''Ich – ähm – Ich glaube ich habe mich in der Tür geirrt!'', stotterte ich. Ich wollte mich umdrehen.

''Babe, wo bleibst du denn solange? Komm zurück ins Bett!'' Mein Körper gefror in der Bewegung.

Ich schloss meine Augen und betete, dass wenn ich sie öffnete, nicht das vor mir war, was ich dachte was kommen würde. Ich öffnete erst das eine und dann das andere. Mein Herzschlag beschleunigte sich, wie bei dem Start einer Achterbahn. Vor mir stand Tristan, oben ohne und mit einem überraschen Gesichtsausdruck. Neben ihm immer noch die leicht bekleidete Frau, die er zu sich ins Bett gerufen hatte.

An dieser Stelle schaltete mein Verstand aus. Meine Beine reagierten für mich und ich ließ den Mann hinter mir, der mir zum zweiten mal das Herz gebrochen hatte. Den Mann, dem ich zwei mal mein Vertrauen geschenkt hatte, nur um wieder verletzt zu werden. Ich konnte es nicht glauben. Diesmal regnete es nicht, als ich den ganzen Weg nach Hause lief. Ich kam an unzähligen Bushaltestellen vorbei, doch das interessierte mich nicht. Ich verlangsamte nie mein Tempo, auch wenn mein Atem nur noch stoßweise ging.

Innerhalb eines Tages hatte ich alles verloren. Nichts blieb, was mir Hoffnung machen konnte. Niemand, der sich meine Geschichte anhören würde. Es war wieder nur ich. Ich gegen den Rest der Welt. Ich hasste es. Ich hasste es, dass ich wie ein Teppich war, auf dem alle herumtrampelten. Sie behandelten mich wie jemanden, der keine Gefühle hatte. Und wieder fragte ich mich, warum ich das verdient hatte.

Wieder kannte ich die Antwort bereits. Mom. Ich hatte nicht nur ihr Leben zerstört. Auch mein Vater und meine Schwester mussten leiden. Da war es nur gerecht, dass mir so viel Schlimmes wieder fuhr, oder? Machte es das weniger schmerzhaft? Ich wusste es nicht. Es war auch nicht von Bedeutung. In diesem Moment war nichts von Bedeutung.

Schließlich schaffte ich es in meine Wohnung und brach dort an der Tür zusammen. Ob es war, weil ich mich überanstrengt hatte oder doch wegen den Umständen, wusste ich nicht.

Meine Emotionen kamen mit einem Schlag zurück. Die vielen Tränen liefen meine Wangen herunter und ich stoppte sie nicht. Ich weinte, bis ich nicht mehr konnte. Danach saß ich einfach nur da. Den Blick starr geradeaus gerichtet, ohne auf etwas Bestimmtes zu achten.

Tick. Tock. Tick. Tock. Tick. Tock.

Durch das Fenster hindurch konnte ich sehen, wie sich der Himmel veränderte. Es war das erste mal, dass ich sah, wie die Sonne aufging. Ich musste Stunden so dar gesessen haben, denn der Tag brach an. Ich hatte nicht die Kraft aufzustehen. Es war schon ein Wunder, dass ich atmete.

Es verstrichen weitere Minuten. Oder Stunden. Ich konnte es nicht mehr auseinanderhalten.

Mein Zustand ekelte mich an. Früher wollte ich nie so sein. Ich wollte immer stark bleiben egal was passierte. Diese Erinnerung weckte mich aus meiner Starre. Ich sollte nicht nur so dahinleben, ich sollte etwas aus allem machen. Vielleicht sah alles aussichtslos aus, doch es gab immer Menschen, die es schlimmer traf. Die Kinder in Afrika würden mich wahrscheinlich auslachen, wenn sie mich sehen würden. Ich versuchte aufzustehen, knickte aber sofort wieder weg, weil meine Beine taub waren. Vorsichtig versuchte ich es erneut und diesmal klappte es. Mit wackeligen Knien taumelte ich ins Schlafzimmer und suchte mir etwas zum Anziehen. Kurz darauf stand ich fertig im Türrahmen. Die Entscheidung, wohin ich gehen sollte, fiel mir nicht schwer. Es gab nur einen Ort, an dem ich mich halbwegs wohl fühlte.

Der vertraute Geruch von Tee stieg mir in die Nase, als ich das Café betrat. Es war komisch hier zu sein, obwohl ich nicht arbeiten musste. An der Theke schnappte ich mir eine Zeitung und bestellte einen Kakao. Mit der Zeitschrift setzte ich mich in die hintere Ecke des Raumes. Vielleicht würde mir das ein wenig dabei helfen, meine Probleme zu vergessen.

Ich schlug eine Seite auf und las die Überschrift.

Liam Payne und Danielle Peazer in Love. Die beiden Turteltäubchen wurden bei einem romantischen Date gesichtet. Scheint, als schweben sie auf Wolke 7!

Darunter war ein Bild von einem Picknick, das die beiden anscheinend miteinander gehabt hatten.

Mir wurde augenblicklich schlecht und ich wäre am liebsten im Erdboden versunken.

Er war glücklich und ich war ein Haufen Elend.

Der Kellner kam mit meiner Bestellung, doch ich stand auf und drückte ihm das Geld in die Hand. ''Dankeschön, aber ich muss los!'' Damit verschwand ich aus der Tür.

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Liam's P.o.V

Ich saß vor dem großen Fernseher und starrte emotionslos auf das Bild vor mir.

''Es gibt interessante Neuigkeiten aus dem One Direction-Land!'' Die Moderatorin grinste in die Kamera.

Ich schluckte. Mir war klar, dass das früher oder später kommen würde.

''Ihr alle kennt doch den vernünftigsten der Jungs, der immer alles im Griff hat und sich um die Anderen kümmert.. Liam Payne!'' Mein Puls raste.

''Anscheinend will er sein Image jetzt loswerden. Gestern wurde er bei einem Doppeldate mit Freundin Danielle und einem uns nicht unbekannten Mädchen gesichtet, die ebenfalls in Begleitung war. Dabei handelt es sich um Fate Genders, die wir als die ''myteriöse Flugbekanntschaft'' kennengelernt haben. Ich stöhnte. Sie aßen zusammen in einem teuren Restaurant, was an sich ja nicht von großer Bedeutung ist, doch plötzlich schien Liam etwas zu verärgern, denn er sprang auf und griff den Freund von Fate an, dessen Identität noch unbekannt ist. Was dazu geführt hat ist unklar, fest steht jedoch, dass wir das nicht von unserem 'Daddy Direction' erwartet hätten. Was für Konsequenzen seine Aktion jetzt haben wird, werden wir sicherlich bald erfahren.''

Bilder wurden eingeblendet, wo ich mich mit Tristan prügelte. Die meiste Zeit sah es so aus, als würde nur ich ihn schlagen. Auf einem erkannte man ganz genau die blutige Nase von ihm.

''Was zur Hölle hast du dir dabei gedacht?'' Ich zuckte zusammen und drehte mich um. Um mich herum standen die vier Jungen, mit denen ich meine letzten Jahre verbracht hatte. Sie schienen nicht gerade gut drauf zu sein. ''Ich kann das erklären!'' Das war eine Lüge. Ich konnte nicht erklären, was ich selbst nicht verstand. Zayn ergriff als nächster das Wort. ''Ich dachte immer auf dich wäre Verlass und jetzt kommt sowas!'' Er deutete auf den Fernseher und ich schluckte. ''Du redest nicht mehr mit uns und wir müssen das von den Klatschzeitschriften erfahren!'' Harry hielt eine Zeitschrift hoch, auf dessen Cover ich mich erkennen konnte, wie ich Tristan gegen die Wand drückte. ''Ich weiß auch nicht was mit mir los ist!'' Meine Augen wanderten zwischen ihnen hin und her. Das war nur die halbe Wahrheit und ich hoffte sie würden nicht weiter drauf eingehen. Ich fühlte mich schuldig, dass ich sie enttäuscht hatte.

''Wir schon.'' Das ließ mich aufblicken. Mein Blick traf Louis', der nicht wie sonst den lustigen Ausdruck in seinen Augen hatte.

''Es ist diese Fate Genders.''

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Mein erster richtiger Cliffhanger ^^ Ich weiß, dass alles irgenwie in so einem knappen Stil geschrieben wurde, aber ich wollte es nicht immer zu ausführlich machen, weil die Menschen einfach nicht so ausführlich denken :) 

WICHTIG! Ich habe noch eine Frage an euch!! Im nächsten Kapitel wird einer der anderen Jungen (Niall, Harry, Louis, Zayn) eine etwas größere Rolle spielen und ich weiß nocht nicht, wer es sein soll. Habt ihr irgendwelche Wünsche? Ich nehme Vorschläge gerne an! :D 

Über Kommentare und Votes würde ich mich rieesig freuen *-* ♥ ♥

P.s: Falls ihr sehen wollt, wie sie an der Tür herabrutscht, es sieht so aus, wie auf dem Gif an der Seite. :))

Keep a secret ~ Liam Payne/One Direction FFWhere stories live. Discover now