Kapitel 12

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10 Votes beim letzten Kapitel *-* Omg vielen, vielen Dank! ♥ ♥ 

Hier ist das neue Kapitel.. Ich hoffe ihr habt viel Spaß beim Lesen und ich würde euch bitten, die Autors Note am Ende zu lesen :) 

Mein Herz fühlte sich an, als wurde es von einem Vampir ausgesaugt und dann als leere Hülle zurückgelassen. Ich spürte nichts. Nicht den Regen, der wie kalte Tränen auf meinen Körper prasselte. Nicht den Nebel, der mich wie ein Mantel umhüllte.

Eine Sekunde. Mehr hatte es nicht gebraucht. Es war nur ein Blick gewesen, den er mir zugeworfen hatte und doch lagen darin weit mehr, als tausend Worte. Jeder Schritt, den ich machte, brachte mich weiter weg. Weg von dem Ort, an dem es offiziell endete. Meine Gefühle waren wie abgeschaltet. Vielleicht war es besser so. Vielleicht schützte sich mein Körper so vor den Schmerzen, die einen von innen auffraßen. Ich wusste, dass es vorbei war. Das dies das letzte mal war, dass ich in seine Augen gesehen hatte. Dass ich mich hingeben konnte, um alles um mich herum zu vergessen. Es war die ganze Zeit falsch gewesen und trotzdem war ich nicht froh. Es kam mir falsch vor. Mein Herz schrie, dass ich umkehren sollte. Dass ich nicht aufgeben sollte, doch man konnte nicht aufgeben, was nicht existierte. Die Welt war wie ausgewechselt. Die sonst so belebten Straßen wirkten ausgestorben. Der Himmel war grau und dunkle Wolken schwebten am Horizont. Meine Situation spiegelte sich überall wieder. In den Vögeln, die statt zu singen einfach stumm auf den Ästen saßen. In den Blättern, die auf eine traurige Art und Weise auf den Boden segelten. Selbst in den Tropfen, die eintönig in die Pfützen plätscherten.

Ich wusste nicht einmal, warum ich mich so fühlte. Es war einfach, als hätte man ein Stück von mir entfernt, dass mir den Sinn zum Leben gegeben hatte. Das Stück, für das es sich zu kämpfen lohnte.

Die Laterne, die den Weg für mich erleuchtete, flackerte schwach. Nicht mal sie hatte die Lust weiterzumachen.

Ich ging die Stufen hoch, die zu meiner Wohnung führten. Jedes mal zuckte ich zusammen, wenn der Hall meiner Schritte erklang. Ich schaltete nicht einmal das Licht an, als ich mein Heim betrat. Mein Weg führte mich zu meinem Bett, in das ich mich augenblicklich fallen ließ. Diese Leere machte mich fertig. Was war nur los mit mir? Mit dieser Frage schlief ich ein.

Es war die schlimmste Nacht, die ich seit Jahren gehabt hatte. Die Alpträume waren intensiver und kamen mir so real vor, dass ich schreiend aufwachte. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass es erst 24 Uhr war und ich nicht lange geschlafen hatte. Die Angst machte es mir unmöglich überhaupt an Schlaf zu denken. Ich schwitzte und zitterte am ganzen Körper. Ich brauchte jetzt jemanden, der mich in den Arm nahm. Der mir ins Ohr flüsterte, dass alles gut werden würde und ich keine Angst zu haben brauchte. Braune Augen schossen mir in den Kopf, die ich so schnell wie möglich wieder beiseite schob. Stattdessen schlug ich die Bettdecke beiseite und stand auf. Da ich mich vorhin nicht umgezogen hatte und deswegen noch das Kleid trug, musste ich keine Zeit verschwenden. Ich suchte nach meinem Schlüssel und verließ dann die Wohnung.

Jetzt wo ich darüber nachdachte, war meine Idee wohl doch nicht so gut gewesen. Es war eiskalt und die nächste Bushaltestelle war Minuten von meiner Straße entfernt. Irgendwie schaffte ich es dennoch dorthin. Glücklicherweise kam schnell ein Bus, obwohl es schon so spät war. Ich stieg ein und bezahlte für ein Ticket. Müde ließ ich mich in den harten Sitz fallen. Die Fahrt dauerte nicht lange. Schon bald hatte ich mein Ziel erreicht und konnte aussteigen. Der Wind kam mir entgegen und blies mir die Strähnen aus dem Gesicht.

Ich versicherte mich noch einmal, ob ich auch das richtige Haus erwischt hatte, dann drückte ich auf die Klingel. Es dauerte eine Weile und ich befürchtete schon, dass er schon schlief, doch dann öffnete sich schließlich die Tür. Nur stand nicht wie erwartet Tristan vor mir. Meine Kehle war plötzlich ausgetrocknet. Mein Blick hing an dem dünnen Morgenmantel, der die Reizunterwäsche bedecken sollte, die die Frau vor mir trug. Man sah sofort, wobei ich sie gestört hatte.

Keep a secret ~ Liam Payne/One Direction FFWhere stories live. Discover now