So nah und doch so fern

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LOUIS P.O.V.:

Harry und ich verließen also das Hotel. Ich wusste nicht wie ich mich fühlen sollte. Einerseits war ich ja froh, dass in unserer Beziehung jetzt alles geklärt war. Andererseits bin ich auch traurig einen Freund verloren zu haben. Naja zumindest dachte ich wir wären Freunde.

"Soll ich fahren?", bot Harry an. Ich nickte mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen. "Du musst nicht so tun als würde es dir gut gehen. Ich versteh das", meinte mein Freund und küsste mich kurz auf die Lippen bevor er mir die Autotür aufmachte.

Harry lief schnell auf die andere Seite und setzte sich ebenfalls ins Auto. Er startete den Motor und kurze Zeit später befanden wir uns auch schon mitten im Verkehr. Harry legte eine seiner großen Hände auf meinen Oberschenkel und drückte sanft zu.

In meinem Bauch veranstalteten die Schmetterlinge wieder einmal ein Wettrennen. Ich legte meine Hand auf seine. Für einen kurzen Augenblick sahen wir uns gegenseitig in die Augen und lächelten.

Ich war unglaublich froh, dass ich das nun tun konnte ohne dreimal über die Folgen, die es verursachen konnte, nach zu denken. Es war nämlich nicht immer so. Noch vor zwei Jahren wäre unsere Freundschaft fast an unseren Gefühlen zerbrochen.





FLASHBACK

Harry und ich waren beste Freunde doch für mich war er schon seit X-Factor mehr als nur mein Bandkollege. Alles begann als plötzlich Gerüchte kursierten. Die Fans dachten, dass ich und Harry schwul und außerdem heimlich ein Paar wären.

Niemand wusste, dass ich mir das eigentlich wünschte. Harry wollte sich einen Spaß daraus machen. Er hatte eine Idee, die uns noch viele Probleme bescheren sollte.

Ich dachte anfangs ebenfalls, es könnte lustig werden. Vor allem wusste ich, dass ich dadurch Harry näher kommen konnte ohne mir komisch vor zu kommen. Wir waren also in so einer Art Fake-Beziehung.

Doch aus Spaß wurde ziemlich schnell ernst. Meine Gefühle wurden durch die neugewonnene Nähe nur noch verstärkt. Wenn Harry mein Knie berührte spürte ich Minuten später noch die Hitze, die seine Berührung hinterließ.

Die Nächte fühlten sich länger an, da meine Gedanken nur noch um ihn kreisten. Ich konnte nicht mehr einschlafen. In diesem Fall kuschelte ich mich dann in meine Decke und stellte mir vor es wäre Harry.

Anfangs war es ja noch zu ertragen, doch als meine Gefühle Tag für Tag stärker wurden hielt ich es irgendwann einfach nicht mehr aus. Von da an verbrachte ich immer mehr Nächte damit mir die Augen aus zu heulen.

Er war so nah und doch so fern. Diesen Gedanken konnte ich einfach nicht mehr länger ertragen. Ich wollte so gern wissen ob Harry vielleicht auch so fühlte. Aber jedes Mal wenn er wieder mit einer anderen Frau ins Bett ging, wurde mein Herz einfach aus meiner Brust gerissen und ich traute mich nicht mehr ihm alles zu sagen.

Irgendwann merkte Harry allerdings, dass etwas nicht stimmte. Ich verbrachte immer mehr Zeit mit Niall um Harry aus dem Weg zu gehen. Ich sagte Harry, dass ich mehr Zeit mit meinen anderen Freunden verbringen möchte.

Er verstand das allerdings falsch. Harry dachte, er hätte etwas falsch gemacht und dass ich nichts mehr mit ihm zu tun haben wollte.

Eines Tages fand ich Harry im Hotelzimmer. Seine Augen waren rot und geschwollen. Ich wusste sofort, dass er geweint hatte. "Was ist denn passiert?", wollte ich wissen als ich mich neben ihn setzte.

