Ich muss lachen.

"Hipster-Cafe?", frage ich sie mit hochgezogenen Augenbrauen.

"Oh ja!", antwortet sie nickend. Die rede ist von einem Cafe, das wir im Winter entdeckt haben. Da uns dort vor allem die vielen Jute-beutel und Bärte aufgefallen sind wurde es von uns kurzerhand frech zum Hipster-Cafe ernannt.

Im Cafe angekommen bestellen wir Kaffee und Frühstück. 

"Sonntag ist also..?", setzt Lauren an.

"Er hat abgesagt.", werfe ich ein.

"Wieso das denn?", fragt Lauren überrascht.

"Nun ja, seine Mum will auf's Land oder so.", antworte ich.

"Wenn's sonst nichts ist.", gibt sie nüchtern zurück. "Die Jungs sind heute auf einer riesigen Party. Ich wäre ja mitgegangen, aber das ist so gar nicht mein Ding. Ich wüsste nicht einmal, welche Tasche ich da tragen sollte."

"Was für eine Party ist das denn?", frage ich.

"Irgendetwas in Oxford. Keine Ahnung, interessiert mich ehrlich gesagt rein gar nicht.", antwortet Lauren achselzuckend. Ich beschließe, die Antwort mal so hinzunehmen. Nach dem Frühstück gehen wir zur Uni, wo Lauren noch etwas ausdrucken muss. Den restlichen Tag verbringen wir damit, zusammen in der Bibliothek zu sitzen. Lauren arbeitet an ihrer Hausarbeit und ich lerne für meine Klausuren, die bald anstehen. Am Abend belohnen wir uns mit Schokoladenkuchen, Gossip Girl und einer Menge Rotwein.

"Also Blair und Chuck gehören einfach zusammen. Basta.", sagt Lauren langsam und deutlich.

Ich muss lachen und klopfe ihr dabei auf die Schulter. Es war die wohl unpassendste Stelle überhaupt, diesen Satz fallen zu lassen. Unwissend, wie viele Folgen wir jetzt schon gesehen haben werde ich langsam müde. 

"Bist du auch so müde?", frage ich Lauren. Die wiederum einfach nur gähnt. Das war dann wohl meine Antwort. 

"Wir sollten schlafen.", antwortet sie schließlich. Daraufhin machen wir uns bereit für's Bett und werfen uns in mein Bett. Ich muss unfassbar schnell eingeschlafen sein, denn ich erinnre mich nicht mehr daran, wie ich eingeschlafen bin als mein Handy mich weckt. Verwirrt blicke ich ihm dunklen Zimmer umher. Mein Handy klingelt.

Henri 

Es ist 4 Uhr nachts.

Ich springe aus meinem Bett und laufe so schnell ich kann in mein Wohnzimmer ehe ich abnehme.

"Was willst du?", antworte ich ihm.

"Wir müssen reden!", lallt er.

"Bist du betrunken?", frage ich.

"Viel-leicht.", antwortet er eindeutig betrunken. Im Hintergrund höre ich irgendwas dumpf knallen.

"Wo bist du?", frage ich Henri.

"Geht dich nichts an.", antwortet er.

"Wie sollen wir dann reden?", frage ich. 

Pause.

"Kann ich kommen?", fragt Henri.

"Ja, komm.", antworte ich.

 Es ist 4 Uhr nachts und Henri klopft an meine Tür. Woher ich weiß, dass er es ist? Nun ja, ich habe gerade mit ihm telefoniert und ihm gesagt, er soll kommen. Ich öffne die Tür. Vor mir steht ein betrunkener Henri. Seine Haare sind wenn möglich noch zerzauster als sonst. Er ist an den Türrahmen gelehnt. ich bin mir ziemlich sicher, dass er ohne den nicht gerade stehen kann.

"Pscht!", sage ich ihm mit der dazugehörenden Geste. "Lauren schläft nebenan."

"Oh - kay", antwortet Henri, setzt einen Fuß nach vorne, schwankt und wirft sich dann nach drei großen riskanten Schritten auf meine Couch. "Wir müssen reden.", wiederholt er.

"Dann rede mal.", sage ich, mittlerweile extrem gespannt, worüber wir denn reden müssen.

"Al-so.", setzt er an, dabei versucht er sich aufzusetzen.

"Ja?", frage ich.

"Al-so", wiederholt er.

 "Also.", wiederhole ich.

"Wir müssen reden.", sagt er.

"Das sagtest du schon.", sage ich, ehe mir einfällt das er ja betrunken ist und das gerade nichts bringt. "Was gibt's Henri?", frage ich.

"Viel.", sagt er. Dann guckt er mich an, irgendwie geknickt. "Wieso nicht ich?", frag Henri plötzlich. "Wieso dieser Brian? Wieso dieser armselige Matthew?", lallt Henri. 

"Was redest du da? Welcher Brian?", frage ich dabei stelle ich mich jetzt auf.

"O'Neill.", er spricht es aus, als wäre es eine Krankheit. "Wer hat schon einen Apostroph in seinem Namen?", fragt er mit gerümpfter Nase. Dann fliegt er plötzlich mit dem Oberkörper nach seitlich auf die Couch. Ich beuge mich zu ihm. 

"Henri, du bist sehr betrunken. Du weißt nicht, was du redest. Am besten zu schläfst deinen Rausch erst einmal aus.", sage ich. Aber Henri hört mich schon gar nicht mehr. Ehe ich eine Decke geholt habe höre ich ihn schon schnarchen. 

"Wir müssen reden.", denke ich. 










AURORAWhere stories live. Discover now