XXXXIX

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Geschockt starrten wir uns in die Augen, während es für mich schien als wäre die Zeit stehen geblieben. Denn in diesem Augenblick hatte die Welt aufgehört sich zu drehen.

"S-soj-j-"

Erneut fing sie heftig an zu husten, diesmal jedoch lief die Jüngere an mir vorbei ins Bad, wobei ich ihr paralysiert zusah.

Was ging hier vor sich?

Mein Körper fühlte sich wie gelähmt an, während meine Gefühle vollkommen wirr durcheinander gebracht wurden.

Mit weichen, zittrigen Knien schaffte ich mich jedoch schließlich aus Sorge zu rühren, spürte wie meine Sicht immer mehr verschwamm. Langsam setzte ich einen Fuß vor den anderen. Während ich der Badezimmer Tür näher kam, erblickte ich ein so schreckliches Szenario, dass ich nicht glauben konnte, dass dies grade wirklich passierte.

Sojin saß auf den kalten Fliesen über die Kloschüssel gebeugt, während sie Blut erbrach. Ich stand unter solch einem Schock, dass ich nicht fähig war etwas zu tun.

Verdammt Jimin!
Beweg dich du Arschgesicht!

"Ji...Ji..", brachte Sojin schmerzerfüllt über die Lippen, als sie ihren Blick gehoben hatte.

"Sojin-ah!"

Wie ausgewechselt spurtete ich auf sie zu, ehe ich mich neben sie kniete.

"Was...", ich hörte auf zu reden, als ich in ihr Blut verschmiertes Gesicht schaute. In ihren Augen lag nun etwas reumütiges, etwas was ich nicht ganz deuten konnte. Mit flatternden Augenlidern betrachtete ich sie, versuchte mir die ganze Sache irgendwie zu erklären, konnte mir jedoch keinen Reim drauf bilden.

"Jae.. Jaebum.", keuchte sie atemlos und ich verstand nicht ganz was sie meinte, konzentrierte mich auch überhaupt nicht mehr auf ihre Worte, als ich sah wie sie urplötzlich das Bewusstsein verlor.

"Yah! S-sojin?!", entkam es mir panisch als ich sie abfing, damit sie nicht zu Boden fiel. Mit weit aufgerissenen Augen versuchte ich das Mädchen in meinen Armen zu wecken, klopfte ihr sachte gegen ihre Wange, jedoch bewirkte das nichts. Also hievte ich mich mit Sojin hoch, sodass ich sie im Brautstil tragen konnte, während in meinem Kopf alle Alarmglocken läuteten.

Schnell lief ich ins Schlafzimmer und zog die braune, dünne Wolldecke mit einem kräftigen Ruck von dem Ehebett, bevor ich Sojin diese über ihren kalten Körper schmiss. Schließlich hatte sie oben rum nur einen BH an. Das alles ging so schnell, dass ich dabei mich selbst völlig vergessen hatte und deshalb mit nacktem Oberkörper aus dem Hotelzimmer stürmte.

"Hilfe!", schrie ich mit Tränen in den Augen, als ich in der Lobby angekommen war und spürte wie mir eiskalter Angstschweiß den Rücken hinunter lief.

Mit Sojin im Arm war ich den langen Flur und die Stufen runter gerannt und trotz meines schweren Atems, fand ich noch genügend Sauerstoff, um durch das ganze Hotel zu brüllen.

"Hilfe, meine Freundin ist Ohnmächtig geworden!"

Die Worte hatten meinen Mund eher verlassen, als ich über sie nachdenken konnte.

[...]

-vier Stunden später-

"Sind sie die Aufsichtsperson von Song Sojin?", wollte die weiß gekleidete Frau an der Rezeption von mir wissen und musterte mich genaustens.

...gott sei dank hatte ich mittlerweile wieder etwas an...

"N-nein..", entkam es mir nervös, weshalb ich dem abschätzendem Blick der dunkelhaarigen floh und anfing auf meiner Lippe herumzukauen.

torture | pjmWo Geschichten leben. Entdecke jetzt