"Warum sind wir keine Freunde mehr Lou? Was habe ich getan?", schluchzte er. Sein Anblick machte mich unendlich traurig. Ich wollte doch nie, dass er sich Vorwürfe macht. Ich dachte, es wäre das Beste für uns beide wenn wir nicht mehr so viel gemeinsam unternahmen.

"Gar nichts", seufzte ich. Harry blickte mir immer noch mit diesem traurigen Blick in die Augen. In meinem Kopf brach der Krieg aus. Engel und Teufel stritten sich um mein Gewissen.

Der Engel wollte, dass ich die Wahrheit sage und Harry tröste. Der Teufel war allerdings sauer weil ich ja auch gelitten hatte, Harry aber nicht für mich da war. Ich holte tief Luft und wischte Harrys Tränen weg.

"Darf ich mal was ausprobieren?", fragte ich. Harry nickte und sah mich verwirrt an. "Schließ deine Augen", flüsterte ich. Er tat was ich ihm sagte. "Stell dir vor du stehst irgendwo auf einer Ebene. Stell dir vor ich stehe vor dir. Hast du ein klares Bild vor Augen?"

Harry nickte erneut und öffnete seine Augen. Ich hatte mich vor ihn gekniet als ich ihm die Anweisungen gab. "Wie weit war ich entfernt?", wollte ich wissen.

"Du standst direkt vor mir und deine Hände lagen auf meiner Hüfte", gab er kleinlaut zu. "Denk mal darüber nach", befahl ich und stand auf. Gerade als ich mich umdrehen wollte, packte Harry meine Hand.

"Warte Lou. Nur so aus Neugier. Wo stehe ich wenn du deine Augen schließt?" Ich lächelte als ich meine Arme hinter seinem Nacken verschränkte. "Wir stehen genau so da", murmelte ich. Ich spürte wie Harry seine Hände langsam auf meiner Hüfte ablegte.

Wir waren nur noch ein paar Zentimeter von einander entfernt. "Verstehst du jetzt warum ich dir aus dem Weg gegangen bin?", flüsterte ich verlegen. "Ja ab- aber ich will das nicht Boo. I-Ich will dich immer bei mir haben", stotterte er.

"Harry Edward Styles würdest du mit mir ausgehen?", traute ich mich endlich zu fragen. Seine Augen fingen an zu leuchten als er die nächsten Worte sprach. "Das würde ich liebend gern."

Sanft berührten sich unsere Nasenspitzen. Harry drückte mir einen zärtlichen Kuss auf die Wange. Ich konnte mein breites Grinsen nicht mehr verstecken. "Komm morgen um sieben zu mir. Ich koch uns was", schlug ich vor. Harry nickte und ich verließ überglücklich das Zimmer.

FLASHBACK ENDE



"Louis?", rief jemand meinen Namen. "Lou aufwachen", kicherte diese Stimme neben mir. "W-was?", fragte ich und schüttelte leicht den Kopf als ich aus meinem Tagtraum aufwachte. "Du schaust schon seit zwei Minuten in die Ferne und grinst", erklärte Harry ebenfalls grinsend.

Ich schnallte mich ab und stieg aus dem Auto. Harry griff nach meiner Hand als wir im Lift des Hotels standen. "Endlich kann ich dich küssen ohne Angst haben zu müssen, dass Paparazzi uns erwischen", murmelte er.

Im nächsten Moment wurde ich auch schon gegen die Wand des Aufzuges gedrückt und leidenschaftlich geküsst. "Wir müssen da noch so einiges nachholen", kicherte er dann.



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Falls ihr nochmal nachlesen wollt, das Date habe ich schon in dem Kapitel "Tatsächlich Liebe" beschrieben :) da küssen sie sich auch zum ersten Mal ;D

Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen! Beim nächsten wird's wahrscheinlich wieder dirty :P

Ich widme dieses Kapitel einem Freund von mir weil er immer für mich da ist und mich tröstet. Außerdem ist er schwul und die Idee für das kleine "wie weit stehen wir voneinander entfernt"-Experiment kam auch von ihm :) (mir hat es ein paar Dinge klar gemacht)

Wir sehen uns beim nächsten Mal. Bis dann :*

Everything But Mine *Larry Stylinson*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt