Kapitel 32

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Mein Kopf pocht. Ich höre einen Herzschlag. Aber es ist nicht mein eigener. Ich öffne meine Augen und sehe trotzdem nur schwarz. Ich versuche meine Panik zu unterdrücken. Langsam ein und aus zu atmen. Der Duft. Er kommt mir so bekamnt vor. Ich drehe meinen Kopf und bemerke das ich meinen Kopf direkt in eine starke durchtrainierte Brust gekuschelt hatte. Ich schaue hoch und sehe ein Kinn mit einem leichten Bart. Ich lehne mich noch etwas zurück und sehe volle perfekte Lippen. Eine wunderschöne Nase und endlich sehe ich seine Augen. Sie öffnen sich und blicken zu mir hinunter. Diese wunderschönen grünen Augen. Da sind sie wieder. Yannic. Ich will mich nicht von seinem Blick lösen. Keine Sekunde will ich verpassen. Ich versinke ganz ihn seinen Augen. Die Farbe in seinen Augen verändert sich. Sein grün wird immer dunkler. Fasst sind sie schwarz und sie funkeln. Sie funkeln mit den Sternen um die Wette. Obwohl sie im Moment so dunkel sind strahlen sie heller als jeder Stern am Himmel.

"Ich liebe dich!"

Mein Herz macht einen aussetzter. Das piepen des Monitors verstummt nur um kurz darauf um das doppelte oder dreifache schneller zu schlagen. Verdammter Monitor. Ich werde wieder rot. Er grinst. Er hat wirklich gesagt das er mich liebt. Er liebt mich. Aber ich habe ihn verletzt. Ihn angelogen. Ihm seine Tochter genommen. Sie vor ihm versteckt. Wie kann er mich noch lieben? Ich hebe meinen Arm und streiche über seine Wange.

"Ich weiß nicht wie du mich nach allem lieben kannst." Meine stimme bricht und ich räuspere mich etwas und spreche dann weiter. "Aber ich liebe dich auch."

"Wieso sollte ich dich nicht lieben Prinzessin? Ich liebe dich schon mein ganzes Leben lang. Du bist alles für mich. Und ab jetzt wird alles gut."

"Ella." Mehr kann ich nicht sagen. Tränen steigen in meine Augen. Warum habe ich ihm nur so weh tun müssen? Und Ella?

"Du hast mir das schönste Geschenk aller Zeiten gemacht amy. Ja ich hätte vielleicht sauer sein sollen. Und wütend und all das. Aber ich war erst geschockt und dann habe ich mich gefreut. Ich meine wie kann man sich nicht freuen wenn man erfährt das man der Vater des süßesten und schlausten Mädchens ist das einem je begegnet ist. Tief in mir wusste ich es. Vom ersten Moment an. Aber ich wollte es nicht wahr haben. Und Sophie hat mir immer erzählt wie sehr du Ellas Vater liebst. Und Ellas Vater bin ich. Das heißt du liebst mich. Das heißt du hast mich nie betrogen oder hintergangen. Du hast mich immer geliebt. Wie kann ich da nicht glücklich sein. Wie kann ich da wütend sein? Und wenn ich zurück blicke dann war es gut das du gegangen bist. Wer außer dir hätte Sophie sonst retten können? Es waren die schlimmsten Jahre meines Lebens aber all diese Schmerzen haben sich gelohnt. Ich habe dich. Und ich habe zwei wunderschöne Töchter. Sophie liebe ich von ganzem herzen. Sie macht mich stolz. Ella ist das beste was mir je passieren konnte. Aber sie weiß es noch nicht. Ich wollte warten. Es ihr mit dir gemeinsam sagen."

"Du liebst Sophie wie deine Tochter?" Ich bin erstaunt. Das hätte ich nie erwartet und auch nie verlangt. Sie ist nicht seine leibliche Tochter. Ich liebte sie. Ich liebte sie wie Ella. Aber das Yannic sie liebte war Musik in meinen Ohren.

"Ja. Frag mich nicht wieso. Aber ich liebe sie. Und will für sie da sein. Sie beschützen. Besonders vor Klara und Danny. Vor matt chase und Clay und vor allen anderen die ihr weh tun könnten. Ihre Albträume möchte ich ihr nehmen. Ihr Ängste und ihre Sorgen. Ihr Zweifel. Sie soll glücklich sein. Sie soll einfach nur glücklich sein. Und genau das gleiche wünsche ich mir für Ella und für dich."

Ich bin sprachlos. Mein Herz rast und der Monitor lässt auch Yannic wissen wie viel mir seine Worte bedeuten. Sie bedeuten die Welt für mich.

"Danke."

"Brauchst du eigentlich was zum trinken? Essen?"

"Nein. Nur dich. Und unsere Töchter. Erzähl mir was passiert ist."

Ich habe Angst. Will gar nicht wissen wie viel ich verpasst habe und doch bin ich neugierig. Ich schaue in seine wunderschönen Augen. Sie blicken liebevoll auf mich herab. Bevor ich wirklich realisiere was ich tue ziehe ich ihn zu mir herunter und küsse ihn. Es ist ein kurzer und zarter Kuss. Und trotzdem schreckt soviel Zärtlichkeit und liebe darin. Ich löse mich von ihm und er grinst mich an. Ich lächele zurück und lege meinen Kopf wieder an seine Brust ab. Diesmal kommt die Dunkelheit nicht zurück. Ich fühle mich nicht müde oder schlapp. Ich fühle mich gut und ausgeruht. Ich Lausche seiner Stimme als er anfängt zu erzählen. Seine Stimme ist so unendlich tief und angenehm.

"Du hattest einen schweren Autounfall. Du bist zu schnell gefahren. Und ein besoffener ist dir entgegengekommen und hat dich mit seinem Auto gerammt. Er ist noch am Unfallort verstorben. Du hättest ziemlich viele Brüche. Und naja die Details kann dir der Arzt sicher genauer erklären. Sie haben Dich während der op reanimieren müssen und danach in ein künstliches Koma versetzt. Leider hast du eine Infektion bekommen. Hohes Fieber und wir wussten nicht ob du es schaffen würdest. Drei Wochen hast du im Koma gelegen und ganze drei Wochen hast du gebraucht um vollständig wach zu werden. Die Ärzte meinten es sei normal nach so langer Zeit die du im Koma verbracht hast. Sorgen haben wir uns trotzdem gemacht. Deine Brüche sind mittlerweile verheilt. Du bist also eigentlich wieder fit. Sie werden trotzdem noch einige Tests mit dir machen können. Du hättest eine schlimme Verletzung an der Wirbelsäule. Aber das Knochenmark würde nicht verletzt. Und einen Schädelbruch. Sie werden nur schauen ob bleibende Schäden vorhanden sind aber sie meinen da du dich erinnerst und sprechen kannst ist es möglich das alles gut ist. Keine bleibenden Schäden.

Ella und Sophie sind auch da. Sie sind die letzten drei Wochen zeitweise hier auf unsere alte Schule gegangen.also Sophie. Und Ella ist in die gegenüber gegangen. Sie werden auch heute direkt nach der Schule herkommen. So wie jeden Tag seit die Ärzte angefangen haben dich aus dem künstlichen Koma zu holen. Ella und Sophie waren da als du das erste mal deine Augen geöffnet hast. Seit dem sind sie wieder glücklich und machen sich weniger sorgen. Ella war so lieb die letzten sechs Wochen. Sie ist ein Engel. Ich glaube ich war mindestens drei mal die Woche in der Bibliothek mit der kleinen leseratte. Und wir waren in einem Trampolin Park und schwimmen. Und wir waren oft im Park. Auch waren wir mal shoppen da Ella viel zu schnell wächst. Und glaub mir mit zwei Mädels und vier Jungs und mir shoppen zu gehen war alles andere als lustig. Also für mich. Ella war ziemlich still seit deinem unfall. Sie hatte Angst du würdest sie verlassen. Sie hat jeden Tag nach dir gefragt. Am Anfang hat sie viel geweint aber das wurde mit der Zeit besser. Jetzt ist sie wieder ganz die alte. Sophie. Unsere große hat es echt schwer gehabt. Erst die Sache mit Klara und Danny. Die zwei haben sich dann ausgesprochen. Und sie hat ihm verziehen. Auch mit Klara hat sie geredet aber das hat nichts gebracht. Klara muss Sophie wirklich hassen dabei kann Sophie nichts für dannys verhalten. Und Danny tja. Der wohnt quasi bei uns. Er lässt Sophie seit deinem Unfall kaum aus den Augen. Schläft sogut wie jede Nacht auf dem Sofa und hat sie sogar zu einem Date eingeladen aber unsere Sophie hat das nicht geschnallt und hat matt chase und Clay mitgeschleppt. Danny hat aber nichts gesagt. Und vor drei Wochen stand er betrunken vor unserer Haustüre. Völlig dicht. Und Sophie hat ihn in mein Zimmer gelegt. Danny hat sie geküsst aber der Geruch nach Alkohol hat sie leider sofort an ihren scheiß Onkel erinnert. Danach war sie ewig duschen. Ihre Haut hättest du mal sehen sollen. Ganz wund. Und dann hätte sie einen Albtraum. Danny ist zu ihr gerannt und wollte ihr an dem Abend seine Angebetete vorstellen. Aber dann hat mom angerufen und seit dem sind wir hier. Drei Wochen. Danny war letztes Wochenende da um Sophie zu besuchen. Und sie hat immer noch nicht geschnallt das Danny sie liebt. Am Anfang nach deinem Unfall hat sie kein Wort mehr geredet. Etwa eine Woche glaube ich. Danach hat Danny sie zurückgeholt. Ihre Albträume sind mit jedem Tag schlimmer geworden. Manchmal zwei drei pro Nacht. Aber seit wir hier sind und du am aufwachen bist werden sie wieder weniger. Immer noch jede Nacht aber nicht mehr so oft und nicht mehr so schlimm. Glaub mir Schatz. Wir sind alle froh das du endlich wieder da bist. Die Kinder brauchen dich und ich brauche dich."

Ich hatte viel verpasst. Aber Yannic hatte alles unter Kontrolle. Ich war jetzt ganz ruhig und auch ziemlich müde. Ich hauchte noch ein kleines Danke und schlief dann ein.

Forever MineWhere stories live. Discover now