🎶5 ~ Diego🎶

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Sie konnte nett sein. Außerdem war sie auch sehr kinderfreundlich und talentiert. Eigentlich war sie meine Traumfrau. Wunderschön, schlank, lange Locken. Nur ihr Verhalten, damit konnte ich mich nicht anfreunden. Clara wurde sehr schnell frech, beleidigend und aggressiv. Allerdings hatte ich sie aber auch schon mit ihren Brüdern gesehen. Sie war ganz ruhig, lieb, freundlich, ja, sie war fast schüchtern. Aber sie wusste was sie wollte und das imponierte mir. Es war merkwürdig als die angriffslustige Frau plötzlich weinen in meinen Armen lag. Ich war ein wenig überfordert mit der Situation. Das war nicht die Frau gewesen, die ich kennengelernt hatte. Das sie so offen war, zeigte mir, dass sie mir vertraute. Eigentlich war sie eine Frau, die verwöhnt werden sollte, aber sie wollte es nicht. Sie machte sich nichts aus Geld. Sie wollte die Welt nicht in der sie lebte. Dafür half sie aber gerne Menschen. Ich hatte gesehen wie sie mit meinen Mitarbeitern umgegangen war. Alle hatten Angst vor ihr bis sie anfing zu reden. Vielleicht war sie ja doch nicht so schlecht. "Ist das dein gottverdammter Ernst?", fuhr sie mich an, als sie erfuhr, dass ich meiner verletzten Mitarbeiterin gekündigt hatte. Sie war sauer und zwar so richtig! Ihre Augen funkelten gereizt und ich hatte das Gefühl, sie würde mich am liebsten Erwürgen. "Ich hatte dir gesagt, dass ich hier das sagen habe, Clara! Du bist ja nicht mal Geschäftsführerin von deiner eigenen Firma! Also nimm dich etwas zurück!", erwiderte ich wütend. Sie hatte sich nicht in meine Angelegenheiten ein zu mischen. "Warum? Warum werde ich nur mit dir gestraft? Du bist grauenhaft! Ein herzloses Monster! Die Frau hat bei dem Sturz ihr Kind verloren!", schrie sie mich an und funkelte mich an. "Jetzt reicht es, Clara! Du bist eine verzogene, angriffslustige und unverschämte Frau! Ich weiß, dass ich unsere Hochzeit bereuen werde! Verschwinde jetzt! Und halte dich von meinen Arbeitern fern!", brüllte ich sie aggressiv an und sie wich erschrocken zurück. "Ich und verzogen? Ich schmeiße meine Mitarbeiter nicht ohne Grund raus, verfühere nicht jeden Abend einen anderen Mann und gebe nicht mit meinem Geld an! Ich sehe zu, dass ich es sinnvoll investiere! Ich könnte alles haben, aber ich will es nicht! Ich bin großzügig und warmherzig im Gegensatz zu dir! Du hast kein Herz! Da ist ein Stein! Ein eiskalter Stein!", knurrte sie mich an. Wütend stand ich auf, ging auf sie zu und drängte sie an die Wand. "Pass ja auf was du sagst, Clara! Du kennst mich nicht und eins verspreche ich dir, sobald wir verheiratet sind werde ich dir das Leben zur Hölle machen! Dann merkst auch du, dass ich kein Herz habe!", zischte ich drohend und sie sah mich ängstlich an. Sie hatte sich nervös an die Wand gepresst. Ihr rannen langsam Tränen über die Wangen und ich fühlte mich augenblicklich schlecht. Auch wenn sie mich fast immer zur Weißglut trieb, ich hatte etwas für sie übrig. Es tat mir weh, sie weinen zu sehen. Sie drückte mich weg und verließ eilig mein Büro. Ich lief ihr hinterher und hielt sie fest. "Fass mich nicht an!", schrie sie erschrocken auf und stieß mich von sich. Ich hatte es mir bei ihr gründlich vergeigt. "Es tut mir leid, Clara..." Sie weinte immer noch und sah mich verletzt an. "Vergiss es, Diego! Du bist ein Arsch und egal wie oft du dich entschuldigen magst, du wirst dich nicht ändern! Lass mich einfach in Ruhe! Es ist dich schon schlimm genug, dass ich dich heiraten muss!", schluchzte sie aufgebracht und lief dann weiter. "Bitte bleib, Prinzessin!", rief ich ihr nach, aber sie ignorierte mich. Ich hatte es verkackt. Seufzend ging ich zurück in mein Büro und setzte mich auf meinen Stuhl. Den restlichen Arbeitstag konnte ich mich nicht mehr konzentrieren. Ich war gedanklich ständig bei meiner Verlobten, die weinend gegangen war. Plötzlich wurde die Tür aufgerissen und ein wütender Jorge stürmte herein. "Was hast du Mistkerl meiner Schwester angetan? Sie hat sich weinend in ihrer Wohnung eingeschlossen und lässt niemanden an sich heran!", schrie er aggressiv und griff mich an. Die Angriffslust schien sehr verbreitet in Claras Familie zu sein. "Wir haben uns nur gestritten! Jetzt chill mal! Ich will doch auch nicht, dass sie weint!", versuchte ich zu erklären, aber Jorge fing an auf mich ein zu schlagen. "Lass gefälligst meine Clara in Ruhe! Es ist ja schon schlimm genug, dass sie so einen wie dich heiraten muss! Aber sie ist ein herzensguter Mensch und sehr sensibel! Du tust ihr nicht gut!", knurrte er wütend. Als er von mir ab ließ, lief mir Blut aus der Nase und von der Lippe. "Mir ist es egal! Ich werde sie heiraten!" Er schlug mich nochmals. "Ich will das du sie glücklich machst! Ich würde dich auch tot schlagen!", drohte er mir und ließ dann von mir ab. "Schenke ihr eine schöne Hochzeit. Kein Streit, keine Diskussionen. Lass sie diesen Tag genießen! Schon als sie klein war, wollte sie unbedingt heiraten. Aber einen Mann wie dich hat sie nicht verdient! Du behandelst sie wie den letzten Dreck!", knurrte er dunkel und ging. Fluchend wusch ich das Blut aus meinen Gesicht und fuhr dann kurzer Hand zu Claras Wohnung um nach ihr zu sehen. Vor der Haustür saß ein verzweifelter Ruggero. Er sah mich böse an, als er mich erkannte. "Was willst du hier? Du hast ihr schon genug angetan!", fauchte er mich an. "Ich sorge mich um meine Verlobte. Es ist mir egal wie ihr darüber denken wollt!", erwiderte ich rau, dann klopfte ich an Claras Tür. "Prinzessin, ich bin es! Bitte mach die Tür auf!", rief ich laut. "Verschwinde, Diego!", schrie sie laut. Ihr Bruder sah mich auffordernd an. "Nein, Clara! Ich gehe nicht! Ich weiß, dass du weinst und das will ich nicht! Meine zukünftige Frau soll nicht weinen!", erwiderte ich und ich hörte ein leises Schluchzen bevor ein KLACK ertönte und meine Verlobte heraus trat. Ihre Augen waren rot angeschwollen durch das weinen und sie sah mich eingeschüchtert an. "Lass mich einfach in Ruhe! Ich will dich nicht sehen!", schluchzte sie und lehnte sich gegen den Türrahmen. Mein Blick fiel auf Ruggero, der besorgt seine Schwester ansah und dann wütend zu mir blickte. Er hasste mich, genauso wie Jorge mich hasste...

Das Lied meines LebensWhere stories live. Discover now