten sich dämlich an.
"Du Krallenkralle?", fragte Sternenstern.
"Ja?", sagte Krallenkralle.
"Vorhin, da habe ich das erste mal so etwas wie ein Gespräch mit dir geführt."
Er schwieg.
"Krallenkralle?", fragte sie erneut.
"Ja?", sagte Krallenkralle.
"Ich glaube, ich liebe dich!", hauchte sie und sie sahen sich in die Augen, als er "Ich liebe dich auch.", sagte.
Und dann fingen beide an zu schnurren.
...
"Du Sterni?"
"Ja?"
"Du hast Amselblut im Fell..."
"..."

Fortsetzung folgt

Sternensterns Mission  (WaCa Parodie)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt